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top.tirol insights: Eskalierende Energiepreise belasten die Industrie

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„Die einzige Konstante war die Unplanbarkeit.“ 

 

Wer sagt das?

 

 

Die Antwort auf diese und viele weitere Fragen finden Sie hier. 👇

Top-Thema

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Industrie unter Spannung

Nach der Disruption der globalen Lieferketten und der daraus resultierenden, oft enormen Preissteigerung bei Rohstoffen setzen nun Energieengpässe die heimische Industrie noch weiter unter Druck.


Mit Mehrkosten für Strom zwischen 75 und 200 Prozent haben energieintensive Industriebetriebe derzeit zu kämpfen. „Auch wir sind von erhöhten Strom- und Gaspreisen betroffen“, bestätigt die Außerferner Plansee Group. Mit der Auftragslage ist man bei Plansee, wie in vielen anderen Industriebetrieben, momentan zwar zufrieden, insgesamt hemmen Rohstoffknappheit und Teuerung allerdings die eigentlich positive konjunkturelle Entwicklung. Für viele Betriebe nicht verkraftbar, heißt es vonseiten der Tiroler Industriellenvereinigung.

Rund die Hälfte der befragten Betriebe gibt an, die Preise weitergeben zu wollen.

Im Funktionärssprech heißt das wohl, dass sich die TirolerInnen nicht nur auf höhere Preise bei Strom, Sprit und Gas einstellen, sondern wohl bald auch beim Einkauf aller anderen Produkte tiefer in die eigene Geldtasche greifen müssen. In einer Umfrage der WKÖ gibt rund die Hälfte der Betriebe an, die Preise weitergeben zu wollen. Am Ende werden es wohl fast alle sein, denn die gerade veröffentlichten Inflationsschätzungen in der EU von 5,1 Prozent verheißen nichts Gutes für die Preisentwicklung. 


Obwohl die EZB derzeit noch zögert, die Zinsraten in der EU anzuheben, zeigt ein Blick über den Atlantik, dass eine Abkehr von der Nullzinspolitk wohl nur eine Frage der Zeit sein wird, was neben den gesteigerten Produktionskosten aufgrund von Rohstoffmangel und hohen Energiepreisen auch die Kosten für frisches Kapital für Unternehmen in die Höhe treiben wird. Um ihre Preisspannen zu retten, wird ein Großteil der heimischen Unternehmen gezwungen sein, die Preise anzuheben. Was diese Spirale für die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Tirol heißt, werden die nächsten Monate zeigen.


Köpfe der Woche

Hausgemachtes Problem

„Einfach nur Gasthaus zu sein, reicht heute nicht mehr aus“, resümiert Alexander Plaikner, Projektmanager für Digital Tourism an der Universität Innsbruck. Er hat sich intensiv mit dem Phänomen des Wirtshaussterbens befasst. Die Ergebnisse sind wenig überraschend: Ohne neue Zielgruppen anzusprechen, droht vielen klassischen Gasthäusern das Aus – wenn es sie nicht schon ereilt hat. Die Betriebe stehen nicht nur vor der Herausforderung des internen Generationenwechsels, auch ihre Angebote müssen mit der Zeit gehen. „Sie müssen beispielsweise Takeaway- oder Lieferservices anbieten“, erklärt Plaikner. „Aber auch mit Veranstaltungsreihen können sie neue Gäste gewinnen.“

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Rohstoff mit viel Potential

Unter der Leitung des erfahrenen Innovationsmanagers Johannes Oberdanner wird im Pfeifer Innovation Hub an der Erforschung und Umsetzung von neuen Geschäftsmodellen und Produktinnovationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Rohstoffs Holz gearbeitet. Der Innovation Hub wurde im Sommer 2021 gegründet und eröffnete diese Woche seinen neuen Standort in Innsbruck. „Wir möchten ein Ökosystem schaffen, an das viele andere Organisationen anschließen können“, erklärt Oberdanner. Der aktuelle Fokus der Arbeit liegt auf den beiden Themenfeldern „Bauen und Wohnen der Zukunft“ und „Holz als Rohstoff und CO2-Speicher“.

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Tirol macht Lustenau smart

Nachdem MAD dem Tiroler KI-Entwickler Swarm Analytics ein Millionen-Investment spendiert hat, stehen die Zeichen weiter auf Wachstum. Nun hat sich auch die Stadt Lustenau an das Start-up gewandt. Die Vorarlberger Gemeinde hat es sich zum Ziel gesetzt, den Fahrradanteil im kommunalen Verkehr auf 30 Prozent zu steigern. Um die dafür dringend benötigten Verkehrsdaten zu generieren, baut man auf Technologie aus Tirol und die Entwickler rund um Michael Bredehorn – und 14 KI-Systeme von Swarm Analytics.

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‍Zahl der Woche

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Vier Tage die Woche arbeiten, drei Tage für Erledigungen, Kinder, Haushalt und Entspannung. Die Vier-Tage-Woche wurde lange Zeit als gewerkschaftliche Utopie abgetan, doch in den letzten Jahren zeigen immer mehr Projekte im In- und Ausland, dass die Produktivität bei vier statt fünf Tagen Arbeit nicht abnimmt, sondern in vielen Fällen sogar gesteigert wird. ArbeitnehmerInnen, die an Pilotversuchen teilgenommen haben, zeigten sich motivierter und glücklicher, zudem wurden sie im Beobachtungszeitraum weniger oft krank.

 

Das neue Arbeitszeitmodell hat nicht nur Vorteile für die MitarbeiterInnen: Auch in Tirol entdecken immer mehr Unternehmen die Vier-Tage-Woche für sich – vor allem, um sich im harten Wettbewerb um Fachkräfte einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen. Dabei muss es gar nicht immer eine Arbeitszeitverkürzung sein: Auch das Modell, bei dem die derzeitige Normalarbeitszeit innerhalb von vier Tagen erledigt wird, ist bei den heimischen Arbeitskräften heiß begehrt.

 

Ist die Vier-Tage-Woche also die Zukunft oder nur ein kurzfristiger Trend, um schnell neue MitarbeiterInnen zu rekrutieren? Diese Frage versuchen wir mit unserer dieswöchigen top.tirol-Umfrage zur Vier-Tage-Woche zu klären.

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‍Was wir uns fragen:


Wie geht es eigentlich dem Großhandel, Herr Wedl? 

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Lorenz Wedl, Geschäftsführung Handelshaus Wedl Innsbruck 

Wie geht es dem Großhandel derzeit? 

Die letzten zwei Jahre waren sehr herausfordernd für die gesamte Branche. Wir hatten durch Lockdowns massive Umsatzeinbrüche bis hin zu Totalausfällen, weil unsere Kunden – die Gastronomie und Hotellerie – schließen mussten.

Wie kann und soll es weitergehen in der Branche?

Wir wünschen uns natürlich Normalität. Der Jänner war noch überschaubar, aber wir sehen eine gewisse Entspannung. Wenn ich mit Gastronomen rede, dann sind die Buchungen ab Feber gut, sodass es noch einen Wintertourismus geben kann. Auch die Prognosen für den Sommer sind gut. Man hat gesehen, dass sich der Tourismus schnell erholt hat, weil die Menschen nach Normalität lechzen und gerne auf Urlaub fahren und Essen gehen.


Welche Rahmenbedingungen braucht der Großhandel? 

Das Wichtigste ist die Planbarkeit. Die einzige Konstante der letzten zwei Jahre war die Unplanbarkeit als Unternehmer. Was mich zermürbt hat, war die Kurzfristigkeit, mit der Lockdowns- und Lockdownenden angekündigt wurden. Wir haben Vorlaufzeiten, müssen Ware bestellen, sodass wir lieferfähig sind. Es hat massive Probleme mit der Warenverfügbarkeit gegeben nach den Lockdowns, weil die Produktionskette ins Stocken geraten ist. Wir sind immer wieder von Kapazitätsengpässen in der Logistik, einem Mangel an Verpackungsmaterial und Ernteausfällen betroffen. Das ist eine große Herausforderung für die Branche.


Was wünschen Sie sich für die Großhandelsbetriebe? 

Ich wünsche mir für die Branche, dass die öffentliche Wahrnehmung und die Politik die Unterschiede zwischen Lebensmitteleinzelhandel und Großhandel erkennen, weil sich diese Sparten maßgeblich unterscheiden. Ich wünsche mir auch, dass der Stellenwert des Großhandels hervorgehoben wird: Wir gehören zur kritischen Infrastruktur, weil wir auch Lieferanten von Kliniken oder Pflegeeinrichtungen sind. 

 

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Vielen Dank für das Gespräch.


Zur Person

Lorenz Wedl ist seit 2019 Mitglied der Geschäftsführung des Handelshaus Wedl und für die Bereiche Einkauf, Vertrieb und Marketing zuständig. 

 

Für alle, die es genau wissen wollen, hier das komplette Interview.


Und zum Schluss

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Apropos hohe Preise:


Auch der Goldpreis klettert aktuell wieder merklich nach oben. Umso überraschender dürfte die Kunstinstallation sein, die Spaziergänger vorgestern früh im New Yorker Central Park erwartet hat.

 

Socle du monde“, „Sockel der Welt“, heißt der Würfel aus purem, 24-karätigem Gold, den der deutsche Künstler Niclas Castello dort platziert hat. Auch wenn die Skulptur hohl ist, bringt sie mit einer Kantenlänge von mehr als 45 Zentimetern und einer Wandstärke von gut 0,6 Zentimetern 186 Kilogramm auf die Waage – und hat einen Materialwert von gut zehn Millionen Euro.

 

Die Gefahr, dass sich jemand das Kunstwerk unter den Arm klemmt, dürfte damit gering sein. Dennoch wurde es bewacht und am Abend abtransportiert. Bald soll der Würfel, in dessen Kontext (natürlich) auch eine Kryptowährung veröffentlicht wird, woanders in Erscheinung treten. Darüber, wo genau, wird bislang allerdings geschwiegenwohl mit gutem Grund.


Vielen Dank fürs Lesen und bis nächste Woche!


IMPRESSUM

 

Target Group Publishing GmbH
Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck‍

 

top.tirol


Fotocredits:
Shutterstock (2), Universität Innsbruck, Pfeifer Group, Swarm Analytics, Franz Oss

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