top.tirol insights: Die Spitze des GemNova-Eisbergs

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top.tirol insights

Ausgabe‍ 10/2023


Statt Investment steht jetzt Insolvenz an der Tagesordnung.

 

Wer sagt das? Die Antwort auf diese und viele weitere Fragen finden Sie hier.

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game over

GemNova GameOver

 

Millionenschulden und teure Gehälter sind nur die Spitze des GemNova-Eisbergs. Hinter dem Debakel versteckt sich ein System, das der Tiroler Wirtschaft in vielerlei Hinsicht schadet

 

Denn die GemNova ist nichts anderes als ein unterpreisiger Konkurrent der heimischen Wirtschaft. Bei Ausschreibungen kam sie deshalb so oft zum Zug, weil sie unter Marktpreis oder zu besonders günstigen Konditionen anbieten konnte.

 

Wie wir jetzt wissen, indem die GemNova hinten herum Millionen an Schulden anhäufte. Das Geld zur Rettung kommt jetzt wieder von der öffentlichen Hand oder anders formuliert: Tiroler Unternehmen verloren Ausschreibungen gegen einen günstigeren Konkurrenten, den sie selbst mit ihrem Steuergeld erst ins Leben gerufen haben.



Das Land selbst fördert hier ein extrem wirtschaftsfeindliches System.

 


     Und vielleicht noch schlimmer: die gut bezahlten GemNova-MitarbeiterInnen – zirka 700 an der Zahl – stehen dem Arbeitsmarkt in Tirol nicht zur Verfügung. Sie werden indirekt und sehr gut von der öffentlichen Hand bezahlt und fehlen profitablen Firmen, die händeringend um Fachkräfte kämpfen. 


     Das Land selbst fördert hier ein extrem wirtschaftsfeindliches System und die Frage, warum man dem Geschäftsführer dieses Systems mehr als einem Landesrat oder Innsbrucker Bürgermeister bezahlt, ist vielleicht eine plakative, aber sicher nicht die wichtigste in der Causa GemNova.



 Clown der Woche

von der Thannen

Alexander von der Thannen

TVB-Obmann Paznaun-Ischgl

In einem Gespräch mit der TT zeigte sich der TVB-Obmann neuerdings überaus erfreut über die Negativschlagzeilen für Ischgl während der Coronapandemie. Den daraus errechneten Werbewert von 2 Milliarden Euro hätte selbst Ischgl nicht aufbringen können, erklärt er dort. Weiters lobt er nun die größere internationale Bekanntheit. Gekonnt hält Herr von der Thannen an der Ischgler Corona-Werbestrategie fest. 

 

 

 

Pechvogel der Woche‍

Bickel

Christoph Bickel

Inhaber des Restaurants Oniriq

Der Eigentümer des Vier-Hauben Restaurant Oniriq (frz.: Traum) in Innsbruck musste diese Woche Insolvenz anmelden. Das 2021 in die Bürgerstraße umgezogene Lokal schließt nach insgesamt sechs Jahren seine Tore. Das Ende der Karriere als Koch bedeutet das hoffentlich aber nicht. Vielleicht verzaubert Christoph Bickel uns in Zukunft an einem anderen Ort mit seinen traumhaften Gerichten.

  


Zahl der Woche

17.000

 

Trotz des finanziellen Schiefstandes der Gemnova hat Rathgeb nicht gespart, insbesondere nicht am eigenen Gehalt. Nach Abzug aller Steuern und Abgaben bleibt dem Geschäftsführer das stolze Sümmchen von 9.176,26 € – 14 Mal im Jahr.

 

Daneben wirken die Bruttomonatsgehälter von Politikern spärlich. Verdient doch ein Tiroler Landesrat 16.876 € brutto und der Innsbrucker Bürgermeister "nur" 15.000 € brutto im Monat. Allein der Landeshauptmann kann dem ehemaligen Gemnova Geschäftsführer das Wasser reichen. Dieser verdient immerhin 18.752 € brutto im Monat, ein Nettoplus von 875 €.  

 

Was wir uns fragen:

War das Ende von Kitz Venture nicht schon von Anfang an klar?

 

KitzVenture

Die Kitz Venture Zentrale in Kitzbühel.

 

Patrick Landrock ist einer der „umstrittensten und erfolgreichsten Persönlichkeiten der vergangenen Jahre“, weiß des Selfmade-Millionärs liebstes Medienportal OE24. Dieses hat allen Anschein nach ihr Kompetenzfeld für Landrock und seine Investment-Firma Kitz Venture um Pressemeldungen erweitert, sind die meisten Pressemitteilungen seiner Homepage doch eine direkte Kopie der OE24-Medienarbeit. 


Wohl vollkommen geblendet von Landrocks schillerndem Leben auf Instagram, hat das Medienportal seine dubiosen Geschäftsmodelle bei jeglicher Berichterstattung einfach vertuscht – pardon – übersehen.


Wenn diese Aktion nur der einzige Fehltritt Landrocks gewesen wäre: Das Unternehmen Kitz Venture glänzte in den letzten Jahren mit einer erstaunlichen Vorliebe für Faupaxs und für bekannte Marken mit Problemen.

 

 

Patrick Landrock und sein Kitz Venture waren bislang eine gelungene Skandal-Mischung aus Insolvenzen, Gerichtsverfahren und großspurigen Ankündigungen. In Tirol ist damit aber jetzt Schluss – zumindest vorerst. Statt Investment steht jetzt nämlich Insolvenz an der Tagesordnung.

 

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Und zum Schluss

KI

Der bessere Chef?

Seit der Präsentation von Chat GPT greift die Angst um den Jobverlust um sich: Braucht es in Zukunft noch TexterInnen, Kunden-Support-MitarbeiterInnen, ProgrammiererInnen oder IllustratorInnen? Wohlgemerkt ging es da um die niederen Jobs. Wo käme man denn hin, wenn die oberen Führungsetagen in Frage gestellt würden?


Genau das hat ein Hongkonger Online-Gaming Unternehmen gemacht. Die Chefin, Yang Tu, arbeitet 24 Stunden am Tag und erhält null Dollar Gehalt. Logisch, sie ist ja nur eine Maschine. Zuständig ist sie für die Überprüfung von Analysen auf höchster Ebene, das Treffen von Führungsentscheidungen, das Bewertung von Risiken und die Förderung eines effizienten Arbeitsplatzes. Und das Praktischste an der Geschichte: Das Unternehmen hat sich in den letzten Monaten auch noch besser entwickelt als der Hongkonger Aktienmarkt. 


Vielleicht sollte man das auf diesem Teil des Erdballs auch ausprobieren – so manches Unternehmen würde sich zumindest einiges an Geld sparen. Ob das Fehlen eines CEO aus Fleisch und Blut wohl auffallen würde? 


Vielen Dank fürs Lesen und bis nächste Woche!‍


IMPRESSUM

 

Target Group Publishing GmbH
Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck‍

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Fotocredits: Shutterstock, Kitz Venture, TVB Paznaun - Ischgl, Oniriq

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