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Eine Hiobsbotschaft, ein Umzug, ein Start-up, drei Technologien und eine Mülldeponie

Eine Hiobsbotschaft, ein Umzug, ein Start-up, drei Technologien und eine Mülldeponie

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Ausgabe‍ 09/2025


Big Thing

 

Zur Zeit passiert so viel Irrsinn auf der Welt, dass man gar nicht erahnen kann, welche Hiobsbotschaft ich meinen könnte. Ich beziehe mich weder auf den Umstand, dass es keine SatirikerInnen mehr auf dieser Welt braucht, weil Donald Trump den Job spätestens mit seinem Gaza-Video selbst miterledigt hat. Noch spreche ich vom Swarovski-Standort in Wattens, der Gefahr läuft, überhaupt nicht mehr als solcher bezeichnet werden zu dürfen. Und ich mokiere mich auch nicht über die vor der Angelobung stehende Bundesregierung, vermutlich auch deshalb, weil ich nicht glaube, dass uns diese allzu lange ärgern wird.

 

„Was mir Sorgen bereitet, ist eine kleine Zahl, die fast untergegangen wäre.“

 

Österreich hat es nämlich mal wieder geschafft, eine Hitliste anzuführen. 3,2 Prozent beträgt die Inflationsrate in Österreich im Jänner, das ohnehin hohe Preisniveau ist im Jahresvergleich also wieder deutlich gestiegen. Unmittelbar ist ausnahmsweise nicht die Regierung schuld – denn wir hatten ja im besagten Zeitraum nicht einmal eine –, aber jedenfalls die Politik. Zumindest drei Faktoren helfen erwiesenermaßen, die Inflation einzudämmen, und alle drei werden in Österreich nicht (mehr) angewandt:

 

1.) Schluss mit Lohnerhöhungen

Das ständige Ausgleichen oder Überkompensieren der Inflation in Form von Lohnerhöhungen treibt die Preise nach oben. Herr und Frau Österreicher freuen sich zwar über mehr Geld, brauchen dieses aber unmittelbar, um die erhöhten Preise bezahlen zu können – eine endlose Aufwärtsspirale.

 

2.) Schluss mit Helikoptergeld

Wenn Staaten verzweifelt sind, gibt es Geld für jeden Blödsinn – früher eher ein Thema in Entwicklungsländern, inzwischen vor allem in Österreich sehr beliebt. So treibt der Reparaturbonus die Preise bei den Handwerksbetrieben nach oben, anstatt die AuftraggeberInnen zu entlasten. Sanierungsförderungen bestrafen alle, die in den letzten Jahren neu gebaut haben, und helfen Menschen, die oft keine Hilfe brauchen. Das ist auch gern passiert beim sinnbefreiten Klimabonus.

 

3.) Lebenswichtiges deckeln

Der Staat muss in Sachen Inflation eigentlich nur darauf achten, dass Ausgaben, die alle BürgerInnen tätigen müssen, im Rahmen bleiben. Das wären natürlich Lebensmittel, aber vor allem die Energiekosten. Dass Österreich ausgerechnet die Strompreisbremse abgeschafft hat, zeigt einmal mehr, dass man einfach keine Ahnung hat, wie Inflation oder noch besser ihre Vermeidung funktioniert.

 

Wirtschaft im Allgemeinen und damit natürlich auch die Inflation im Speziellen brauchen generell möglichst wenige staatliche Eingriffe. Vieles würde besser ohne die Einmischung von Ahnungslosen funktionieren, die oft mehr die eigene Karriere und/oder die eigene Partei im Blick haben als echte Lösungen für drängende Probleme.



Christian Burkia

45 Jahre residiert das Restaurant Burkia jetzt schon am Innsbrucker Fürstenweg kurz vor dem Flughafen. Doch diesen Sommer geht – zumindest dort – eine Ära zu Ende. Christian Burkia zieht mit seiner Mannschaft einen Kilometer stadteinwärts in den frisch errichteten „West Park Innsbruck“ und eröffnet sein neues Burkia mit altbewährtem Konzept. Für den jetzigen Standort wird der Weggang schwer zu kompensieren sein. Statt gehobener Küche stehen die Zeichen wohl eher auf Tennis-Bistro, was die Location ja eigentlich auch ist. Die Suche nach einem neuen Pächter ist jedenfalls bereits im Gange.

 

Burkias Pachtvertrag läuft übrigens bis Ende Juni, Schluss am Fürstenweg ist aber schon Mitte Juni. Alleine die Übersiedlung der Pfeffermühlen-Kollektion dürfte dann doch einige Zeit in Anspruch nehmen.



Crqlar

Um sich von anderen Hotelbetrieben abzuheben, spielen positive Gasterlebnisse eine bedeutende Rolle. Das 2022 in Innsbruck gegründete Start-up Crqlar rund um Fabian Rauch und Angel Ferrufino setzt genau da an. So zielt die Hotel-Software darauf ab, Zeit zu sparen und den Umsatz zu erhöhen, und verspricht Verbesserungen der KundInnenpflege in allen Bereichen: vom Res­tau­rant über Dienstleistungen und Wellness bis hin zur Gäste-App. Entwickelt wurde es in Kooperation mit weltweit führenden Hotels. Hier geht's zum ganzen Artikel.


Tiroler Technologien

Von Tirol aus erfolgreich – wie das geht, zeigen die drei heimischen Tech-Firmen Deep Opinion, Cropster und ParityQC, die mit ihrer innovativen Geschäftsidee für Aufsehen sorgen. Sie haben sich in internationalen Finanzierungsrunden behauptet und werden gemeinsam mit rund einer halben Milliarde Euro bewertet. Im top.tirol-Interview gewähren die GründerInnen Einblicke in ihr Geschäftskonzept.



Muelldeponie

James Howells aus Wales ist Millionär – zumindest fast. Vor zwölf Jahren wurde seine Festplatte mit Bitcoin im Wert von 600 Millionen Pfund bei einem Büroputz aus Versehen zur Mülldeponie gebracht. Seither versucht er vergeblich, die Erlaubnis der Stadt zu bekommen, um nach der Festplatte zu graben – auf einer Halde mit 1,4 Millionen Tonnen Müll. Doch es wird noch aussichtsloser: Die Deponie soll nämlich geschlossen und darauf ein Solarpark errichtet werden, was auch Howells letzte Hoffnungen begraben dürfte. Ein Register will er aber noch ziehen, um doch noch Millionär zu werden: Er möchte die ganze Deponie kaufen, damit die Suche nach der Nadel im Heuhaufen endlich beginnen kann.

 

Vielen Dank fürs Lesen und bis nächste Woche!


 

 Wenn Sie mir etwas zu sagen haben, dann bitte jederzeit gerne:

michael.steinlechner@target-group.at


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Brunecker Straße 1, 6020 Innsbruck‍

Fotocredits: Shutterstock (2), Sandrine Rohrmoser sw, Victor Malyshev, AI Chatbox

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