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Ein Bumerang, eine Erkenntnis, ein Ranking, ein Leerstand und ein Energielieferant

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Freitag, 17. Oktober 2025


Bumerang

Man muss sich derzeit wirklich fragen, ob die Landesregierung auf BeraterInnen oder gar FreundInnen inzwischen gänzlich verzichtet. Anders ist es nicht zu erklären, wie einem so ein Blödsinn wie die Budgetkürzung von Sozialvereinen und Behinderten-Betreuungseinrichtungen überhaupt einfallen kann. Jeder normale Mensch sollte doch zumindest auf einen Vertrauten zählen dürfen, der solch eine Idee mit den Worten quittiert: „Das ist politischer Selbstmord, das ist hoffentlich nicht dein Ernst.“ Es war doch wirklich nicht nur im Nach­hi­nein völlig klar, dass diese Idee zum völligen Desaster verkommen wird. Und so musste man dieser Tage das große Paddel aus dem Keller holen und ordentlich zurückrudern. Was bleibt, ist der angerichtete Schaden und der Eindruck, dass es an echten Ideen für sparsame Zeiten mangelt. Hier schreite ich gerne helfend zur Tat und liefere völlig kostenfrei meine Top-Ideen für Hilfe in Budgetnot:

 

1. Die Anzahl der MitarbeiterInnen im öffentlichen Dienst reduzieren – zumindest die Hunderten, die mit der COVID-19-Pandemie aufgebaut, aber nie wieder abgebaut wurden. 


2. Die systematische Überzahlung der MitarbeiterInnen in öffentlichkeitsnahen Unternehmen endlich stoppen.

 

3. Nicht jedes Bauprojekt mit immenser Kostenüberschreitung (Haus der Musik über 20 %, Ferdinandeum fast 100 %, Patscherkofelbahn rund 144 %) realisieren.


4. Nicht sehr viel Geld in die Planung von Projekten wie den MCI-Neubau investieren und diese dann nicht einmal umsetzen.

 

5. Subventionen zumindest überdenken. Solange wir uns zu unserem Vergnügen Abermillionen für das Tiroler Landestheater gönnen, sollten wir Kürzungen im Sozialbereich wohl eher nicht andenken.


Benko

Dieser Tage muss ich mich wirklich fest daran erinnern, was René Benko angerichtet und mit welchen Methoden er sein inzwischen implodiertes Reich errichtet hat. Ansonsten würde er mir nämlich tatsächlich leidtun. Nicht weil er abgemagert und fertig aussieht, sondern weil man wieder einmal sieht, dass man Glück nicht kaufen kann und schöne Erinnerungen in solchen Situationen wenig helfen.

 

Ich fände allerdings etwas mehr inneren Frieden, wenn man die Menschen, die mit Benko zu Reichtum gekommen sind und die jetzt das Unschuldslamm raushängen lassen, ebenso genau durchleuchtete wie den Hauptangeklagten. An dieser Stelle darf ich mit einem Zitat vom 26. Februar dieses Jahres schließen. Ex-Bundeskanzler, langjähriger Signa-Aufsichtsrat und Oberunschuldslamm Alfred Gusenbauer meinte damals, er sei reinen Gewissens und: „Ich habe nie in meinem Leben eine Bilanz der Signa Holding gesehen.“


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Ranking

Dieser Tage erhalten Tirols EntscheiderInnen Post. Die aktuelle top.tirol-Ausgabe präsentiert auf 148 Seiten die 500 umsatzstärksten Unternehmen Tirols, garniert mit spannenden Reportagen und interessanten Interviews. Ab Montag ist die neueste Ausgabe auch in über 1.800 Entnahmetaschen im ganzen Land erhältlich und natürlich online als E-Paper zu lesen. Die Top Ten machten 2024 übrigens gemeinsam 16,5 Milliarden Euro Umsatz. Platz 1 schaffte dabei alleine gleich viel wie Platz 2 und 3 zusammen – verdammt viel Holz. 

 

Ich wünsche viel Freude und eine spannende Zeit mit der Lektüre der aktuellen Ausgabe und gratuliere recht herzlich, wenn sich auch der Name Ihrer Firma in unserem Ranking wiederfindet.


Leerstand

Innsbruck verzeichnet den höchsten Leerstand aller Landeshauptstädte, wenn es um Geschäftsflächen geht. Über 150 Objekte sind derzeit nicht vermietet, rechnet man die Media-Markt-Fläche im Kaufhaus-Tyrol-Dachboden dazu, stehen rund 7,8 Prozent der Geschäftsflächen leer. Vor gut einem Jahr waren es nur 2,4 Prozent.

 

Und während die Opposition schäumt und der Stadtregierung Untätigkeit in dieser Sache vorwirft, sehe ich die Verantwortung woanders. Ich bin generell kein Freund davon, wenn sich die Politik in die Privatwirtschaft einmischt, und in diesem Fall sind schlichtweg die VermieterInnen auch selbst schuld. Der stationäre Handel ist schwer angeschlagen – nicht nur in den Innenstädten. Aber Innsbrucks Landlords glauben immer noch, Mieten erzielen zu können wie in den goldenen Zeiten. Die können sich Nicht-Ketten eben nur schwer leisten, und deshalb sieht Innsbruck aus, wie es aussieht: viel Leerstand, zahlreiche austauschbare, internationale Marken und leider nur wenige individuelle und heimische Konzepte, die Innsbruck ein einzigartiges Erscheinungsbild verpassen könnten. Aber auch hier gilt: Was der Markt verursacht hat, wird der Markt wohl schon bald auch wieder selbst regeln. 


Energielieferant

Der Toilettenbesuch als Energielieferant für riesige Frachtschiffe: Was zunächst wie ein schlechter Scherz klingt, ist in Mannheim seit März Realität. Dort läuft in der städtischen Kläranlage ein einzigartiges Experiment des Start-ups Icodos. Dieses hat sich seine Technik bereits patentieren lassen und macht damit sprichwörtlich aus Sch… Geld.

 

Aus dem entstehenden Biogas wird nämlich Methanol gewonnen – ein Treibstoff, der Schiffe antreiben kann. Und die brauchen ordentlich Sprit: Ein Frachter verbraucht so viel Brennstoff wie rund 100.000 Autos. Ist die Energie aus der Toilette also ein Modell der Zukunft? Wir bleiben gespannt.


 

Wenn Sie mir etwas zu sagen haben, dann bitte jederzeit gerne:

michael.steinlechner@target-group.at


IMPRESSUM

 

Target Group Publishing GmbH
Brunecker Straße 1, 6020 Innsbruck‍

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Fotocredits: AI generated (2), Engel & Völkers, TT/Daniel Liebl, Shutterstock (2)

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