Doch geht das überhaupt? „Wohl kaum“, sagt Friedrich Rauch, Ingenieurkonsulent für Raumplanung und Raumordnung und Geschäftsführer von Planalp. Ihm zufolge stammen 25 Prozent der Gäste aus den Niederlanden, Belgien, Großbritannien und Skandinavien. Für sie sei der Zug selten eine Option – gerade, wenn sie Hochburgen wie das Ötztal, Paznaun und Zillertal erreichen wollen. „Ein Gast aus London benötigt vom Münchner Flughafen bis Innsbruck zwei bis zweieinhalb Stunden, aber bis Sölden sind es dann mit Zug oder Shuttlebus schon vier bis viereinhalb Stunden“, rechnet Rauch vor.
Und auch der Tiroler Wirtschaft würde der Flughafen abgehen. Nicht nur 400 bis 1.500 Arbeitsplätze hängen direkt und indirekt an ihm – je nachdem, welche politische Fraktion man fragt. „Auch für die Tiroler Forschungseinrichtungen und international tätigen Unternehmen ist die Anbindung sehr wichtig“, weiß Rauch.
Selbst wenn man die Umstiegshürden und die längeren Reisezeiten ignoriert, hat die Bahn allerdings klare Grenzen: „Weil Bayern trotz Verträgen die Notwendigkeit des Ausbaus bezweifelt, wird sich an der Leistungsfähigkeit leider bis 2040/45 nichts ändern“, ist sich Rauch sicher. „Generell: In absehbarer Zeit sollte der Flughafen im Interesse des ganzen Landes nicht zur Disposition gestellt werden – was in 20 oder 30 Jahren ist, kann derzeit kaum seriös beantwortet werden.“
Und auch die Innsbrucker scheinen sich hier – ausnahmsweise – verhältnismäßig einig zu sein: Obwohl die Petition seit knapp drei Wochen verfügbar ist, haben sich bislang (Stand Mittwoch, 03.06.) gerade einmal 51 Unterstützer gefunden.