Das Lebensmittelinnovationszentrum Tirol (LIZ) fördert die Entwicklung und Produktion regionaler Lebensmittel. Es unterstützt Landwirtschaft und Start-ups in Tirol mit Forschung, Netzwerkangeboten und innovativen Projekten.
Das Lebensmittelinnovationszentrum Tirol (LIZ) setzt neue Akzente in der regionalen Lebensmittelproduktion und -entwicklung und bietet dabei LandwirtInnen, Start-ups sowie Unternehmen eine zentrale Anlaufstelle. Das 2022 von Agrarmarketing Tirol initiierte Zentrum vereint Forschung und Praxis und versteht sich als risikofreier Raum für Innovation. So wird das LIZ nicht nur zur Brücke zwischen Theorie und Anwendung, sondern zu einem Ort, an dem Visionen und Ideen für die Zukunft der Tiroler Landwirtschaft lebendig werden.
Im Zentrum des LIZ steht die Förderung regionaler, qualitativ hochwertiger Lebensmittel. Ziel ist es, die Eigenversorgung Tirols zu stärken und die Abhängigkeit von globalen Lieferketten zu verringern. Die Pandemie hat gezeigt, wie anfällig diese Lieferketten sein können. Ein starker Fokus auf regionale Kreisläufe und die Kooperation mit Bildungseinrichtungen wie dem Ländlichen Fortbildungsinstitut oder der Wirtschaftskammer ermöglicht das Aufzeigen innovativer Wege, die auch der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit zugutekommen sollen.
„Das Lebensmittelinnovationszentrum fördert langfristige Lösungen und bietet eine Plattform, um die Tiroler Landwirtschaft zukunftsfähig zu gestalten.“
Matthias Pöschl - Geschäftsführer Agrarmarketing Tirol
Innovationsplattform für Genuss und nachhaltige Landwirtschaft
Das LIZ teilt sich in verschiedene Schwerpunkte: das Genusswerk, das Farmlab sowie die Bereiche Beratung und Innovation. Das Genusswerk ist eine multifunktionale und flexible Kücheninfrastruktur mit Geräten und Ausstattung am neuesten Stand der Technik, welche verschiedenste Nutzungsmöglichkeiten bieten. Das Farmlab ist eine Art Experimentierraum, der es ProduzentInnen und Start-ups ermöglicht, Ideen risikofrei zu testen. Unter dem Motto „Test before Invest“ bietet das Farmlab die Chance, neue Anbaumethoden zu erproben. Ein aktuelles Beispiel ist die Produktion von sterilen Bachsaiblingen, die in der Tiroler Fischzucht neue Akzente setzen könnten oder das Projekt „eDNA in Kuhmilch“ das zeigt, wie vielseitig und zukunftsorientiert das LIZ agiert.
In enger Kooperation mit verschiedenen Partnern sichert das LIZ die Resilienz der Landwirtschaft in Tirol durch innovative Projekte. Gemüseanbau ohne Heizungsaufwand im Winter ist nur eines der Projekte, die die Zukunftsfähigkeit der regionalen Landwirtschaft stärken und saisonale Schwankungen mildern sollen. Ebenso verfolgt das LIZ im Bereich der Beratung das Ziel, ProduzentInnen auf langfristige Trends anstelle von kurzfristigen Markttrends zu sensibilisieren.
Preis für nachhaltige Produktideen
Ein weiteres Highlight des LIZ ist die jährliche Vergabe des Tiroler Lebensmittelinnovations-preises. Der Preis motiviert LandwirtInnen und Unternehmen dazu, nachhaltige Produkte zu entwickeln und bringt inspirierende Innovationen hervor. Zu den Finalisten zählten unter anderem „Pilz Jerky“ vom Schwammerlhof, eine pflanzenbasierte Alternative zu Trockenfleisch, sowie die alkoholfreie „zapfn limo“ von Drinkabilly. Den diesjährigen Hauptpreis gewann jedoch das Projekt „Tiroler Kresse“ der Firma Farmionic, das eine nachhaltige Microgreens-Produktion in einem automatisierten Container ermöglicht und durch seine Effizienz Maßstäbe setzt.
LIZ-Leiterin Katharina Maizner sieht die Innovation als Gemeinschaftsleistung und setzt auf Kooperation. „Innovation wird vor allem aus der Zusammenarbeit entstehen“, sagt sie und hebt das Potenzial gemeinsamer Ideen hervor. „Das LIZ setzt auf langfristige Lösungen und schafft eine Plattform für ProduzentInnen und Unternehmen, die Tiroler Landwirtschaft zukunftsorientiert zu gestalten“, ergänzt Matthias Pöschl, Geschäftsführer der Agrarmarketing Tirol.
Das Genusswerk in Zahlen:
- 2022: Initiierung des Lebensmittelinnovationszentrums
- Juni 2023: Eröffnung des Genusswerks in den Viaduktbögen
- 196 Veranstaltungen fanden bisher im Genusswerk statt
- Mehr als 70 Einreichungen gab es bei beiden Lebensmittelinnovationspreisen