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Westcam lässt Kaiserkutsche wieder rollen

Foto: Westcam
Der ehemals goldene Krönungswagen wurde von WESTCAM mittels berührungsloser optischer 3D-Messtechnik von GOM/ZEISS bis ins kleinste Detail gescannt.

Westcam lässt Kaiserkutsche wieder rollen

Der ehemals goldene Krönungswagen wurde von WESTCAM mittels berührungsloser optischer 3D-Messtechnik von GOM/ZEISS bis ins kleinste Detail gescannt.

Der Technologie-Entwickler Westcam hat eine detailgetreue 3D-Kopie der goldenen Krönungskutsche des Wiener Hofes hergestellt. Der Prunkwagen aus dem 18. Jahrhundert wird bei der Benefiz-Show "Austria for Life" von Gery Keszler eingesetzt, die am 29. April im Schloss Schönbrunn in Wien stattfindet.

Die Herstellung der Kutsche war ein aufwendiger Prozess, bei dem der Kaiser Joseph II.-Wagen mit berührungsloser optischer 3D-Messtechnik bis ins kleinste Detail gescannt wurde. Die gescannten Daten wurden anschließend mit einer Software für organische 3D-Designs bearbeitet, um die Kutsche aus Metall mittels 3D-Druck herzustellen. Die Tiroler Firma hat 1,5 Jahre und 500 Arbeitsstunden in das Projekt investiert, wobei der größte Teil des Aufwands als Charity-Beitrag kostenlos war. Der Auftragswert lag bei etwa 65.000 Euro.

Die Originalkrönungskutsche durfte aus Denkmalschutzgründen nicht für die Veranstaltung verwendet werden. Sie ist vier Tonnen schwer, knapp sieben Meter lang und besteht aus Lindenholz, das mit Blattgold überzogen war. Der Prunkwagen verfügt über acht Fenster aus venezianischem Glas und das Dach ist der Kaiserkrone nachempfunden. Er wurde von acht Schimmeln gezogen. Nach der Show wird die Replik der Kutsche dem Kunsthistorischen Museum übergeben, um Einnahmen für wohltätige Zwecke zu generieren. Sie kann zukünftig für Ausstellungen und Filmproduktionen gemietet werden.

Westcam ist seit Jahren im Geschäftsfeld 3D-Scan und 3D-Druck tätig, das etwa 15 bis 20 % des Gruppen-Umsatzes von 25 Mio. Euro im Vorjahr ausmacht. Die Rekonstruktion von Kulturgütern ist auch in Tirol ein Thema, berichtet der Geschäftsführer Markus Ebster. So wurde beispielsweise in Innsbruck der Zaun des Hofgartens mithilfe eines 3D-Scans rekonstruiert. Die Technologie ist nützlich für die Erhaltung und Archivierung vieler Kulturgüter.

Westcam beschäftigt rund 75 Mitarbeiter und plant, in diesem Jahr weiter zu wachsen. Das erste Quartal verlief "absolut gut" und das Unternehmen ist sehr gut ausgelastet. Westcam hat sieben Niederlassungen und Repräsentanzen in Österreich und Tschechien, sowie einen Standort in der Schweiz. Das Unternehmen ist auf die Lösung technischer Prozesse spezialisiert und bietet Beratung, Implementierung und Betreuung von Software und Messsystemen sowie Automatisierungslösungen an. Kunden kommen unter anderem aus dem Maschinenbau, dem Auto- und Luftfahrtbereich. Seit 2017 hat Westcam die Beteiligungsgesellschaft Invest AG der Raiffeisengruppe Oberösterreich als Investor an Bord.



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