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Neue Wege

Fortbildung und finanzielle Basis sind die zwei Grundpfeiler der Ledermair’schen Strategie gegen den Fachkräftemangel.

Neue Wege

Fortbildung und finanzielle Basis sind die zwei Grundpfeiler der Ledermair’schen Strategie gegen den Fachkräftemangel.

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Das geflügelte Wort „Fachkräftemangel“ ist in aller Munde. Es gibt kaum ein Unternehmen, das nicht davon betroffen wäre. Während die einen keine Möglichkeiten finden, damit umzugehen, fallen anderen kreative Lösungen ein – wie dem Busunternehmen Ledermair.

Fragt man nach Gründen für den Fachkräftemangel, bekommt man viele verschiedene Erklärungen geliefert: Einmal sei es die Pensionswelle, die gerade eintritt, oder es sei die florierende Wirtschaft, die laufend mehr Arbeitskräfte verlange, oder es heißt, es seien gesellschaftliche Prämissen dafür verantwortlich, denn lange Zeit sei die Lehre als Ausbildung nicht besonders angesehen gewesen und daher mangele es heute an Fachkräften. Nichtsdestotrotz gibt es immer wieder Unternehmen, die einen Ausweg aus der Krise gefunden zu haben scheinen.

Martin Hörmann ist Betriebsmanager bei Ledermair in Schwaz. Seine Firma komme mittlerweile gut mit Personalfragen zurecht – das sei aber eben nicht immer so gewesen: „Wir hatten letztes Jahr akuten Mangel an Busfahrer-Innen und die größten Probleme, all unsere Aufträge zu erfüllen“, erzählt Hörmann, „also haben wir uns angeschaut, was wir machen können, um den Beruf, der für unser Unternehmen einfach sehr wichtig ist, attraktiver zu machen.“

Von der anderen Seite

Möchte man bei Ledermair als BusfahrerIn anfangen – egal mit welchem Bildungsabschluss –, hat man die Möglichkeit, nicht nur den D-Führerschein, sondern auch eine Ausbildung zum Disponenten bzw. zur Disponentin zu machen. „Wir haben quasi eine duale Ausbildung ins Leben gerufen, die es so zuvor nicht gegeben hat“, sagt Hörmann. Dazu kommt, dass man vom ersten Tag der Ausbildung an bei Ledermair angestellt wird und das Basiseinkommen kassiert.

„Wir haben das Problem nicht von unserer, sondern von der anderen Seite aus betrachtet“, erklärt Martin Hörmann. Möchte sich jemand heutzutage nämlich umschulen, habe er viele Hürden zu meistern: Welche Sicherheiten habe ich im neuen Beruf? Welche Möglichkeiten werden mir dort geboten? Wie kann ich finanziell die Zeit überbrücken, bis ich im neuen Berufsfeld mein erstes Gehalt kassiere? Diese und ähnliche Fragen stellen sich potenzielle Fachkräfte. „Wenn man eine Familie ernähren und Miete zahlen muss, kommt man mit Taschengeld oder dem Einkommen, das man während der Bildungskarenz bekommt, in vielen Fällen nicht zurecht“, ist sich der Betriebsmanager sicher, „die Lösung lag für uns also auf der Hand. Die Auszubildenden bekommen bei uns Gehalt und eine zusätzliche Ausbildung.“

Aktuell gibt es das Angebot der dualen Schulung und der Anstellung vom ersten Tag an nur für BusfahrerInnen. „Wir können uns aber vorstellen, das Modell auch auf andere bei uns gefragte Berufsfelder auszuweiten“, ist Martin Hörmann optimistisch.           

Zahlen zum Unternehmen

  • Gründung: 1924
  • MitarbeiterInnen in Tirol: 200
  • 5,5 Millionen gefahrene Kilometer pro Jahr

Zur Person

Martin Hörmann ist Betriebsmanager beim Busunternehmen Ledermair in Schwaz.

  • ledermaier003
    „Wir hatten letztes Jahr akuten Mangel an Busfahrer-Innen und die größten Probleme, all unsere Aufträge zu erfüllen.“ Martin Hörmann

05. Juni 2023 | AutorIn: Haris Kovacevic | Foto: Franz Oss, Rudiwythlidal