In der Regel ist der Lebenslauf das erste Dokument jeder Bewerbung, das Recruiter öffnen. Nicht ohne Grund. Denn egal wie gut ein Motivationsschreiben ist: Hier finden sie die harten Fakten – sowohl in als auch zwischen den Zeilen.
Der Lebenslauf ist gewissermaßen das Fundament jeder Bewerbung. Er liefert potenziellen Arbeitgebern einen schnellen Überblick über den Werdegang, die Abschlüsse und die Kompetenzen von BewerberInnen. Außerdem lässt er Rückschlüsse darüber hinaus zu: Auch wie viele Ausbildungen jemand begonnen hat, wie viele davon abgeschlossen wurden, wie lange haben bisherige Arbeitsverhältnisse gedauert haben und mehr sagt viel über eine Person aus.
Doch: Keine Sorge. Einen „perfekten“ Lebenslauf gibt es in der Regel nicht. Auch Umwege im Werdegang, Richtungs- oder Branchenwechsel und andere Ecken und Kanten sind meist nicht nur kein Ausschlusskriterium. Sie können KandidatInnen sogar interessanter machen. Woran allerdings kein Weg vorbei führt ist eine gute und vor allem lückenlose Präsentation. Dabei kommt es vor allem auf drei Faktoren an.
Aufbau
Ein Lebenslauf hilft potenziellen Arbeitgebern dabei, einen schnellen, präzisen Überblick über die grundlegende Eignung von BewerberInnen zu gewinnen. Deswegen ist eine klare Struktur unerlässlich:
Traditionell beginnt ein Lebenslauf mit persönlichen Daten: Name, Geburtsdatum, Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse bilden den Einstieg. Hier kann auch ein Foto Platz finden.
An zweiter Stelle sollte die Berufserfahrung präsentiert werden. Hier werden bisherige Arbeitgeber, die genaue Position beziehungsweise Tätigkeit und der Zeitrahmen der Beschäftigung tabellarisch angeführt.
Dann folgt die Präsentation der bisherigen Aus- und Weiterbildungen, in derselben Struktur, wie die Berufserfahrung. Auch Praktika können hier angeführt werden. Wichtig sind hier neben der Bezeichnung der Ausbildung die Institution, bei der sie absolviert worden ist, sowie die jeweilige Dauer.
Vorwärts oder rückwärts?
Es gibt zwei Möglichkeiten, den beruflichen Werdegang und absolvierte Ausbildungen zu präsentieren: Entweder reiht man sich chronologisch, also „von Anfang an“, oder anti-chronologisch, beginnend mit dem aktuellsten Beschäftigungsverhältnis und dem aktuellsten Abschluss. Beide Formen sind grundsätzlich legitim, wobei die chronologische Variante eher klassisch und die umgekehrte, auch oft als „amerikanische“ Version vor allem im akademischen und internationalen Bereich gebräuchlich ist. Es lohnt sich also, sich über die Norm in der jeweiligen Branche zu informieren, bevor man sich bewirbt.
Darunter gibt es die Möglichkeit, besondere Kenntnisse und Fähigkeiten anzuführen, die bei er Berufserfahrung und Ausbildung keinen Platz gefunden haben. Dazu zählen Fremdsprachen, Führerscheine, IT-Skills und mehr, die in der angestrebten Stelle von Vorteil sein können.
Abgerundet wird der Lebenslauf von persönlichen Aspekten. Hier besteht die Möglichkeit, sich über das Berufliche hinaus zu präsentieren. Besondere Interessen, freiwillige Tätigkeiten, Hobbies und mehr können hier Platz finden. Aber dabei sollte man Vorsicht walten lassen und sich auf Interessen und Freizeitaktivitäten beschränken, die relevant für die Stelle sind, auf die man sich bewirbt.
Inhalt
Ein Lebenslauf dient als Überblick.
Irrelevante Informationen, die keinen Bezug zu der angestrebten Stelle haben, sollten deswegen auf jeden Fall weggelassen werden. Stattdessen sollte man sich auf Ausbildungen, Erfahrungen und Fähigkeiten konzentrieren, die für die ausgeschriebene Position relevant sind. Zudem ist es wichtig, dass sämtliche Angaben präzise, schnell erfassbar und auf den Punkt präsentiert werden. Dabei hilft neben einem tabellarischen Aufbau vor allem klare und aktive Sprache. Schnörkel, Floskeln und mehr haben deswegen im Lebenslauf keinen Platz.
Lückenlos?
Kein Lebenslauf ist perfekt und auch Lücken sind heute kaum mehr ein Beinbruch. Man sollte es aber tunlichst vermeiden, sie unter den Tisch zu kehren oder kommentarlos stehen zu lassen. Stattdessen gilt Ehrlichkeit und Transparenz: Eine Auszeit, eine Phase der Neu-Orientierung oder das Verfolgen persönlicher Interessen können von persönlichem Wachstum zeugen. Nur muss das auch entsprechend präsentiert werden.
Layout
Essenziell für eine gute Präsentation ist natürlich auch die Optik – das Auge liest sozusagen mit. Empfehlenswert ist eine klare Schriftart wie Arial oder Times New Roman, die dem Lebenslauf ein professionelles Erscheinungsbild verleiht. Für gute Lesbarkeit sorgt die Wahl einer Schriftgröße zwischen 10 und 12. Einzelne Absätze sollten gut strukturiert und mit klaren Überschriften voneinander getrennt sein. Punkte und Listen helfen zudem dabei, das Dokument übersichtlich zu gestalten. Ein wenig Farbe bei abgrenzenden Elementen schadet zudem nie – allerdings sollte man auf zu bunte oder grelle Farbwahl und den Einsatz von Grafiken verzichten. Eine Ausnahme sind Kreativberufe wie Grafik, Layout oder Design. In diesen speziellen Fällen kann das Brechen von Konventionen von Vorteil sein.
Dos:
- Klare, aktive Sprache verwenden
- Übersichtliche Struktur schaffen
- Lücken erklären
- Genaue Bezeichnungen von Ausbildungen und bisherigen Positionen angeben
- Zusätzliche Interessen und Fähigkeiten jenseits des Berufslebens präsentieren
Don'ts:
- Zu viele Farben oder Grafiken
- Schwer lesbare oder ungewöhnliche Schriftarten
- Für die angestrebte Stelle irrelevante Hobbies und Fähigkeiten anführen
- Tipp- oder Grammatikfehler
- Falsche oder unklare Zeitangaben im Werdegang