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100 Tage Vorständin

Von Berlin in die Berge

Gabriele Kinast fühlt sich in ihrer neuen Rolle sichtlich wohl.
100 Tage Vorständin

Von Berlin in die Berge

Gabriele Kinast fühlt sich in ihrer neuen Rolle sichtlich wohl.

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Seit knapp 100 Tagen ist Gabriele Kinast Teil des Vorstands der RLB Tirol. Für die hochkarätige Stelle verließ die gebürtige Baden-Württembergerin die Volksbank in der deutschen Hauptstadt. Nun bringt sie ihre Erfahrung und Expertise in Innsbruck ein.

Als Gabriele Kinast erfuhr, dass jeder neue MitarbeiterIn der RLB am ersten Arbeitstag eine Führung durch die Bank bekommt, wo man ongeboarded wird, die wichtigsten Orte und Menschen kennenlernt sowie im Unternehmen willkommen geheißen wird, wollte sie das unbedingt auch mitmachen: „Ich sollte unter anderem fürs Personal verantwortlich sein. Natürlich wollte ich gleich aus erster Hand erfahren, wie man neue MitarbeiterInnen in die Bank einführt”, erklärt die Vorständin der RLB Tirol. Bei dieser Gelegenheit schauten die neuen Mitarbeiter Anfang des Jahres auch bei ihrem Vorstandskollegen Thomas Wass vorbei. Dieser unterstrich in einer Willkommensrede die Werte der Bank, die Du-Kultur, die dort herrscht, sowie den genossenschaftlichen Gedanken der RLB — der Bankerin, die gerade aus Berlin nach Tirol gezogen war, war dieser alles andere als fremd.

Wenn Gabriele Kinast einen Raum betritt, verliert sie keine Zeit, ohne dabei gestresst oder gar unhöflich zu wirken. „Ich habe das Glück, dass mir bewusst ist, meinen Job nicht alleine erledigen zu können”, sagt die Top-Bankerin, „je mehr Menschen ich in Entscheidungen einbinde, desto besser werden sie.” In der Rolle, die sie jetzt seit knapp 100 Tagen erfüllen darf, fühlt sich die gebürtige Baden-Württembergerin sichtlich wohl.

Erst vergangene Woche fand ein Workshop zur Personalstrategie in der RLB statt. Dabei ging es vornehmlich darum festzustellen, welche Ziele sich die Bank setzt, welche Strategie dabei verfolgt werden soll und welche Messgrößen zur Anwendung kommen werden: „Gerade bei Personalfragen läuft man Gefahr, sich wie in schwammig formulierten Neujahrsvorsätzen zu verlieren. Ich verschriftliche also lieber alles und zwar so, dass man es messen und bewerten kann.” Schon bei der Berliner Volksbank machte sich die Bankerin mit ihrem konsequenten Vorgehen einen Namen, der sogar außerhalb der Mauern der ebenso genossenschahftlich organisierten Bank einen Bekanntheitsgrad errang.

Die Nachricht, dass es der RLB Tirol gelungen ist, Gabriele Kinast für den Vorstand zu gewinnen, verbreitete sich Ende letzten Jahren auf Branchenportalen bereits wie ein Lauffeuer. Die 50-jährige Top-Bankerin hatte eine beeindruckende Karriere hinter sich: Nach einer Ausbildung zur Bankkauffrau absolvierte sie berufsbegleitend das Studium zur Bankfachwirtin und startete bei der Landesbank Baden-Württemberg als Privatkundenberaterin, um später ins Prozessmanagement aufzusteigen. 2001 dockte sie bei der Volksbank Berlin an und leitete dort nach einem wieder berufsbegleitenden Studium zur Bankbetriebswirtin an der Frankfurt School of Finance & Management die HR-Abteilung. 2019 absolvierte sie das Advanced Management Program der Harvard Business School und wurde 2022 Generalbevollmächtigte der Volksbank Berlin.

Wie aber, fragt man sich, gelingt es Gabriele Kinast, im toughen, teilweise groben, aber vor allem zahlenlastigen Bankengeschäft, gerade ihre Stärken auszuspielen, die man eher im sozialen Bereich verorten würde. „Ich bin ein neugieriger Mensch”, beschreibt Kinast sich selbst, „mittlerweile habe ich genug Erfahrung gesammelt und weiß, dass Vielfalt nicht nur als Werbeslogan getrommelt werden darf, sondern man sie in einer Bank aktiv nutzen muss.” Gerade in ihrer Zeit in Boston kam sie mit vielen verschiedenen Kulturen in Berührung, erzählt sie. „Was mich aber besonders fasziniert hat, war die Erkenntnis, dass ich gerade von branchenfremden Menschen am meisten über meinen eigenen Beruf lernen konnte.”

Daher sei es wichtig, an alles positiv ranzugehen und an die Menschen, mit denen man zusammen- und mitarbeitet, auch zu glauben. „Unsere Produkte sind eben austauschbar. Wir haben ganz grob beobachtet nichts, das andere nicht haben”, resümiert Gabriele Kinast, „was wir aber haben, sind die Menschen, die bei uns arbeiten, engagiert sind und sich bemühen, den KundInnen ein gutes Bankerlebnis zu ermöglichen.”

21. März 2025 | AutorIn: Kovacevic Haris |