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Pflegeassistenz

Eine Lehre fürs Leben

Pflegeassistenz

Eine Lehre fürs Leben

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Seit etwas mehr als einem Jahr absolviert Sila Laleci die Lehre zur Pflegeassistentin. Ihr Weg soll dann aber noch weitergehen: Eines Tages möchte sie selbst eine Station leiten.

Als Sila Laleci sich überlegte, welchen Beruf sie ihr Leben lang ausüben will, stellte sie sich die Frage, was sie eigentlich gut und gerne macht: „Ich hatte alte Menschen tatsächlich immer gern und hab mich auch immer gut mit ihnen verstanden“, sagt der Pflegelehrling heute. So kam sie recht schnell auf die Idee, eine Ausbildung zur Pflegerin zu machen.

Seit Herbst letzten Jahres gibt es die Möglichkeit, die Ausbildung zur Pflegeassistenz in Form einer Lehre zu absolvieren – eine Möglichkeit, die der praktisch orientierten Sila sehr zusagte: „Was mich vor allem überzeugt hat, war die Möglichkeit, ein Praktika zu machen“, sagt sie. Im Rahmen der Lehrausbildung müssen die Lehrlinge nämlich jeweils ein Praktikum in der Klinik, eines im Behindertenbereich und eines in der mobilen Pflege machen. Da Sila Laleci sich alle Teilbereiche ohnehin genauer ansehen wollte, erschien ihr diese Möglichkeit optimal – ihre Lehrausbildung selbst absolviert sie bei der Innsbrucker Soziale Dienste GmbH.

Auf eigenen Beinen

Hatte sie anfangs noch sehr großen Respekt vor den Aufgaben, die bei der praktischen Ausbildung auf sie zukommen könnten, blickt die 18-Jährige nun auf ein spannendes Jahr zurück: „Ich kann kaum glauben, wie gut mir das getan hat und wie viel Erfahrung ich gesammelt habe“, konstatiert sie. Während sie anfangs lediglich Küchenarbeiten verrichtete und beim Aufbetten half, darf sie heute bereits an leichteren Pflegefällen selbst arbeiten – worauf die angehende Pflegeassistentin sehr stolz ist. Denn so viel sie bisher auch gelernt haben mag, weiß sie, dass noch Luft nach oben ist und ihr in diesem Beruf viele Möglichkeiten offenstehen.

Durch den demografischen Wandel steht die Pflege vor großen Herausforderungen: Menschen werden immer älter, gleichzeitig rücken immer weniger junge Leute nach. Das führt dazu, dass immer mehr Menschen im Alter gepflegt werden müssen, aber immer weniger Leute dafür zur Verfügung stehen. „Für mich hat das bei der Berufswahl durchaus eine Rolle gespielt“, sagt Sila Laleci. Schließlich habe sie erkannt, dass Pflegerin ein Beruf mit Zukunft ist – und dass sie nach der Lehre nicht zwingend ihre Ausbildung beenden muss, sondern viele Möglichkeiten hat, sich fort- und weiterzubilden.

Weiterbildungs- und Aufstiegschancen

Nach der Pflegelehre steht für sie der Weg zur Pflegefachassistentin fest. Dann möchte sie noch einen Schritt weitergehen und den Bachelor machen, um am Ende als Stationsleiterin arbeiten zu können: „Es hat mich sehr überrascht, wie viele Weiterbildungs- und Aufstiegschancen mein Beruf bietet“, meint Sila, „es ist tatsächlich noch viel besser, als ich es mir vorgestellt hatte.“

In ihrer Freizeit geht die junge Innsbruckerin gerne Ski fahren, schwimmen oder trifft FreundInnen. Sie lebt zwar noch bei ihren Eltern, kann aber mit ihrem Gehalt großteils auf eigenen Beinen stehen: „Das ist eindeutig ein Vorteil der Lehre.“ Daher würde sie auch anderen jungen Menschen, die gerade vor der Frage der richtigen Berufswahl stehen, diese Ausbildung ans Herz legen: „Wenn man sich mit älteren Menschen gut versteht, ist es auf jeden Fall ein toller Job“, erklärt Sila, „ich lerne aber auch gleichzeitig sehr viel über mich selbst: über meine Gesundheit, mein Verhalten und mein Leben.“ Dass sie ihr eigenes Geld verdient und einen Beruf mit Zukunft ergriffen hat, seien Nebenerscheinungen, die sie aber sehr freuen und sie in ihrer Entscheidung bestärken.

31. Oktober 2024 | AutorIn: Haris Kovacevic | Foto: Franz Oss