Hybrid- und Elektromotoren werden künftig eine immer größere Rolle spielen. Einer, der sich damit auskennt, ist Florian Wiederin von den IVB. Er absolvierte als erster Lehrling Österreichs die Ausbildung zum Mechatroniker mit Hauptmodul Alternative Antriebstechnik.
Vor dreieinhalb Jahren hat der heute 18-jährige Florian Wiederin aus Innsbruck seine Lehre zum Mechatroniker, damals noch mit Hauptmodul Fertigungstechnik, begonnen. „Dann ist mein Teamleiter auf mich zugekommen und hat mich gefragt, ob mich stattdessen das Hauptmodul Alternative Antriebstechnik interessieren würde“, so Wiederin, der nicht lange überlegen musste und umsattelte.
„Ich wollte schon immer etwas machen, das in Richtung Technik geht.“
Nun hat Florian Wiederin die 4. Fachklasse Mechatronik mit dem Hauptmodul Alternative Antriebstechnik mit gutem Erfolg abgeschlossen – und das als erster Lehrling Österreichs. Während sich bei der Mechatronik alles um Mechanik, Elektronik und Informatik dreht, widmete sich der junge Innsbrucker im Hauptmodul allen Arten von Antrieben, so etwa Verbrennern, Elektromotoren oder Autos mit Brennstoffzelle. Der berufliche Weg von Florian Wiederin war dabei schon längst vorgegeben: „Ich wollte schon immer etwas machen, das in Richtung Technik geht.“
Deshalb absolvierte der Innsbrucker nach der Hauptschule die Polytechnische Lehranstalt und begann dann eine Lehre bei den IVB: „Mir gefällt die interessante und großflächige Arbeit. Ich arbeite viel an den Bahnen. Es gibt ordentlich was zu tun, ob elektrisch oder mechanisch.“ Für den 18-Jährigen startet ein normaler Arbeitstag um sieben Uhr gemeinsam mit der gesamten Abteilung mit einer Besprechung und einer Diensteinteilung. Im Anschluss stehen auch gleich die ersten Wartungen, Reparaturen oder Störungsbehebungen an. Fräsen, Schweißen, Prüfen – all das und noch viel mehr gehören zu den umfangreichen Tätigkeiten.
Vielfältige Ausbildung
Florian Wiederin absolvierte seine Ausbildung in der Tiroler Fachberufsschule für Wirtschaft und Technik in Kufstein. Um die Lehr- und Ausbildungspläne besser koordinieren zu können, gingen die Berufsschule und die IVB (Innsbrucker Verkehrsbetriebe) eine Kooperation ein, weshalb Wiederin teilweise auch an seinem Arbeitsplatz in Innsbruck unterrichtet wurde.
Die IVB boten dem Lehrling umfangreiche Lernmöglichkeiten, so etwa auch einen Hochvolttrainer: „Das ist so etwas wie ein zerlegtes Auto in ganzen Komponenten, damit man sich alles besser vorstellen kann“, erklärt Florian Wiederin. Insofern gestaltete sich die Ausbildung sehr flexibel und erfolgreich: „Im Endeffekt kann ich mich nicht beschweren, es hat gut funktioniert.“ Die Berufsschule besuchte er in den ersten beiden Jahren zusammen mit allen angehenden MechatronikerInnen, im dritten Jahr lag der Fokus jedoch auf der Elektrik und auf dem Programmieren mit automatisierter SPS (Speicherprogrammierbare Steuerung). Die 4. Klasse widmete sich wiederum dem Maschinellen. Dabei stellte die Schule für Florian Wiederin keine Herausforderung dar: „Ich tue mir nicht hart, was das Lernen angeht. Ich lerne auch viel bei der Arbeit.“
Lehre zum/zur MechatronikerIn mit Hauptmodul Alternative Antriebstechnik
laut AMS Berufslexikon
- Berufsbereiche: Elektrotechnik, Elektronik, Telekommunikation, IT/ Maschinenbau, Kfz, Metall
- Lehrzeit: 3,5 Jahre
- Einstiegsgehalt laut Kollektivvertrag: 2.560 bis 2.640 Euro brutto pro Monat
- Berufsaussichten: Alternative Antriebe werden immer wichtiger, da sie die verkehrsbedingten Umweltbelastungen reduzieren. Deshalb wird es in diesem Bereich künftig einen erhöhten Bedarf an Fachkräften geben.