Seit vier Jahren lebt Tamara Ranić in Innsbruck. Im letzten Jahr hat sie eine Lehre im Lebensmittel-Einzelhandel begonnen. Dort beweist sie, wie man trotz Sprachbarriere seine beruflichen Ziele erreichen kann.
In der neunten Schulstufe kam Tamara Ranić aus Serbien nach Österreich. Vier Jahre später ist die heute 19-Jährige im zweiten Lehrjahr beim Interspar im Innsbrucker Sillpark. „Als ich nach Österreich kam, konnte ich die Sprache nicht. Ich musste die neunte Schulstufe einmal wiederholen, um sie besser zu verstehen“, erzählt sie. Ein anschließendes Coaching beim Bildungsvermittler Ibis Acam half ihr dann sowohl bei der Sprache als auch bei der Lehrstellensuche. Die Entscheidung für den Einzelhandel fiel schnell: „Im Büro zu arbeiten, wäre mir zu langweilig“, sagt sie. Nach Schnuppertagen im Interspar im Sillpark stand die Entscheidung fest.
Hohes Engagement
Ihr Arbeitsalltag ist abwechslungsreich und erfordert einiges an Selbstständigkeit. Jeden Tag sieht ihr Einsatzplan anders aus: „Auf einem Plan im Büro steht, wo ich heute eingeteilt bin – bei den Blumen, bei den Zeitungen oder im Lager“, erklärt sie. Im Anschluss daran bespricht sie mit Carmen Kirchmair, ihrer Bereichsleiterin, welche Aufgaben sonst noch anstehen. Sein kann das vieles: von der Bearbeitung der Anlieferungen über die Regalbestückung bis hin zur Annahme von Retouren. „Die Bestückung mache ich besonders gerne. Ich mag es, wenn alles ordentlich ist“, sagt Ranić.
Das selbständige Arbeiten ist ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung im Einzelhandel.
Verkaufskunst trifft Kreativität
Neben Ordnungsliebe seien auch Kommunikation, Teamfähigkeit und Kreativität in ihrer Lehre besonders wichtig. „Gerade haben wir für Weihnachten den Christbaum im Schaufenster aufgestellt“, erzählt die Bereichsleiterin. Dafür habe Ranić sogar darum gebeten, länger bleiben zu dürfen, um mitzuhelfen. Dieses Engagement sei nicht selbstverständlich, lobt sie.
Auch bei der letztjährigen Lehrlingsaufgabe, bei der es darum ging, verkaufsfördernde Maßnahmen zu erlernen und anzuwenden, konnte sie mit ihrer Kreativität überzeugen. „Ich habe direkt sehen können, wie sich eine schöne Präsentation auf den Verkauf auswirkt“, schildert Ranić. Dazu musste sie auch Kennzahlen aus den Verkäufen auswerten und analysieren. Neben den praktischen Aufgaben habe sich durch die Lehrstelle auch ihr Deutsch stark verbessert. „Da ich viel mit Menschen sprechen muss, habe ich schnell dazugelernt“, erzählt sie stolz.
Tamara Ranić ist besonders kreativ und das kommt ihr in ihrer Ausbildung bei Interspar im Sillpark zugute.
Klare Ziele
Für die Zukunft hat sich die 19-Jährige viel vorgenommen. Nach ihrem Lehrabschluss in eineinhalb Jahren will sie sich auf jeden Fall beruflich noch weiterentwickeln. „Mein Ziel ist es, einmal Geschäftsleiterin zu werden“, sagt sie selbstbewusst. Die internen Weiterbildungsmöglichkeiten bei Interspar, die bis zur Geschäftsleitung führen können, bieten dafür die ideale Grundlage. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Chef Marko Lovrić, der ihre Entwicklung in regelmäßigen Perspektivgesprächen begleitet: „Sie weiß genau, was sie will, und das finde ich toll“, betont er.
Zur Person
Tamara Ranić ist seit vier Jahren in Österreich. Die gebürtige Serbin absolviert bei Interspar eine Lehre zur Einzelhandelskauffrau und ist dort aktuell im zweiten Lehrjahr.