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Berufsbild ProzesstechnikerIn

Lehre mit Weitblick

Handfertigkeiten wie Messen, Bohren oder Feilen werden zu Beginn der Ausbildung erlernt.
Berufsbild ProzesstechnikerIn

Lehre mit Weitblick

Handfertigkeiten wie Messen, Bohren oder Feilen werden zu Beginn der Ausbildung erlernt.

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ProzesstechnikerIn ist in Tirol ein noch eher unbekanntes Berufsbild. Dabei nehmen immer mehr Betriebe diesen Trendberuf in ihre Ausbildung mit auf, für den räumliches Vorstellungsvermögen, Mathematikkenntnisse und Begeisterung für Maschinen von Vorteil sind.

Das Berufsbild ProzesstechnikerIn spannt einen weiten Bogen: von der Planung des Werkzeugeinsatzes über die Rüstung der Maschinen und Fertigungsanlagen bis hin zur Überprüfung der Produktqualität. Auch die Mitbestimmung der richtigen Menge, die Qualitätskontrolle der Rohstoffe sowie das Arbeiten mit Ablaufplänen fällt in den Tätigkeitsbereich. „Unsere Lehrlinge sehen sich als die AllrounderInnen im Betrieb, denn ProzesstechnikerInnen sind variabel einsetzbar und haben von den Berufen her einen großen Weitblick“, weiß Hansjörg Rauth, Head of Operations Academy bei D. Swarovski KG.

Umfangreich und verantwortungsvoll

Den Lehrberuf Prozesstechnik gibt es in Tirol seit 2015. Was die Ausbildung beinhaltet, erklärt Rauth: „ProzesstechnikerInnen haben eine gewisse Grundausbildung im Metallbereich, eine Ausbildung in Hydraulik und Pneumatik sowie ein gewisses Repertoire an elektrotechnischer Schulung.“ Grundsätzlich sei es ein Beruf, der in erster Linie im Produktionsbetrieb ausgebildet werde und auch dort Beschäftigung finde. Bei der Firma Swarovski bedeutet das konkret: „Wir haben verschiedene Produktionsstufen, die einen komplexen Herstellungsprozess durchlaufen – vom Anfang der Glasschmelze bis hin zum fertigen Produkt. ProzesstechnikerInnen sind jene, die sich mit den Abläufen, die innerhalb der einzelnen Produktionsschritte passieren, im Detail auskennen.“

Dementsprechend spielen sie eine Schlüsselrolle bei der Verbesserung von Prozessen, da sie diese überwachen und optimal aufeinander abstimmen müssen. „Wir kennen die Produktionsprozesse genau und wissen, wie unsere Maschinen und Fertigungsanlagen ticken“, berichtet Christoph Gollner, Prozesstechniklehrling bei D. Swarovski KG. „Zudem können wir unsere Fähigkeiten in verschiedensten Bereichen unter Beweis stellen.“

Rauth Hansjörg Swarovski

„Prozesstechniker:innen haben eine gewisse Grundausbildung im Metallbereich, eine Ausbildung in Hydraulik und Pneumatik sowie ein gewisses Repertoire an elektrotechnischer Schulung.“ Hansjörg Rauth, Head of Operations Academy bei D. Swarovski KG

Knapp 30 ProzesstechnikerInnen seien derzeit bei Swarovski in der Lehre, neben Metalltechnik sei es einer der Hauptlernberufe. „Da viele jedoch den Beruf gar nicht so genau kennen, ist es für größere Betriebe oftmals schwierig, geeignete BewerberInnen zu finden.“ Grundsätzlich sei der Beruf nach wie vor männerdominiert. „Wir haben aber gerade in der Prozesstechnik einen relativ hohen Frauenanteil“, freut sich der Ausbildungsleiter Rauth. Unter ihnen Sabrina Steinlechner: „Der Beruf Prozesstechnik ist für mich so besonders, weil er abwechslungsreich und das Einsatzgebiet von Maschinenbau bis Elektrotechnik sehr vielseitig ist.“

Von der Schule ins Berufsleben

Die Lehre dauert im Regelfall dreieinhalb Jahre, die Berufsschule ist grundsätzlich in Oberösterreich angesiedelt. „Wir, die Firma D. Swarovski KG, betreiben eine eigene Berufsschule. Wir können die Prozesstechniklehre bei uns selbst beschulen“, betont Rauth. Wenn es auch aktuell keine Meisterprüfung für diesen Beruf gibt, scheitere es trotzdem nicht an Weiterbildungsmöglichkeiten. Diese seien abhängig von den jeweiligen Betrieben und ihren Einsatzbereichen. „Wir haben einige ProzesstechnikerInnen, die im vergangenen Jahr ihre Lehre abgeschlossen haben. Jetzt machen sie die Meisterprüfung weiter im Bereich Mechatronik mit Schwerpunkt Maschinen- und Fertigungstechnik.“

Schnuppertage seien – mit Ausnahme einiger Ferienwochen – das ganze Jahr über möglich. „Wir laden jede und jeden ein, sich bei uns bis zu fünf Tage über diese Ausbildung selbst ein Bild zu machen“, so Rauth. Neben Absolvent:innen der Polytechnischen Schulen würden sich immer wieder auch AbbrecherInnen von weiterführenden Schulen bis hin zu jungen Erwachsenen für diesen modernen und umfassenden Lehrberuf entscheiden.

Lehrberuf Prozess­technik:

  • 3,5 Jahre
  • seit 2015 in Tirol möglich
  • aktuell 36 Lehrlinge Tirol weit in Ausbildung

  Sabrina Swarovski

Handfertigkeiten wie Messen, Bohren oder Feilen werden zu Beginn der Ausbildung erlernt.

20. Februar 2024 | AutorIn: Michaela Ehammer | Foto: Berufsreise, Swarovski