Tirol wird MINT-Bundesland:
Neues Labor in Lienz eröffnet
Tirol wird MINT-Bundesland:
Neues Labor in Lienz eröffnet
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Ein neues Labor ermöglicht Lienzer BerufsschülerInnen praxisnahe Erlebnisse, wenn es darum geht, traditionelles Handwerk mit digitalen Technologien zu verbinden. Es handelt sich um ein MINT-Labor an der Tiroler Fachberufsschule Lienz.
MINT steht für Mathematik, Information, Naturwissenschaften und Technik. So sollen die Fachkräfte von morgen in diesen Bereichen noch besser auf ihre Zukunft vorbereitet und für den Standort Tirol ausgebildet werden. Denn im Rahmen der MINT-Offensive der Tiroler Landesregierung soll Tirol 2025 zu einem MINT-Bundesland werden. Dafür werden Bildungsregionen ausgebaut und Labore („Labs“) flächendeckend in allen Tiroler Bezirken initiiert.
MINT-Lab Lienz
Heute eröffneten Bildungslandesrätin Cornelia Hagele und Direktor der Tiroler Fachberufsschule (TFBS) Lienz Klaus Oberegger sowie Johann Kollreider, Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer Tirol in Lienz, und Reinhard Lobenwein, Geschäftsführer der Innos GmbH, ein neues MINT-Lab. Dessen Schwerpunkte liegen auf Cyber-Craft (die Kombination aus traditionellem Handwerk und digitalen Werkzeugen), Künstliche Intelligenz (KI) und Mixed Reality (die Kombination aus virtueller und physischer Umgebung). Insgesamt werden dafür vor Ort rund 80.000 Euro investiert. Die Mittel werden vonseiten des Landes, der Wirtschaftskammer Tirol, der Innos GmbH, der Osttiroler Investment GmbH, dem Regionsmanagement Osttirol, der Bildungsdirektion Tirol sowie einem EU-geförderten Leader-Projekt zur Verfügung gestellt.
Entscheidend für Fachkräfte von morgen
„Der Ausbau der MINT-Bildung ist ein entscheidender Faktor, um die Fachkräfte von morgen zu fördern. Mit gezielten Investitionen und der engen Zusammenarbeit von Bildungseinrichtungen, Wirtschaft und Regionsmanagement wollen wir sicherstellen, dass Tirol ein führendes MINT-Bundesland wird. Das MINT-Lab in Lienz wird dazu beitragen, das Interesse an innovativen Technologien und digitalen Handwerksberufen zu wecken. Die Förderung von jungen Fachkräften und die enge Zusammenarbeit von Bildung und Wirtschaft sind dabei zentrale Bausteine für den Erfolg der MINT-Offensive“, so LRin Hagele.
Stärkung der MINT-Kompetenzen in Osttirol
Die Workshops und Unterrichtseinheiten im MINT-Lab sollen nicht nur das Interesse an digitalen Berufen wecken und den Weg für die Weiterentwicklung der Tiroler MINT-Regionen ebnen, sondern auch die regionale Wirtschaft vorantreiben.
„Das MINT-Lab an der TFBS Lienz ist ein tolles Beispiel für die gelungene Vernetzung von Schule, Wirtschaft und Digitalisierung. In Osttirol, einem Gebiet, in dem Handwerk und Tradition eine bedeutende Rolle spielen, ist es besonders wichtig, junge Menschen für die Chancen der Digitalisierung zu sensibilisieren. Die Kombination von Handwerk und modernen Technologien eröffnet neue Perspektiven und stärkt die regionale Wertschöpfung. Die MINT-Bildungsinitiative ist somit ein wertvoller Beitrag für die wirtschaftliche Zukunft von Osttirol“, betont der WK-Bezirksstellenleiter Johann Kollreider.
Innovatives Lehrkonzept
Die TFBS Lienz bietet rund 270 SchülerInnen im Jahres- und Lehrgangsunterricht eine praxisnahe Ausbildung in den Fachbereichen Metalltechnik, Tischlerei, Hochbau, Handel und Büro. Besonders im technischen Bereich kommt der MINT-Bildung eine zentrale Rolle zu: Sie bildet die Grundlage für viele zukunftsweisende Berufsfelder. Durch innovative Lehrkonzepte und moderne Ausstattung setzt die TFBS Lienz gezielt auf die Förderung von MINT-Kompetenzen, um die Jugendlichen optimal für die Anforderungen der Arbeitswelt vorzubereiten.
„Das MINT-Lab ist für uns ein bedeutender Schritt, um den SchülerInnen einen Zugang zu den Technologien der Zukunft zu ermöglichen. In unseren Workshops werden die jungen Menschen in kleinen Gruppen angeleitet, um in praxisorientierten Projekten mit der Anwendung von Künstlicher Intelligenz und dem Design von Mixed-Reality-Erlebnissen innovative Lösungen zu entwickeln. Diese Erfahrungen sind für die berufliche Zukunft von unschätzbarem Wert“, erklärt Klaus Oberegger, Direktor der TFBS Lienz.
Technik, Handwerk und Digitalisierung treffen aufeinander
Die Innos GmbH engagiert sich für die Vernetzung von Handwerk und Digitalisierung. Damit unterstützt sie auch die Umsetzung des MINT-Labs in Lienz. Geschäftsführer Reinhard Lobenwein betont: „Osttirol soll ein Ort sein, an dem Technik, Handwerk und Digitalisierung aufeinandertreffen. Deshalb freuen wir uns, mit der Tiroler Fachberufsschule Lienz beim MINT-Lab zusammenzuarbeiten und den SchülerInnen praxisnahe Einblicke in die digitale Zukunft zu bieten. Die Workshops zu Cyber-Craft, KI und Mixed Reality sind nur der Anfang. Wir möchten auch in Zukunft gemeinsam mit den Bildungseinrichtungen und der Wirtschaft die digitale Transformation vorantreiben.“
470.000 Euro im Vorjahr und weiterhin MINT-Schecks
Allein im vergangenen Jahr stellte die Tiroler Landesregierung insgesamt 470.000 Euro bereit. So wurden die MINT-Bildungsregionen auf die Bezirke Innsbruck-Land West, Imst, Kitzbühel, Landeck, Kufstein und Osttirol ausgerollt. Für 2025 sind weitere 150.000 Euro für den Ausbau der MINT-Bildungsregionen Innsbruck-Land Ost, Reutte und Schwaz eingeplant. Zudem wird der Ausbau der MINT-Infrastruktur durch die Förderung von Förderschecks weiter unterstützt, mit denen Schulen und Kinderbildungseinrichtungen bis zu 1.000 Euro für MINT-Projekte beantragen können.