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Die FPÖ und die EU-Wahl

Blaues Wunder der Woche

Glaubt man den Umfragen, dann wird die FPÖ in Österreich recht eindeutig als Sieger daraus hervorgehen.
Die FPÖ und die EU-Wahl

Blaues Wunder der Woche

Glaubt man den Umfragen, dann wird die FPÖ in Österreich recht eindeutig als Sieger daraus hervorgehen.

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Übermorgen steht die Wahl zum Europäischen Parlament auf dem Programm. Glaubt man den Umfragen, dann wird die FPÖ in Österreich recht eindeutig als Sieger daraus hervorgehen. Wie wir gerade bei der Innsbrucker Gemeinderatswahl gesehen haben, liegt die FPÖ in Umfragen zwar gerne vorne, kann diese Ergebnisse dann aber oft doch nicht über die Ziellinie bringen. Im Falle der EU-Wahl dürfte das nun tatsächlich anders sein. Je weiter entfernt der Ort des Geschehens, desto seltener scheinen FPÖ-WählerInnen Gewissenbisse ob der Wahl, die sie treffen, zu plagen.

Erklärt ist der sich abzeichnende Erfolg einfach: Ein Großteil der Bevölkerung dürfte recht wenig von der aktuellen Einwanderungspolitik der EU halten, hat schlichtweg genug von unkontrolliertem Zuzug und Horden an vorwiegend jungen, muslimischen Männern aus völlig anderen Kulturkreisen. Auch die bedingungslose Solidarisierung mit der Ukraine und ihre romantische Darstellung als Vorzeige-Demokratie entspricht eher nicht der Volksmeinung. Deshalb werden diese Themen wahrscheinlich mehr ziehen als der Klimawandel, den die FPÖ bekanntermaßen gerne damit abtut, dass es wohl wahrlich wichtigere Dinge gäbe, als Schmetterlinge zu zählen. 

Je weiter entfernt der Ort des Geschehens, desto seltener scheinen FPÖ-WählerInnen Gewissenbisse ob der Wahl, die sie treffen, zu plagen.

Menschen wählen Parteien, die ihre Meinung am ehesten vertreten. Und vor allem diejenigen, denen sie zutrauen, ihre Ängste und Probleme zu verstehen. Oder anders formuliert: Die FPÖ macht hier taktisch vieles besser als der Rest, der sich vor allem darauf versteift, den durchschnittlichen FPÖ-Wähler weiter auszugrenzen, indem er ihn als bildungsfernes, rechtsextremes Landei abtut.

Oft zu unrecht, wie folgende Geschichte aus Deutschland zeigt: Eine Gemeinde erhielt dort in der ersten Flüchtlingswelle ein Flüchtlingsheim. Die Bevölkerung freute sich vor allem deshalb darüber, weil gleichzeitig eine eigene Buslinie eingerichtet wurde, die mit hoher Taktung das Heim mit den wichtigen Stationen rundum verband. Endlich hatte man einen funktionierenden öffentlichen Nahverkehr. Ein paar Jahre später wurde nicht nur das Flüchtlingsheim geschlossen, sondern – wieder gleichzeitig – auch die Buslinie eingestellt. Bei der kommenden Wahl konnte die rechte AFD dort mit einem Erdrutschsieg über die Hälfte aller Wählerstimmen gewinnen. Nun stellt sich zwangsläufig die Frage: Ist die Bevölkerung dieses Ortes wirklich rechtsextrem oder will sie einfach nur mit dem Bus fahren können?

07. Juni 2024 | AutorIn: Michael Steinlechner | Foto: Grafik: Thomas Bucher

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