Getreu dem beliebten Motto “The USA Innovates, China Replicates and Europe Regulates” gibt es zum letzten Teil des Sprichwortes eine aktuelle wie österreichische Interpretation. Hierzulande wurde nämlich Ende Jänner gleich eine ganze Branche durcheinandergewirbelt. Seit diesem Zeitpunkt dürfen rauchbare Hanfblüten mit niedrigem THC-Gehalt in Österreich nämlich nicht mehr in sogenannten CBD-Shops, sondern ausschließlich in der Trafik verkauft werden. top.tirol berichtete.
Nun sei an dieser Stelle der Umstand beiseitegelassen, dass man in Deutschland seit geraumer Zeit überhaupt völlig legal kiffen darf und Europa hier ausnahmsweise nichts reguliert, sondern die Länder unterschiedlich und autonom agieren. Das plötzliche Aus zugunsten des österreichischen Tabakmonopols hat jedenfalls viele Verlierer und noch keine Gewinner. Allen voran die CBD-Shops, die von heute auf morgen quasi enteignet wurden, lieferten die rauchbaren Hanfblüten doch bis dato den Großteil ihrer Umsätze. Konkret spricht die betroffene Branche von 80 Prozent Umsatzrückgang.
Zweiter Verlierer ist der Konsument, der das Produkt derzeit nicht legal erwerben kann.
Denn rauchbare Hanfblüten dürfen seit dem Gerichtsurteil Ende Jänner zwar ausschließlich in Trafiken erworben werden, dort werden sie aber nicht angeboten. Jedes Produkt, das dem Tabakmonopol unterliegt, muss nämlich erst vom Finanzministerium geprüft und zum Verkauf freigegeben werden. Aktuell sei noch kein entsprechendes Produkt dort angemeldet.
Kurzum: Der Staat Österreich entzieht einer Branche die Lebensgrundlage – und zwar von heute auf morgen ohne Übergangsfrist – und beglückt dadurch eine andere, die diese Lücke aber rechtlich noch gar nicht schließen darf. Selbst für Österreich eine besonders skurrile Vorgangsweise. Vorbild dürfte dafür vermutlich die KI-Verordnung der Europäischen Union sein, bei der tatsächlich etwas reguliert wird, das es in Europa (noch) gar nicht gibt.