Dass Bürgermeister Johannes Anzengruber nicht alle Events so sehr liebt wie den Eurovision Song Contest, durfte die Agrarmarketing Tirol (AMT) dieses Jahr schmerzlich erfahren. Seit vier Jahren veranstaltet sie nämlich den Alpinissten am Vorplatz des Tiroler Landestheaters. Der hochwertige Event bringt Spitzenköche aus ganz Tirol nach Innsbruck, um dort regionale Zutaten, raffiniert zubereitet, im urbanen Ambiente zu kredenzen. Heuer muss sich die AMT einen neuen Platz suchen, weil nach langem Hin und Her die Absage für das Fünf-Jahres-Jubiläum kam. Offizielle Begründung: Das Event passe nicht zum Platzkonzept. (Wenn Sie sich an dieser Stelle fragen: „Welches Platzkonzept?“, sind Sie damit nicht allein.) Aus dem Beamtendeutsch übersetzt: Der Bürgermeister will das Event dort nicht haben.

Warum sich Anzengruber in die Tiefen des Mikromanagements begibt, ist ebenso wenig übermittelt wie der wahre Grund, warum das Event nicht stattfinden darf. Die irritiert zurückgelassene Agrarmarketing hat jedenfalls einen würdigen Ersatzort in der Nähe gefunden, der nicht im städtischen Besitz steht. Der Landestheatervorplatz hingegen bleibt im besagten Zeitraum unbespielt. Vermutlich passt das besser zum Platzkonzept.