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Weltcup-Auftakt in Sölden

Schnee von morgen

Weltcup-Auftakt in Sölden

Schnee von morgen

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Schneit es in den nächsten 24 Stunden, kann Sölden morgen Winterbilder in die Welt senden. Wenn nicht, wird die Debatte um die Verschiebung des Weltcup-Auftakts wohl eskalieren.

Morgen findet der traditionelle Weltcup-Auftakt in Sölden statt. Ausgerechnet das 30-jährige Jubiläum führt dabei zur Diskussion, ob man bei diesen Temperaturen auf Biegen und Brechen einen so frühen Start erzwingen muss. Die Antwort darauf ist komplex, treffen doch viele Interessen aufeinander, die im ersten Moment nur schwer vereinbar scheinen.

Der Tiroler Tourismus im Allgemeinen und das Ötztal im Speziellen schätzen das Datum des Auftakts aus nachvollziehbaren Gründen. Man will die touristische Welt und vor allem die deutschen Urlaubsgäste medienwirksam und als Erster an den Winterurlaub in Tirol erinnern. Manche SportlerInnen hingegen könnten einem späteren Start nicht nur aus Klimagründen einiges abgewinnen, müssen sie doch jetzt schon im Sommer am Gletscher und dann auf der Südhalbkugel trainieren, um überhaupt das optimale Fitnesslevel für den Auftakt zu erreichen. KlimaaktivistInnen nützen den Event vor allem dafür, um zu belegen, dass sich weder VeranstalterInnen noch TouristikerInnen an das Klima anpassen wollen. Der Vorwurf des Dinosaurier-Denkens trifft hier auf ein generelles Ski-Bashing, gerne vermischt und garniert mit der Diskussion um teure Lifttickets.

Der Vorwurf des Dinosaurier-Denkens trifft hier auf  generelles Ski-Bashing.

Wenn man sich die vergangenen Winter und dabei vor allem den letzten ansieht – in dem es am meisten geschneit hat, als die Bergbahnen schon wieder geschlossen waren –, dann darf man zumindest gefühlt von einer Verschiebung der kalten Jahreszeit ausgehen. Insofern spricht relativ viel für einen Auftakt Ende November und einen Abschluss Ende April. Die AthletInnen müssten im Hochsommer nicht nach Schnee Ausschau halten, das Ötztal wäre dann ja immer noch der erste Winterbote und die Chance, Bilder von verschneiten Hängen in die Welt senden zu können, wäre zumindest größer. Jetzt muss man zittern, dass es zumindest noch ein bisschen schneit und der Föhn nicht wieder alles wegbläst. Die aktuellen Bilder dürften jedenfalls keine große Winterlaune aufkommen lassen, erinnern sie doch stark an eine Schottergrube mit Skipiste.

Für Tirols Wirtschaft und Tirols Tourismus sind solche Großevents prinzipiell mehr als wichtig. Wenn sich die Berichterstattung wie diesmal aber ausschließlich im negativen Bereich abspielt, verlieren sie doch massiv an Wert und irgendwann auch an Wertschöpfungspotenzial. Zugleich besteht aber die Gefahr, dass man mit der Verschiebung des Weltcup-Auftakts die Debatte um Skifahren, Preise und Klima nicht beendet, sondern ebenfalls nur verschiebt.

27. Oktober 2023 | AutorIn: top.tirol Redaktion | Foto: Tadej Bernik, Channel 4/YouTube, Johann Groder/EXPA/picturedesk.com

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