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Trumps Amerika

Unternehmen der Woche

Um Trumps Handeln annähernd verstehen zu können, muss man einen kurzen Ausflug in seinen Kopf unternehmen.
Trumps Amerika

Unternehmen der Woche

Um Trumps Handeln annähernd verstehen zu können, muss man einen kurzen Ausflug in seinen Kopf unternehmen.

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Wie lange dauert es, um aus einer Demokratie eine Autokratie zu machen? Offenbar nicht mal 100 Tage. Was die Welt derzeit als Wahnsinnigkeiten eines Wahnsinnigen abtut, folgt in Wahrheit aber einem eiskalten Muster. Donald Trump führt sein Amerika nämlich wie eine große und mächtige Firma – eine Firma, die ihre beste Zeit hinter sich hat, aber jetzt endlich wieder richtig Geld verdienen will. Donald Trump wendet das Konzept des Kapitalismus erstmals auf einen Staat an und hat sich mit Amerika einen ziemlich großen und komplexen Probanden ausgesucht.

Um Trumps Handeln annähernd verstehen zu können, muss man einen kurzen Ausflug in seinen Kopf unternehmen. Es scheint, als gebe es darin keine Moral, keine Werte und auch keine Freunde oder Verbündeten, dafür viel Amerika, in den Augen Trumps vielleicht (noch) nicht die beste Firma der Welt, aber jedenfalls die stärkste. Trump richtet sein Handeln ausschließlich nach dem monetären Nutzen für sein Land aus. Andere Länder sind Konkurrenten, mit denen man in Ausnahmefällen kooperieren darf, aber viel wichtiger ist in seinen Augen:

Amerika ist das einzige Land der Welt, das einen Anspruch auf eine patriotische Identität erheben darf.

Nur so lässt es sich zum Beispiel erklären, dass Trump nicht verstehen kann, dass die GrönländerInnen gar keine AmerikanerInnen sein wollen. Nur auf Basis dieser Gedankenmuster erkennt man, dass es Trump völlig egal ist, wer den Krieg in der Ukraine gewinnt. Er will damit Geld verdienen oder in diesem Fall wohl eher das amerikanische Investment der letzten Jahre zurückbekommen. Nur wer weiß, dass Trump Amerika als seine Firma sieht, empfindet es auch als logisch, dass Rechtskapitalisten wie Elon Musk darin Führungspositionen einnehmen.

Auch das Hin und Her mit den Zöllen in den letzten Tagen ist nur ein Beispiel dafür, dass Trump versucht, das Beste für das Unternehmen Amerika herauszuholen. Dass er dabei die Finanzmärkte auf der ganzen Welt durcheinanderwirbelt und Herzinfarkte in der Kryptoszene auslöst, dürfte ihn eher noch in seinem Tun bestärken. Man kann es Donald Trump nur schwer verübeln, dass er in den Größenwahn abdriftet. Jeder Furz Trumps hat direkte Konsequenzen auf die Weltwirtschaft und er wird weiterhin flatulieren, wenn es in seinen Augen Amerika dient. Der CEO der USA ist so lange nicht fertig, so lange man ihn lässt. Während der Rest der Welt nicht weiß, wie er sich gegen den Turbokapitalisten zur Wehr setzen soll, geht Trumps Spiel für Amerika aber wohl trotzdem nicht gut aus.

Denn wie es sich für einen ordentlichen Kapitalisten gehört, hat Trump keine Zeit für Themen wie die Bekämpfung der Armut oder gar soziale Gerechtigkeit. Diese Ignoranz könnte ihm schlussendlich auf den Kopf fallen. Denn im Moment verrät Trump seine WählerInnen, um seine Buddies und vor allem sich selbst noch reicher und mächtiger zu machen: auf Kosten der amerikanischen Arbeiterklasse und auf Kosten der restlichen Welt.

11. April 2025 | AutorIn: Michael Steinlechner | Foto: Shutterstock AI

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