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Elektro-Engagement

Elektrifizierte Mobilität kann eine nachhaltige Alternative zum Antrieb mit fossilen Brennstoffen sein.

Elektro-Engagement

Elektrifizierte Mobilität kann eine nachhaltige Alternative zum Antrieb mit fossilen Brennstoffen sein.

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In seiner Bachelorarbeit zeigt der Ingenieur und Student Lukas Höck mit seinem exakt auf den Bezirk Kufstein abgestimmten E-Fahrplan, wie Elektromobilität gelingen kann

Fossile Brennstoffe, wie Kohle, Erdgas und Erdöl, werden knapp und heizen den Klimawandel an. Es ist an der Zeit, Mobilität neu zu denken – zum Beispiel mit Elektrizität. Um in Zukunft ganz auf E-Autos setzen zu können, müssen allerdings erst geeignete Konzepte entwickelt werden. So soll zum Beispiel das Stromnetz nicht überlastet und eine Auflade-Infrastruktur geschaffen werden. Genau das hat der Ingenieur und Bereichsleiter der Abteilung Projektmanagement der Wörgler Stadtwerken Lukas Höck im Rahmen seiner Bachelorarbeit an der FH Kufstein Tirol getan. In Zusammenarbeit mit den Stadtwerken und der FH erforschte er den Status quo der Elektromobilität und zeigt Herausforderungen sowie Chancen auf.

Österreichs Netz kann E-Autos stemmen

Wenn die Anzahl der E-Autos steigt und alle gleichzeitig aufgeladen werden, kann das zu Leistungsproblemen im bestehenden Stromnetz führen. Ein Lademanagement – also Regelungen, wer wann wo lädt – „bietet jedoch die nötige Abhilfe, um etwaigen Spannungseinbrüchen und Überlastungen vorzubeugen“, führt der Student aus. Ist das einmal gewährleistet, sollte es laut Höcks Analysen keine Probleme mehr geben. Der Anstieg der verbrauchten Energie durch die Ladung der Elektrofahrzeuge würde, anders als die Leistung, nur geringe Effekte auf das gesamtösterreichische Stromnetz haben. „Ein 100-prozentiger E-Autobestand würde zu einer Stromverbrauchsteigerung von lediglich 18 Prozent führen“, sagt Höck. Das wäre zu schaffen.

Aber nicht nur physikalische Herausforderungen galt es für den Ingenieur anzugehen, sondern auch infrastrukturelle. Tankstellen für Benziner und Diesel gibt es an jeder Ecke. Anders sieht es bei E-Autos aus. Deshalb skizzierte Höck ein mögliches Ladeinfrastrukturcontracting-Modell: ein Konzept, wie die Netzbetreiber – in Höcks konkretem Fall die Wörgler Stadtwerke – Ladestationen installieren und betreiben und die Kunden dann Miete zahlen könnten. Das Geschäftsmodell könne ein zusätzliches Standbein der österreichischen Elektrizitätsversorgungsunternehmen bieten und den Ausbau der Elektromobilität fördern. Ganz besonders profitiert der Bezirk Kufstein von dem maßgeschneiderten Modell. Zurzeit arbeitet Höck im Rahmen des SmartSmartCity-Wörgl-Pilotprojekts und in Zusammenarbeit mit der Neuen Heimat Tirol an der Umsetzung des Ladestationen-Modells. „Bald können wir zukünftigen E-Car-Besitzern mit Ladeinfrastruktur-Lösungen zur Seite stehen“, so der Unterländer. Konkret rechnet er mit einem Start im Sommer 2021.

Selbstfahrende Autos sind die Zukunft

Was die nächsten Jahre anbelangt, ist er überzeugt, dass sich die Energiebranche grundlegend ändern wird: „Es werden neue Geschäftsmodelle benötigt, und hier dabei zu sein, macht richtig Spaß. Alleine die Sektorenkopplung birgt ein riesiges Zukunftspotenzial.“ Wie die individuellen motorisierten Mobilitätsbedürfnisse der nächsten Generationen befriedigt werden sollen, weiß der Innovator schon: „Seit es Menschen gibt, verändern technologische Innovationen Gesellschaften. Ich bin der Überzeugung, dass es in Zukunft einen zentralen Auto-Hub geben wird, wo Elektrofahrzeuge für deren Einsatz geladen werden.“ Per Handy werde man die selbstfahrenden Fahrzeuge dann zum Abholort bestellen können. Nach der Überstellung würden sie dann wieder zurück zum Sammelpunkt oder zum nächsten Auftrag fahren. „Ausleihen statt Besitzen ist die Devise der Zukunft – es wird der private Besitz eines Fahrzeuges hinterfragt“, sagt Höck.

Zur Person

Lukas Höck hat eine Lehre zum Elektrobetriebstechniker sowie eine Werkmeisterausbildung für Elektrotechnik abgeschlossen. An der FH Kufstein Tirol hat er den Bachelor of Arts in Business in Europäischer Energiewirtschaft gemacht und studiert derzeit im Master. Seit 2006 arbeitet er bei den Stadtwerken Wörgl, heute ist der 30-Jährige Bereichsleiter der Abteilung Projektmanagement und betreut das nationale Forschungsprojekt SmartCity Wörgl Demo.

14. Dezember 2020 | AutorIn: Melina Mitternöckler | Foto: Stadtwerke Wörgl, Atelier Hohlrieder

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