Ein neues Forschungsprojekt der Universität Innsbruck in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Mayrhofen-Hippach hat einen Feel-Good-Index entwickelt. Dieser ermöglicht es, das Wohlbefinden der Gäste zu erfassen.
Wie wohl fühlen sich die Urlaubsgäste in den heimischen Bergen? Genau dieser Frage widmet sich ein Forschungsteam der Universität Innsbruck und des Tourismusverbands Mayrhofen-Hippach, bestehend aus Bernd Reitsamer, Nicola Stokburger-Sauer und Janina Kuhnle. Dazu haben sie den myZillertal Feel-Good-Index (FGI) ins Leben gerufen.
Das innovative Messinstrument erfasst das Wohlbefinden der Gäste – vor, während und nach ihrem Aufenthalt. Damit erhalten die Destinationen eine klare und dynamische Einsicht in das Urlaubserlebnis ihrer Gäste und können somit klassische Erfolgskennzahlen ergänzen.
Flexibles Befragungsinstrument
Das entwickelte Umfragetool lässt sich flexibel über verschiedene Kanäle wie Apps, E-Mails und QR-Codes in die Gästekommunikation einbinden. Für die erste Auswertung wurden über fünf Saisonen hinweg Daten von insgesamt 2.975 Gästen aus der Region Mayrhofen-Hippach im Zillertal gesammelt.
Eine der zentralen Erkenntnisse der Studie zeigt, dass Gäste ihre Erwartungen und Erinnerungen häufig positiver einschätzen als das tatsächliche Erlebnis vor Ort. Denn bei der Erhebung wurde das Wohlbefinden vor und nach dem Aufenthalt deutlich höher bewertet als währenddessen. Auffällig ist auch, dass der Unterschied im Sommer geringer ausfällt als im Winter. Außerdem konnten die ForscherInnen einen Anstieg des FGI zum Saisonende beobachten – die höchsten Werte wurden im März und September erreicht.
Loyalität stärken
„Unsere Ergebnisse bestätigen zudem, dass der FGI in allen Phasen, allen Saisonen und über alle Studien hinweg ein maßgeblicher Treiber für die Wiederbesuchsbereitschaft und Loyalität der Gäste war. Ein wesentliches Merkmal für die zukünftige Nutzung als Kennzahl“, erklärt Bernd Reitsamer.
Künftig soll der Feel-Good-Index laut den Projektbeteiligten auch als Benchmarking-Tool für den Vergleich verschiedener Destinationen eingesetzt werden. Ziel sei es, den FGI langfristig als Instrument für die Erfolgsmessung im alpinen Tourismus zu etablieren.
