Der chinesische Online-Riese Temu plant den Einstieg in den europäischen Lebensmittelmarkt – auch in Österreich. Während das Unternehmen mit Billigpreisen punktet, schlagen Handel und Politik wegen möglicher Qualitäts- und Wettbewerbsverzerrungen Alarm.
Die chinesische Onlineplattform Temu kündigt den Einstieg in den Lebensmittelhandel in Europa, einschließlich Österreich, an. Seit 2023 etablierte sich das Unternehmen mit extrem günstigen Preisen im Non-Food-Segment – nun soll das Sortiment auch Lebensmittel umfassen: von Snacks und Süßwaren bis zu Getränken.
Temu hat ein EU-Team aufgebaut, das gezielt europäische Hersteller akquiriert. Ziel sei ein Angebot „aus Europa für Europa“, das lokale Produkte schneller und besser auf regionale Geschmäcker abstimmt. In Österreich ist das Sortiment aktuell noch überschaubar, überwiegend Nudeln und Nüsse, doch Temu plant eine ständige Erweiterung.
Diese Expansion trifft hierzulande auf massiven Widerstand: Der österreichische Handelsverband warnt, dass Lebensmittelhandel eine kritische Infrastruktur darstellt. Essentials wie Qualitätssicherung, Rückverfolgbarkeit und Produktsicherheit dürften nicht dem Preisdruck geopfert werden. Verbraucherschützer und politische VertreterInnen kritisieren eine potenzielle Dumping-Masse, die heimische Anbieter verdrängen könnte. Erste Reaktionen aus dem EU-Umfeld deuten darauf hin, dass weitere regulatorische Eingriffe folgen könnten.