Auf der Tiroler Seite der Zugspitze, dem höchsten Berg Deutschlands, diskutierten Expertinnen und Experten über die aktuell größte Herausforderung unserer Zeit im höchsten TV-Studio der Alpen auf knapp 3.000 Metern. Starmoderator Thore Schölermann stellte dabei im Rahmen der Prologveranstaltung zum neuen AlpenKlimaGipfel u.a. im ProSieben-Talk zukunftsweisende Initiativen und Start-up-Unternehmer vor, die ab 2. Oktober im Rahmen der 15. „Green Seven Week“ beim deutschen TV-Sender zu sehen sein werden. Im kommenden Jahr sollen die Klimadiskussionen auf der Zugspitze ihre Fortsetzung finden – die Region Tiroler Zugspitz Arena wird somit Gastgeber des jährlichen AlpenKlimaGipfel auf der Zugspitze.
Von den hochkarätigen Expertendiskussionen auf sprichwörtlich höchstem Niveau zeigte sich auch Theo Zoller, Obmann des TVB Tiroler Zugspitz Arena, angetan. Vor den Auswirkungen des Klimawandels könne niemand mehr die Augen verschließen, die Zugspitze sei ein symbolträchtiger Ort und bestens geeignet, um gleichermaßen fundierte wie konstruktive Dialoge zu führen. „Wir wollen deshalb im Netzwerk mit Klimafachleuten, Wetterexperten und -moderatoren sowie Wirtschafts- und Tourismusvertretern sachlich fundierte Diskussionen zu diesem zentralen Thema unserer Zeit initiieren. Bereits kommenden Juni soll der AlpenKlimaGipfel als Expertenplattform auf höchstem Niveau auf der Zugspitze regelmäßig in Szene gehen“, kündigte Zoller an.
In der Reihe hochwertiger Unternehmer-Initiativen war bei der Prologveranstaltung auch Tirol stark repräsentiert. Patricio Hetfleisch, Marketingleiter der Tirol Werbung, stellte im Rahmen des ProSieben-Talks die neue Anreise-Informations-Plattform GRETA vor, deren Zweck es ist, Tirol-Reisende bei ihrer möglichst nachhaltigen Anreise zu unterstützen. So können Urlauberinnen und Urlauber schon bei der Buchung ihre Reisedaten eingeben und erhalten sofort die Anreiseroute mit dem geringsten ökologischen Fußabdruck sowie weitere alternative Möglichkeiten. „Das bedeutet, dass den Gästen die umweltfreundlichste Variante als erste Wahl angeboten wird, die in vielen Fällen auch die stressfreiste ist“, betonte Hetfleisch im TV-Talk mit Moderator Thore Schölermann.
Starke Tiroler Präsenz auf der Zugspitze
Im Rahmen der „Green Seven Week“ von ProSieben wird diese Tiroler Initiative via TV-Spot ab Anfang Oktober reichweitenstark im Fernsehen zu sehen sein, ebenso wie etliche andere Vorhaben, die beim Expertentreffen präsentiert wurden. So zeigte Philip Krammer, Gründer von Terawind, wie die weltweit stärksten Winde, die auch im Alpenraum vorkommen, für die Erzeugung von erneuerbarer Energie nutzbar gemacht werden können. Unternehmer Peter Sänger wiederum erklärte, wie seine Firma Green City Solutions die Natur zurück in die Stadt bringt. „Mit unseren Filtern aus Moos machen wir kühle und saubere Luft für jede und jeden verfügbar“, so Sänger.
Viel Aufmerksamkeit bekam auch Marcus Hofer, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol, für das Projekt MountResilience. Vor allem Siedlungsräume und Wirtschaft müssen in Zeiten des Klimawandels resilienter, also widerstandsfähiger, werden, betonte Hofer. Erst kürzlich hatte das Land Tirol den Zuschlag erhalten, sich am EU-Projekt MountResilience zu beteiligen. Projektpartner sind neben der Standortagentur Tirol die Universität Innsbruck, die Energieagentur Tirol, das Klimabündnis Tirol und die Abteilung Landesentwicklung des Landes Tirol.
Dass sich die alpine Tourismuswirtschaft längst auf einen ökologischen Weg begeben hat, betonte Nachhaltigkeitsberaterin Michaela Gasser-Mark in einem zweiten Format – einem Öko-Talk mit Moderatorin Verena Schneider. Die Expertin komplettierte die starke Tiroler Präsenz bei der ersten Klimadebatte auf der Zugspitze. Nachhaltigkeitskoordinatoren seien heute in praktisch allen Tiroler Regionen etabliert, angesichts der Klimaveränderungen sei es wichtig nicht in Pessimismus zu verfallen, sondern in Netzwerken zu arbeiten.
Hoch die Hände, Klimawende
Buchautor Gabriel Baunach („Hoch die Hände, Klimawende“) hielt ebenfalls ein Plädoyer für ein gemeinsames Handeln. Der ökologische Fußabdruck sei wichtig, aber durch das Konzept des Handabdrucks zu ergänzen. Dahinter stehe die Idee, dass sich mit konkretem individuellem Handeln eine viel größere Wirkung erzielen lasse als mit persönlichem Verzicht. Verhaltensänderung sei wichtig, aber ungenügend für die Minderung des Klimawandels, solange sie nicht eingebettet sei in strukturelle und kulturelle Veränderung. „Um es mit Hannah Arendts Worten auszudrücken: Wenn Menschen zusammenkommen, um gemeinsam zu verändern, dann kann man durchaus mit Wundern rechnen“, so Baunach.
Wendemarke des Klimas erreicht, der Wecker hat geläutet
Tatsächlich müssten jetzt Lösungen auf den Weg gebracht werden, denn die Probleme sind groß, erklärte Frank Böttcher, Veranstalter des Extremwetterkongresses in Hamburg und Vorsitzender der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft. „Wir haben 2023 eine Wendemarke des Klimas erreicht. Der Wecker hat jetzt mehrfach geläutet!“ Zudem sei der Klimawandel und das -system erforscht, auf dieser Basis müsse jetzt gehandelt werden.
Darüber zeigten sich viele der anwesenden Expertinnen und Experten einig – darunter u.a. auch Walter Kreisel, Geschäftsführer von neoom, und Jörg zu Dohna, CEO von PYREG. Walter Kreisel arbeitet an 360° Gesamtlösungen, um die Energiewende für jeden Haushalt möglichst rasch zu ermöglichen. Strom selbst produzieren, Energie speichern, Energiegeräte vernetzen und Energieflüsse optimieren bzw. mit Ökostrom möglichst einfach mit anderen handeln – das ist das Motto von neoom. Jörg zu Dohna wiederum präsentierte auf der Zugspitze PYREG-Anlagen. Diese schließen Kreisläufe, indem sie biogene Reststoffe zu hochwertiger Biochar (Pflanzenkohle) und erneuerbarer Energie verwerten.