Die ersten fünf der sechs Monate der Sommersaison sind vorbei – und damit wurden bereits 90 Prozent der gesamten Sommernächtigungen verzeichnet. Grund genug für den Tiroler Tourismus, heute Bilanz zu ziehen.
Die Sommersaison 2025 in Tirol war erneut erfolgreich: Es wurden rund 20,8 Millionen Übernachtungen gezählt, was einem Plus von 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch die Zahl der Gäste stieg um 3,7 Prozent auf 5,9 Millionen. Einzig die durchschnittliche Aufenthaltsdauer fiel mit 3,5 Tagen minimal kürzer aus als im Jahr zuvor. Das insgesamt positive Wachstum zeigt sich auch in der Wertschöpfung, die inflationsbereinigt um 2 Prozent auf 2,63 Milliarden Euro gestiegen ist. Auch für die Wintersaison sieht es gut aus: 82 Prozent der Betriebe berichten von einer genauso guten oder sogar besseren Buchungslage als im letzten Jahr.
Fokus Ganzjahrestourismus
Neben den aktuellen Zahlen stand eine Entwicklung klar im Raum: der Ganzjahrestourismus. „Momentan entfallen etwa 60 Prozent der Wertschöpfung auf den Winter und 40 Prozent auf den Sommer“, erklärte Patricio Hetfleisch von der Tirol Werbung. Ziel sei die Verschmelzung der Saisonen, wie Landesrat Mario Gerber unterstrich: „Das wirkt sich positiv auf den Arbeitsmarkt aus.“ ArbeitnehmerInnen können so das ganze Jahr über fest angestellt sein. Spartenobmann Alois Rainer betonte in diesem Zusammenhang auch die Entzerrung des Sommertourismus auf Herbst und Frühjahr: „Damit werden auch die Betriebe entlastet, weil die Spitzenzeiten ausgeglichen werden.“

Zogen gemeinsam Bilanz: Patricio Hetfleisch, Prokurist der Tirol Werbung, Mario Gerber, Tourismus- und Wirtschaftslandesrat von Tirol und Alois Rainer, Spartenobmann für Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Tirol
Gäste aus fernen Ländern
Auch die Herkunft der Gäste zeigt interessante Entwicklungen. „Besonders freut uns, dass das Interesse der Tirolerinnen und Tiroler an Urlaub im eigenen Land weiterhin steigt“, hält Hetfleisch fest. Damit ist Tirol innerhalb Österreichs die wichtigste Herkunftsregion und liegt sogar vor Märkten wie Frankreich oder Großbritannien. Gleichzeitig richtet sich die Aufmerksamkeit auf Gäste aus weiter entfernten Ländern. „Dabei geht es uns aber nicht um Massen, sondern gezielt um jene, die das heimische Angebot wie Skifahren, Natur und Wandern suchen“, erklärt Hetfleisch. Besonders zahlungsfreudig sind Gäste aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, die über 700 Euro pro Tag in Tirol ausgeben, während Besucher aus China und den USA rund 350 Euro pro Tag lassen. Der allgemeine Schnitt liegt bei 206 Euro.