Das bayrische Premium-SUV BMW X3 ist dank seiner flexiblen Fahrzeugarchitektur das erste Modell der Marke das mit Otto- oder Dieselmotoren, als Plug-in-Hybride oder mit einem E-Werk unter der Haube angeboten wird.
Das zarte Pflänzchen der E-Mobilität startete bei BMW bereits im Jahr 1969 mit dem BMW 1602 Elektro, der es mit seinen 350 Kilogramm schweren Blei-Batterien auf eine Reichweite von 60 Kilometern schaffte. Damals, als die Elektromobilität quasi noch in den Kinderschuhen steckte, war noch nicht absehbar, wie erfolgreich sich der Markt für batteriebetriebene Fahrzeuge einige Jahrzehnte später entwickeln würde.
Frischen Schwung in die Elektromobilität brachte 2013 die Einführung des City-Hüpfers i3, der anfangs noch über einen Range Extender bzw. einen kleinen Verbrennungsmotor zur Verlängerung der Reichweite verfügte. Auf den Kleinwagen i3 folgte 2014 der futuristisch designte BMW i8 als Coupé und ergänzend ab 2018 als Roadster. Dass sich der bayrische Fahrzeugproduzent dem Thema Elektromobilität inzwischen voll und ganz verschrieben hat, beweisen die Ende 2021 eingeführten Technologie-Flaggschiffe BMW-Limousine i4 bzw. das BMW SUV iX im X5-Format, bei dem erstmals High End Connectivity (5G) mit einem hochentwickelten E-Antrieb zusammenkommen. Last but not least startet im kommenden Herbst die erste vollelektrische Luxuslimousine i7, die ihre elektrische Performance auf einer Reichweite von bis zu 625 Kilometern Reichweite ausspielen wird.
Technik-Pionier
Doch zurück zu unserem Testfahrzeug, das in seiner 2017 eingeführten dritten Generation seit September 2021 als erstes Modell mit BMW eDrive Technologie der fünften Generation aktuell über die Straßen rollt. Herzstück des iX3 ist ein an der Hinterachse befindlicher Elektromotor mit 286 PS und einem maximalen Drehmoment von 400 Newtonmetern. Damit beschleunigt das BMW SAV (Sports Activity Vehicle) von null auf 100 km/h in nur 6,8 Sekunden, seine Höchstgeschwindigkeit wird elektronisch auf 180 km/h limitiert. Abgesehen davon, dass auf den heimischen Autobahnen Tempo 100 bzw. 130 vorgeschrieben sind, bemüht man sich aber auch selbst, stromsparend zu fahren, um das Maximum an Reichweite zu generieren. Im Gleitbetrieb herrscht beinahe Stille im Innenraum, die wenig wahrnehmbaren Abrollgeräusche der Pneus lassen sich dank Harman Kardon-Surround-Sound Anlage mit Konzertsaal-Akustik jederzeit übertünchen. Der top-ausgestattete iX3 erwies sich im Testbetrieb als Spezialist für völlig entspanntes Reisen, er kann aber bei Bedarf auch mit einer beeindruckenden Vehemenz sprinten und kurzfristig geplante Überholmanöver flott und sicher absolvieren. Je nach Gusto kann der Fahrer zwischen den Modi „Sport“, „Comfort“ und „EcoPro“ auswählen. Auf freier Strecke über die Landstraße wird die „Segelfunktion“ aktiviert, um bei nicht aktivem Motor den Schwung zu nutzen. Laut Werksangabe soll der Hochvoltspeicher eine Reichweite von 460 Kilometer ermöglichen, im täglichen und mit Bergstraßen gespickten Alltagsbetrieb stellt die neue Batteriegeneration mit einem Energiegehalt von 80 kWh (wovon 74 kWh genutzt werden können) eine Fahrdistanz von knapp 380 Kilometern bereit.
Perpetuum mobile?
Wir haben unter anderem mit dem elegant designten 2,2-Tonner beim Stand von einer Restreichweite von 160 Kilometern eine rund 25 Kilometer lange und steile Bergfahrt unternommen. Auf der Passhöhe angekommen zeigte der Bordcomputer nur mehr 70 Kilometer Reichweite an. Ob es der iX3 zur nächsten Ladestation wohl noch schaffen würde? Der Weg zurück zum Ausgangspunkt füllte den Batteriespeicher dank Rekuparierung (Zurückgewinnung der Energie beim Verzögern) wieder auf 130 Kilometer Reichweite auf. Dieses Wechselspiel von entladen und laden ist aber enden wollend, denn irgendwann muss auch der neue Elektro-BMW wieder an die Energiezapfsäule. Insgesamt gönnte sich der iX3 rund 19,5 KWh Strom, das einen Bestwert in seiner Klasse darstellt. Die Ladezeit des Hochvoltspeichers an der Wallbox mit einer Leistung von bis zu 11 kW dauert rund 7,5 Stunden, an der Schnellladestation mit Gleichstrom und Energie von bis zu 150 kW lässt sich innerhalb von zehn Minuten genügend Strom laden, um die Reichweite um rund 100 Kilometer zu erhöhen.
Die Serienausstattung bietet alles was das BMW-Herz benötigt, das Impressive-Paket inklusive Sportsitze und 12,3-Zoll Control Display sowie die neu beleuchteten Einstiegsleisten mit BMW M-Schriftzug unterstreichen die Sportlichkeit dieses Modells.
Der steuerbegünstigte Listenpreis für den iX3 beträgt 59.990 Euro, der Gesamtwert des Testfahrzeuges beläuft sich auf 79.209 Euro.