Tirols Wirtschaft kämpft mit Unsicherheiten, wobei besonders die Industrie, der Bau und der Handel stark betroffen sind. Die größten Wachstumsbremsen sind hohe Arbeitskosten und bürokratische Hürden.
Die Tiroler Wirtschaft befindet sich aktuell in einer schwierigen Lage. Laut einer Umfrage der Wirtschaftskammer beurteilen nur 21 Prozent der befragten Leitbetriebe ihre Situation als gut, während 30 Prozent sie als schlecht einschätzen. Besonders betroffen sind die Industrie (49 Prozent negative Bewertungen), der Bau (35 Prozent) und der Handel (30 Prozent). Der Geschäftsklimawert liegt mit minus 13 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit der Finanzkrise 2009, in der Industrie sogar bei minus 36 Prozent.
Trotz der Herausforderungen gibt es aber auch positive Entwicklungen: Das Gewerbe (mit Ausnahme des Baus), die Bereiche Information und Consulting sowie der Tourismus erweisen sich als stabile Säulen in schwierigen Zeiten.
Bürokratie ist Aufsteiger des Jahres
Als größte Wachstumsbremse sehen die Betriebe dabei die hohen Arbeitskosten. Direkt dahinter stehen bürokratische Hürden, die als wachsendes Problem wahrgenommen werden. Während Bürokratie vergangenes Jahr noch auf Platz sechs der Wachstumshemmnisse rangierte, liegt sie in der aktuellen Befragung mit 62 Prozent nun an zweiter Stelle. Hinzu kommen schwankende Energiemärkte und steigende Netzkosten, die viele Unternehmen zusätzlich belasten.
Stagnierende Investitionen
Ein zentrales Anliegen, das aus der Umfrage hervorgeht, ist die stagnierende Investitionsbereitschaft. Viele Unternehmen können oder wollen momentan keine nötigen Investitionen in die Zukunft tätigen. Gründe dafür sind wirtschaftliche Unsicherheiten, hohe Kosten und unzureichende steuerliche Entlastungen, die wichtige Projekte verzögern. Hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung in Tirol zeigen 40 Prozent der befragten führenden Betriebe eine pessimistische Haltung für 2025, 55 Prozent sind neutral und nur fünf Prozent blicken optimistisch in die Zukunft.