Der Tourismus ist ein zentraler Wirtschaftsfaktor in Tirol. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die gut ausgebaute Infrastruktur. Deshalb wollen wir in der Rubrik „In Zahlen“ verschiedene touristische Gebäude und ihre wichtigsten Kennzahlen vorstellen. Diese Woche präsentieren wir: die Burg Hasegg mit der Münze Hall.
Die Burg Hasegg in Hall in Tirol beherbergt die Münze Hall – sie gilt als Geburtsort des Talers und des Dollars.
Was macht das Bauwerk so besonders?
In der Burg Hasegg befindet sich die einstige Münzprägestätte des Guldiners, die als „Wiege des Talers und des Dollars“ gilt. Das Museum gibt Einblicke in die Geschichte der Münzprägung: Neben diversen Silbermünzen werden Maschinen und Werkzeuge ausgestellt, die damals für die Münzherstellung verwendet wurden. Kernstück ist der acht Meter lange Nachbau der in Hall entwickelten Walzenprägemaschine, die täglich rund 4.000 Münzen prägte und im Mittelalter als technische Sensation galt. Und im sogenannten Münzerturm wird der „Europataler“ ausgestellt – mit einer Größe von 36 Zentimetern und einem Gewicht von über 20 Kilogramm ist er der weltweit größte Silbertaler.
Fakten der Burg Hasegg
- Erste Erwähnung:
im Jahre 1306 - Standort:
Hall in Tirol - Funktion:
Damaliger Zweck der Burg Hasegg (Haus am Eck) war der Schutz der Sudanlage, des Schiffsverkehrs, des Flussübergangs über den Inn sowie die Überwachung der alten Römerstraße. - Besonderheiten:
In der Burg sind sowohl das Stadtmuseum von Hall als auch das Münze Hall Museum untergebracht. Es ist somit ein Ort, an dem Geschichte, Technik und Handwerk aufeinandertreffen. - Träger:
Hall AG
Fakten zum Münzerturm
- Höhe:
Mit rund 45 Metern gilt er als Wahrzeichen der Stadt - Aufgang:
204 Stufen führen bis zur Turmspitze, BesucherInnen werden beim Aufstieg von Licht- und Soundeffekten begleitet. Auch Turmfalken haben dort ihr Zuhause gefunden – über eine Webcam kann man ihnen beim Brüten zusehen. - Architektur:
Spätgotisch – zylindrischer Aufbau mit einem zwölfeckigen Aufbau - Konstruktion:
hauptsächlich Stein und Holz
Eckdaten der Münzenprägung
- 1477 wurde die Tiroler Landesprägestätte von Meran nach Hall zum Ansitz Sparberegg verlegt – Grund dafür war die Nähe zu den Silbergruben
- 1486 wurde der erste Guldiner geprägt, sozusagen der „Vorläufer des Talers“
- 1550 startete man mit der weltweit ersten Walzenprägung
- 1567 ließ Erzherzog Ferdinand II. die Münzstätte in die Burg Hasegg übersiedeln
- 1571 begann die Walzenprägung, eine weltweit erste industrielle Münzprägung
- 1809 wurde während des Tiroler Freiheitskampfes der „Andreas-Hofer-Kreuzer“ geprägt, auch Sandwirtszwanziger genannt
- Um 1810 verwandelte sich die einstige Münzprägestätte in ein erstes Museum
- 1967 wurde der seit dem Mittelalter bestehende Salinenbetrieb eingestellt
- 1975 wurde das heutige Münze Hall Museum eröffnet
- 1976 wurde zum Anlass der Olympischen Winterspiele in Innsbruck eine 100-Schilling-Gedenkmünze produziert
- 2025 feiert das Münze Hall Museum sein 50-Jahr-Jubiläum