Der Marmeladen- und Sirup-Hersteller aus Tirol erweitert sein Produktsortiment um Frucht-Seccos. Im Jahr 2022 verzeichnete das Unternehmen einen deutlichen Umsatzanstieg auf 169 Millionen Euro.
Der Marmeladenhersteller Darbo aus Stans wagt den Einstieg in das Schaumweingeschäft. Geschäftsführer Martin Darbo: "Da bereits alkoholische Getränke mit Frucht oder Fruchtsäften gemischt wurden, wollten wir auch hier unsere Expertise im Umgang mit Früchten einbringen." Derzeit wird die Markteinführung von drei Sorten "Seccos" unter dem Namen "d'Amour" vorangetrieben. Die Sorten umfassen Wildpreiselbeere, Pfirsich-Maracuja und Holunderblüte. Die Seccos werden in Tirol bei MPreis und Metro verkauft. Darbo erklärte: "Da wir in dieser Produktkategorie der Newcomer sind, haben wir uns kein konkretes Mengenziel gesetzt." Eine Flasche des Getränks kostet 6,99 Euro im Supermarkt.
Darbo produziert in Stans Marmeladen, Kompotte, Frucht-Desserts, Honig und Sirup. Im Geschäftsjahr 2022 konnte das Unternehmen einen Umsatz von 169 Millionen Euro verbuchen, was einem Plus von rund 12,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (150 Millionen Euro) entspricht.
"Im Jahr 2022 konnten wir insgesamt etwa ein Prozent mehr Absatz verzeichnen als im Vorjahr", teilte Darbo mit. Der Großteil dieser Steigerung stammt aus dem Export, der von 54 Prozent im Jahr 2021 auf nun 55,5 Prozent gestiegen ist.
Auf dem Inlandsmarkt konnte Darbo seinen Marktanteil bei Konfitüren und Marmeladen im Einzelhandel auf 62 Prozent ausbauen (im Jahr 2021 waren es 60,6 Prozent), während das Unternehmen im Sirupmarkt etwas an Marktanteil verlor. Im Jahr 2022 wurden zudem mehr Bäckereimarmeladen an gewerbliche Weiterverarbeiter verkauft. Die Belieferung von Molkereien mit Fruchtzubereitungen erreichte fast das Volumen des Vorjahres, erklärte der Geschäftsführer. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 397 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wobei die Mitarbeiterzahl im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben ist.
Martin Darbo berichtete, dass im ersten vollen Jahr nach der Corona-Pandemie wieder mehr in der Gastronomie und etwas weniger zu Hause gefrühstückt werde. Dadurch gebe es eine Umsatzverlagerung. "Unsere Marktanteile sind stabil, insgesamt zeichnet sich eine Stabilisierung auf den Absatz- und Rohstoffmärkten ab, wobei Letztere auf einem hohen Niveau bleiben", erklärte Darbo.
Zu den Erwartungen für dieses Jahr und 2024 äußerte sich Martin Darbo noch zurückhaltend. Bei Fruchtverarbeitern seien die Karten derzeit aufgrund der beginnenden Obsternte gemischt. "Es ist noch nicht klar, wie die Verfügbarkeit von Früchten in der von uns akzeptablen Qualität ausfallen wird, während zum Beispiel der Zuckerpreis weiter steigt", so Darbo. Dennoch lasse sich die Planung zusammenfassend als "positiv" bezeichnen.
Am Standort in Stans werden derzeit die Photovoltaikanlagen fertiggestellt und die Koch- und Abfüllanlagen ausgetauscht. Darbo ergänzte: "Zusätzlich passen wir gerade in unserem Werk in Stans-Dornau die Leistungsfähigkeit unserer Lüftungsanlage an, um zukünftige Erweiterungen zu ermöglichen."
Das Unternehmen beliefert Handelsketten, Hotels, Großbäckereien, Molkereien, Kreuzfahrt- und Fluglinien in 60 Ländern von seinem Standort in Tirol aus.