Geld begleitet uns durchs Leben. Doch oftmals geben wir es zu unbedacht aus. Das sind die sechs fragwürdigsten Geldschlucker, die uns viel zu oft im Alltag begegnen.
1. Gebühren
Ob man ein Konto nutzt oder nicht, spielt keine Rolle: In regelmäßigen Abständen erlauben sich manche Banken Kontoführungsgebühren vom Konto abzubuchen. Manchmal sind damit zwar bereits einige Leistungen abgedeckt, in vielen Fällen handelt es sich aber um Abbuchungen, die man sich sparen kann, indem man einfach verschiedene Anbieter vergleicht.
Ähnlich verhält es sich mit Kreditkarten, die eine bestimmte Jahresgebühr kosten, dafür aber verschiedene Leistungen bieten. Diese lohnen sich aber in den meisten Fällen nicht, weil die AnbieterInnen die „Trägheit” der KundInnen einberechnen. Sprich: Das Leistungspaket klingt beim Kauf super, wird aber später einfach nicht genutzt. Gut für die Bank, schlecht für den eigenen Geldbeutel.
Sidefact: Ist man im Ausland — vor allem außerhalb der Eurozone — erlauben sich Banken bei Geldbehebungen oder Zahlungen, Gebühren zu verlangen. Mit ein paar Tricks lassen sich diese aber meistens leicht umgehen. 1. Bei der eigenen Bank nachfragen, ob Gebühren anfallen und im Fall nachverhandeln oder sogar wechseln. 2. Anbieter suchen, die keine oder nur geringe Gebühren verlangen. 3. Geld lieber in Lokalwährung abbuchen lassen, sofern man die Wahl bekommt. Ansonsten erhascht man fast immer den schlechteren Wechselkurs.
Möchte man sich mal allgemein in Vergleiche stürzen, was die eigenen regelmäßigen Ausgaben anbelangt, gibt es dafür verschiedenste Websiten, die man zu Rate ziehen kann:
2. Versicherungen und Garantien
Zwar ist es sehr menschlich zu glauben, man könne sich gegen alles im Leben versichern, doch sieht die Realität leider anders aus. Nichtsdestotrotz vermitteln einem VersicherungsmaklerInnen gerne das Gefühl, dass man mit ein paar Verträgen an dieses Ideal zumindest nah herankommen kann. Die Brille war teuer: Eine Versicherung kann nicht schaden. Handyversicherung, Reiserücktrittsversicherung, Elektronikversicherungen und, und, und. Meist wird aber gerade bei Geräten, nur der Zeitwert ersetzt und in Kombination mit einer etwaigen Selbstbeteiligung mutiert es für KonsumentInnen zu einem völligen Verlustgeschäft. Es lohnt sich, einmal nachzurechnen, wie viel man für Versicherungen monatlich bezahlt und diese Gebühr aufs Jahr bzw. mehrere Jahre hochzurechnen. Das Ergebnis wird in vielen Fällen ernüchternd sein.
Ausgenommen aus diesem Rant sind natürlich Pflichtversicherungen und jene Versicherungen, die Schäden decken, die unsere Existenz bedrohen können. Alles andere kann meistens weg.
3. Unbenutztes Auto
Keine Angst: Das Auto wird hier nicht prinzipiell in Frage gestellt. Je nachdem, wo man wohnt, in welchen Lebensumständen man sich gerade befindet oder auch welches Image man pflegen möchte, ist das eigene Vehikel unter Umständen unverzichtbar. Wird es jedoch nicht oder kaum verwendet, muss man auch hier die Kosten-Nutzen-Frage stellen und die kann bei einem Vierräder eklatant ausfallen: Sogar wenn man den Sprit auf ein Minimum reduziert, bleiben BesitzerInnen auf Anschaffungskosten, Wertverlust, Reparaturen, Versicherung(en) sowie Steuern sitzen. Da lohnt es sich jedenfalls kurz durchzurechnen, ob sich Öffis, Carsharing oder die ein oder andere Taxifahrt nicht doch eher lohnt.
4. Ausgabenaufschläge und Verwaltungsgebühren
Stürzt man sich ins Semiprofessionelle Spargeschäft ist man mit den Begrifflichkeiten nicht ganz vertraut und zahlt Services, die man sich hätte sparen können. Ausgabenaufschläge bei aktiv gemanagten Fonds sind dafür ein gutes Beispiel. Sie können bis zu sieben Prozent des Anteilswertes betragen. Zwar decken sie offiziell einen Beratungsservice ab, aber als KonsumentIn stellt man sich die Frage, warum andere Fonds ohne die Gebühr auskommen. Bei ETFs ist eine ähnliche Gebühr unter dem Begriff TER (Total Expense Ratio) versteckt.
Auch wenn es sich nicht um hohe Kosten handelt, sollte man sein eigenes Geld nicht einfach verschenken. Im Laufe der Jahre können so beachtliche Summen zustande kommen — die man gelinde gesagt besser ausgeben hätte können.
5. Strafen, Verzugszinsen und Mahngebühren
Strafen, Verzugszinsen und Mahngebühren sind seltene Beispiele für nahezu absolute Verlustgeschäfte auf KundInnenseite. Man muss etwas bezahlen, wofür man keine Gegenleistung bekommt. Also sollte man diese tunlichst vermeiden: Strafen am besten, indem man achtsam fährt, parkt und wo auch immer es geht seinen gesunden Menschenverstand zur Anwendung bringt. Verzugszinsen, indem man sich finanziell nicht überlastet und nur Sachen kauft, die man sich auch wirklich leisten kann. Und Mahngebühren, indem man seine Rechnungen möglichst schnell begleicht. Im Zweifelsfall gilt: Einzugsermächtigung ist besser als Mahngebühr.
6. Abos
Der Trick bei nahezu jedem Abosystem ist die Leistbarkeitsillusion: 10 Euro hier, 20 Euro da. Man glaubt, dass man sich dieses oder jenes gönnen kann, weil es monatlich nur einen vergleichsweise geringen Betrag kostet. Wie immer gilt auch hier: Ausgaben aufs ganze Jahr rechnen, um sich einen realistischen Eindruck zu verschaffen. Ist man dann immer noch bereit, die Kosten zu tragen, kann man das Geschäft natürlich eingehen.
Ein Kaffee um 2,50 Euro ist absolut leistbar. Kauft man ihn sich aber jeden Tag läppert sich im Laufe eines Jahres ein Betrag von 912,50 Euro zusammen. Einfache Frage: Wäre man am Anfang des Jahres bereit, diesen Betrag zu zahlen und sich dafür jeden Tag einen Kaffee abzuholen? Falls ja, darf man ihn sich natürlich schmecken lassen.
3 Tricks beim Geld ausgeben
Der Nacht-Trick
Bei Einkäufen, die mehr als 50 Euro kosten, sollte man eine Nacht drüber schlafen. Wenn man sie am nächsten Tag immer noch haben möchte, gerne kaufen.
Der 1-Euro-Trick
Geht man vom Grundsatz aus, dass die Benutzung einer Sache immer einen Euro kostet, kann man sich ihren Wert besser vor Augen führen: Ein Rucksack kostet 100 Euro. Werden Sie ihn aber 100 Mal verwenden und würden Sie dafür jedes Mal einen Euro ausgeben? Falls ja, dann bitte immer her damit.
Der Trick kann natürlich nur bedingt Anwendung finden, angesichts von Billigware etc. Socken um einen Euro würden den Test leicht bestehen. Der Kauf darf dennoch als fragwürdig erachtet werden.
Der Zweimal-Trick
Läuft man Gefahr, sich finanziell zu übernehmen, kann man sich eine einfache Frage stellen: Könnte ich es mir gerade im Moment zweimal kaufen? Falls die Antwort nein lautet, sollte man vorerst die Finger davon lassen. Denn: If you can’t buy it twice, you can’t afford it.