Klassische Koffer haben zum Reisen längst ausgedient. Die Manufaktur Strofeld wandelt sie deshalb in tragbare Lautsprecher um und haucht ihnen damit neues Leben ein.
Individuelle Vintage-Koffer, umfunktioniert in Bluetooth-Lautsprecher – das gibt’s bei Strofeld. Hinter dem 2016 gegründeten Innsbrucker Unternehmen stehen Dominik Strobl und Jonathan Dornfeld. Der Firmenname ist dabei passenderweise ein Kofferwort aus den Nachnamen der beiden Gründer.
Von Bayern nach Tirol
Schon mit zwölf Jahren lötete Jonathan Dornfeld seinen ersten Verstärker zusammen. Später folgten besagte umgebaute Koffer. Beigebracht hat er sich das selbst. Dornfeld und Strobl kennen sich schon seit ihrer Jugendzeit in Bayern und trafen sich Jahre später in Innsbruck zufällig wieder. Über ihre gemeinsame Leidenschaft zur Musik kam ihnen die Idee zur Firmengründung. „Fangen wir doch mit einem Unternehmen an, bei dem man einfach Spaß hat“, so der Gedanke. Während Jonathan Dornfeld als Tontechniker für das Handwerkliche zuständig ist, übernimmt Dominik Strobl, der in Innsbruck Wirtschaft studierte, die Geschäftsführung samt Marketing, Vertrieb und Verwaltung.
Individuell und Serie
Die Kundschaft, die sich für die Vintage-Koffer-Lautsprecher interessiert, kommt vor allem aus der Oldtimerszene und lässt sich meist eigene, zum jeweiligen Auto passende Koffer umbauen. Strofeld ist auf einschlägigen Messen vertreten. 2022 brachte das Unternehmen zudem das Serienprodukt Alma, einen Streaming-Lautsprecher, heraus. Für das Gehäuse, das in der „Geschützten Werkstätte Integrative Betriebe Tirol“ in Vomp angefertigt wird, kommt nur heimisches Holz zum Einsatz. „So haben wir alle unsere Werte und Interessen von Musik, Nachhaltigkeit und Reparierbarkeit in unsere Produkte gesteckt“, erklärt der Geschäftsführer. Jährlich werden nur 350 Stück produziert, um die Serviceversprechen von fünf Jahren Garantie und lebenslangem Reparaturanspruch einhalten zu können. Bei den Lautsprechern bedient sich Strofeld am globalen Markt. Eine Eigenproduktion sei derzeit noch nicht möglich.
Vertrauen gewinnen
Aktuell kämpft Strofeld noch um Marktpräsenz. Das Unternehmen versucht dies über den lokalen Vertrieb, die Qualität und den höherpreisigen Sektor. Die Produkte gehören nämlich zum Premiumsegment. Ein Kofferumbau startet bei 2.500 Euro, die Alma mit Akku kostet 1.290 Euro. „So bekommen wir eine gewisse Aufmerksamkeit und Vertrauen“, wie Dominik Strobl erläutert. Schwieriger sei es, das Vertrauen der anderen Läden zu bekommen, um dort die Produkte zu platzieren. Ziel sei es definitiv, sich am Markt zu behaupten. Übrigens: Künftig findet man die Manufaktur nicht mehr in der Kulturbackstube „Die Bäckerei“, sondern in der Universitätsstraße.