Es ist so weit: Seit vorgestern gibt es die große top.tirol-Ausgabe „Die 250 einflussreichsten TirolerInnen“ im ganzen Land. Wer bislang noch keines der 60.000 148 Seiten starken Exemplare in Händen gehalten hat, kann sich gerne durchs Ranking klicken.
Dass das Ranking in dieser Form überhaupt erscheinen kann, ist vor allem unseren 50 Jurymitgliedern geschuldet, denen ich an dieser Stelle noch einmal für ihren Zeitaufwand und ihre Bereitschaft, Tirols EntscheiderInnen in eine Reihenfolge zu bringen, danken möchte. Entsprechend der jeweiligen Bubble, Profession und Interessenlage wird unser Ranking naturgemäß auf unterschiedlichste Weisen konsumiert und interpretiert und ich selbst bin da natürlich keine Ausnahme. Diese Ergebnisse sind mir diesmal besonders aufgefallen:
1.) Die neue Nummer 2 in unserem großen Ranking heißt Erwin Zangerl. Warum ausgerechnet der Arbeiterkammer-Präsident in einem Wirtschaftsmagazin so außerordentlich gut abschneidet, lässt mich zwar etwas ratlos zurück, hat aber auch einen positiven Nebeneffekt: Bringt man den AK-Präsidenten und die Wirtschaftskammer-Präsidentin im echten Leben nur schwer auf ein gemeinsames Foto oder auch nur in denselben Raum, haben wir die beiden zumindest auf eine Seite gebracht. Barbara Thaler ist nämlich wie schon im letzten Jahr die Nummer 3 im Ranking und rangiert damit gleich hinter Erwin Zangerl.
2.) Wer zwar einflussreich werden, aber nicht in die Politik möchte, sollte – wenn es nach unserem Ranking geht – wohl am ehesten in der Baubranche sein Glück versuchen. In den Top Ten finden sich nämlich gleich zwei Baulöwen: einmal der stets beliebte Hans Peter Haselsteiner, der sich um einen Platz zum Vorjahr verbessern konnte und auf dem 5. Rang gelandet ist; und einmal Eduard Fröschl, der heuer gleich um acht Plätze auf den 10. Rang klettern konnte.
3.) Es gibt logische Veränderungen und weniger erwartbare. Dass der neue SPÖ-Chef Philip Wohlgemuth ordentlich Terrain gutmachen wird, war ebenso klar wie der Umstand, dass sein Vorgänger gar nicht mehr im Ranking zu finden ist. Um ganze 71 Plätze kletterte Wohlgemuth nach oben, landete damit zwar auf Platz 17, ist aber dennoch nur der Zweitwichtigste seiner Partei. Landesrat René Zumtobel schaffte es nämlich sogar auf Platz 9.
Der stets gut gerankte Christoph Swarovski hingegen schied letztes Jahr als Präsident der Industriellenvereinigung aus. Erstaunlich ist, dass er sich trotzdem deutlich verbessern konnte. Er steigt um zehn Plätze auf den 11. Platz. Der neue IV-Chef Max Kloger rankt übrigens drei Plätze hinter seinem Vorgänger.
4.) Das neue Dreamteam im Landestheater wurde leider auseinandergerissen. Markus Lutz hat es mit Platz 246 gerade noch ins Ranking geschafft, seine durch Mediation verordnete Seelenverwandte Irene Girkinger konnte unsere Jury heuer nicht überzeugen. Meiner Meinung nach hätten sich beide einen guten Rankingplatz verdient, gibt es doch wenige Menschen in diesem Land, die über so viel Geld entscheiden dürfen und sich dafür kaum rechtfertigen müssen.
5.) Was man an unserem Ranking sehr gut sieht, ist, dass die Zeit wirklich schnell vergeht und sich in einem Jahr viel ändern kann. Highflyer Georg Dornauer war letztes Jahr noch auf Platz 5 zu finden, einen Jagdausflug und ein Jahr später haben wir heuer leider keine Rose – oder passender Nelke – für ihn. Und auch René Benko erfüllt die rechtlichen Rahmenbedingungen nicht mehr, um am Ranking teilzunehmen. Dafür gibt es 2025 gleich 21 NeueinsteigerInnen, allen voran Tiwag-Aufsichtsrat Eduard Wallnöfer, der mit Platz 20 den höchsten Einstieg schaffte, gefolgt von Roland Gander (Novartis), Thomas Wass (RLB), Patricio Hetfleisch (Tirol Werbung) und Michael Kraxner (Tiwag). Wir gratulieren!