Eglo übernimmt die Mehrheit an Bartenbach und will mit dem heimischen Lichtplanungsunternehmen international wachsen.
Der Tiroler Wohnraumleuchten-Hersteller Eglo hat die Mehrheit der Anteile am heimischen Lichtplanungsunternehmen Bartenbach übernommen. Am Dienstag wurden die Verträge unterzeichnet. Bartenbach bleibe auch in Zukunft mit allen 100 Mitarbeitern eigenständig am Standort in Aldrans, sagte Eglo-Vorstandschef René Tiefenbacher exklusiv gegenüber der TT. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Kauf sei aus strategischen Gründen erfolgt.
Die Bartenbach-Gruppe, die aus vier Einzelunternehmen besteht, erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz von rund zehn Millionen Euro. Mit Eglo bekommen die Tiroler Lichtplanungspioniere nun einen Partner, der mit ihnen stark wachsen will.
Eglo erweitert Portfolio
„Wir wollen das Unternehmen Bartenbach entwickeln und die Umsatzentwicklung vorantreiben“, erklärte Tiefenbacher. Ziel sei es auch, die Forschung auszubauen und neue Geschäftsfelder für das Unternehmen zu erschließen. „Wir wollen Bartenbach auch internationalisieren“, sagte Tiefenbacher. Der Leuchtenhersteller aus Pill verfügt über Niederlassungen auf allen Kontinenten und will nun auch internationale Bartenbach-Ableger installieren. Eglo wiederum erwartet sich von seinem Zukauf Rückenwind beim Geschäftsfeld des technischen Lichts. „Für uns ist das eine Win-win-Situation“, betonte Tiefenbacher, der bei Planung, Logistik, Produktion und Vermarktung Synergien nützen will.
Zwei Tiroler Traditionsunternehmen
Bartenbach ist in der Lichtbranche international sehr bekannt. Die Tiroler erstellen für Architekten, Bauherren und Kunden der Beleuchtungsindustrie maßgeschneiderte und herstellerunabhängige Tages- und Kunstlichtplanungen. Gegründet wurde das Unternehmen vor mehr als 50 Jahren von Prof. Christian Bartenbach, seit 2007 führt es sein Sohn Christian Bartenbach. In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen viele, auch große Lichtobjekte im In- und Ausland geplant und umgesetzt, darunter etwa der Royal Clock Tower in Mekka mit vier LED-beleuchteten Ziffernblättern mit über 40 Metern Durchmesser. Ein aktuelles Projekt ist die Adidas Arena in Herzogenaurach.
Eglo, das im Besitz der Familie Obwieser steht, blickt ebenfalls auf eine mehr als 50-jährige Geschichte zurück. Europas größter Wohnraumleuchtenanbieter erwartet, heuer die Umsatzmarke von 700 Millionen Euro zu knacken (inklusive seiner Immo-Sparte). Im Vorjahr waren es insgesamt noch 640 Mio. Euro. Zusätzlich plant Eglo aktuell das größte Leuchtenhaus Europas, das neben der Firmenzentrale in Pill im Herbst 2022 eröffnet werden soll. In Tirol beschäftigt Eglo aktuell rund 320 Mitarbeiter, weltweit sind es 5000 Personen.