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Ein Hof, der schützt

Der landwirtschaftliche Betrieb Going Artenreich ist im Tiroler Unterland beheimatet - am Fuße des Wilden Kaisers.
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Ein Hof, der schützt

Der landwirtschaftliche Betrieb Going Artenreich ist im Tiroler Unterland beheimatet - am Fuße des Wilden Kaisers.

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Maria Schmidt betreibt seit etwa zehn Jahren einen Naturschutzhof in Going. Ihre ersten Maßnahmen haben dazu geführt, dass sich die Natur auf der Landwirtschaftsfläche etwas erholt — nun gilt es, daran weiterzuarbeiten und die Bevölkerung darüber aufzuklären.

Als Maria Schmidt mit ihrem Partner vor zehn Jahren den kleinen Hof in Going bezog, war die etwa zwei Hektar große Landwirtschaftsfläche übersät von Löwenzahn, Hahnenfuß und Ampfer: „Uns war gleich klar, dass wir unbedingt eine artenreichere Wiese haben wollen”, erzählt die Leiterin des landwirtschaftlichen Betriebs Going Artenreich, „also haben wir sofort ein erstes Projekt gemeinsam mit der Tiroler Umweltanwaltschaft gestartet.”

  • Maria-Schmidt-Going-Artenreich

Erholung für die Natur

Von Anfang an sei ihr Ziel gewesen, sich auf den Artenschutz zu konzentrieren, und gezielt Maßnahmen zu setzen, die sowohl eine vielfältigere Flora und Fauna ermöglichen als auch aus der sogenannten fetten Wiese eine artenreiche Magerwiese machen würden.

„Es war ein langer und teilweise anstrengender Prozess”, erinnert sich Maria Schmidt an die ersten Jahre am Naturschutzhof, als sie über 1.000 Wildkulturhecken gepflanzt, ein Feuchtbiotop angelegt und eine Trockensteinmauer errichtet hat. „Es hat sich aber gelohnt und wir konnten gleich beobachten, wie plötzlich mehr Insekten anzutreffen waren.” Das war gut. Denn mehr Insekten bringen mehr Pflanzen mit sich — und sind ein Zeichen dafür, dass sich die Natur erholt.

  • Stachelbeere
  • Prachtlibelle
  • Bauernhof
  • Schwarznasenschaf
  • Bauerngarten

Aus wirtschaftlicher Sicht

Nach der ökonomischen Idee ihrer Unternehmung gefragt, erklärt die Leiterin des Naturschutzhofes, dass allein in den letzten 40 Jahren in Tirol etwa drei Viertel des Insektenbestandes verloren gegangen sei — nicht ausschließlich, aber unter anderem auch wegen der Landwirtschaft. „Und dann führt eins zum anderen: Wenn die Insekten nicht bestäuben, muss es künstlich, also zum Teil von Menschen, gemacht werden. Und es gibt nichts Ineffizienteres und Unökonomischeres als das.” Was die Ein- und Auskünfte ihres Betriebs anbelangt, habe sie alles im Auge, und gehe dabei sehr nüchtern vor: „Ich kann mich mittlerweile im Vollerwerb auf den Hof konzentrieren. Mein Partner arbeitet Vollzeit, anders ginge es wahrscheinlich nicht.”

Der Betrieb ist auf drei Säulen aufgebaut: die touristische Vermietung, verschiedene Umwelt- und landwirtschaftliche Förderungen und die Naturvermittlung, die sie auf ihrem Hof anbietet. „Wir haben unterschiedliche Zielgruppen am Hof wie zum Beispiel Studierende der Uni Innsbruck, den Kinderhort hier im Ort oder Gäste der Region. In Kooperation mit dem TVB bieten wir verschiedene Programme an, um denen die heimische Flora und Fauna und die kleinstrukturierte Landwirtschaft näher zu bringen.” Dieser Wirtschaftszweig wachse stetig und werde zunehmend spannender. Er sei aber nicht nur aus rein finanzieller Sicht interessant, sondern vor allem, weil er Aufklärung leiste.

Unternehmen-in-ZahlenHof2410

17. Oktober 2024 | AutorIn: Haris Kovacevic | Foto: Going Artenreich

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