Während es die einen „schon immer gewusst haben“, die anderen sicher sind, dass ein „Konkurs unvermeidbar“ ist, und einige Banken von argen Kopfschmerzen geplagt werden, weil die Besicherungen angeblich nicht immer mit den offenen Kreditsummen übereinstimmen, stellen wir uns eine ganz andere Frage.
René Benko hat seit Jahren keine operative Funktion in seinen Unternehmen mehr. Die Geschicke leiten offiziell andere und auch die Funktion des Beirats-Vorsitzenden, die jetzt publikumswirksam zurückgelegt wurde, bedeutet am Papier nicht viel. Wie kann es also sein, dass seine doch spektakulären Aufwände auf Firmenkosten stattfinden? Oder anders formuliert: René Benko befindet sich gerne in einem Privatjet, in einem von vielen luxuriösen Domizilen, auf einer Luxusyacht, fährt mit teuren Autos, kredenzt gerne Gutes und Teures. Wie kann man all diese Kosten über eine Firma abrechnen, in der man keine Funktion hat?
Diese Frage dürfte nicht nur von steuerlicher Relevanz sein, sondern im Insolvenzfalle auch für einen Masseverwalter, der sich auf die Suche nach Liquidität begibt. Man könnte nämlich auch zu dem Schluss kommen, dass jemand, der keine operative Rolle in einer Firma hat, in dieser auch keine Millionenaufwendungen parken kann. Über die Jahre ist von einem dreistelligen Millionenbetrag auszugehen, den René Benko dann wohl aus eigener Tasche nachzahlen müsste. Im Zuge dessen könnte auch die Frage geklärt werden, wie viel René Benko privat an seinen Unternehmen verdient hat, die offenbar gar nicht so gut dastehen. Vielleicht ist er ja doch ein moderner Robin Hood, wie manche ZynikerInnen meinen: Er hat das Geld von reichen Investoren und Banken gestohlen, um es in der armen, heimischen (Bau-)Wirtschaft zu verteilen. Die Bestätigung dieser kühnen These würde allerdings voraussetzen, dass nicht allzu viel Geld in Benkos eigenen Taschen gelandet ist.
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