In der Floristik werden Fachkräfte dringend gebraucht. Bei Blumen Tauber in Wattens ist es deswegen selbstverständlich, eine qualifizierte Ausbildung zu bieten. Aktuell absolvieren dort gleich zwei Nachwuchs-Floristinnen ihre Lehre.
Der Frühling steht vor der Türe und bei Blumen Tauber in Wattens gibt es viel zu tun. Pflanzen müssen eingetopft werden, Schnittblumen werden zu Sträußen und Gestecken arrangiert, Kunden und Kundinnen suchen fachkundige Beratung und mehr. „Wenn es draußen warm wird, haben wir immer die Hände voll“, bestätigt Laura Frischmann. Das weiß sie aus Erfahrung. Sie ist als Lehrling im dritten Lehrjahr Teil des Teams. Im vergangenen Jahr hat zudem Theresa Woisetschläger ihre Lehre in dem Familienbetrieb begonnen. Dort tritt sie in die Fußstapfen ihrer Mutter und ist schon gespannt, was das erste Frühjahr als Floristin bringt.
Neueinsteigerin
Theresa stand nach dem Abschluss an der landwirtschaftlichen Schule in Rotholz vor der Qual der Berufswahl. „Wir hatten in der Schule schon Gartenbau-Praxis“, erzählt sie. „Das hat mir zwar sehr gut gefallen, aber dort ist mir das Kreative ein wenig abgegangen.“ Deswegen schnupperte sie bei mehreren Berufsfeldern und in mehreren Unternehmen. Dabei lernte sie auch ihren jetzigen Lehrbetrieb kennen. „Hier hat es mit gleich sehr gut gefallen. Das Arbeitsklima ist sehr familiär, das Unternehmen ist überschaubar und ich wusste bereits, dass hier gut ausgebildet wird.“ Denn schon Theresas Mutter war einst Lehrling bei Tauber und hat hier eine Gärtnerei-Lehre abgeschlossen.
„Das war am Anfang vielleicht ein wenig seltsam, im gleichen Betrieb anzufangen, in dem meine Mutter einmal gearbeitet hat“, meint sie. „Aber ich habe mich sehr schnell eingelebt.“ Mittlerweile ist sie fixer Bestandteil des Teams und lernt jeden Tag dazu. Zudem bietet ihr der Beruf ein breites Betätigungsfeld, was das kreative Arbeiten angeht: Beim Zusammenstellen von Sträußen und Gestecken, farblichem Abstimmen und mehr kann sie sich gestalterisch ausleben.
Als Florist:in ist Kreativität beim Zusammenstellen von Sträußen und Gestecken sowie beim Abstimmen der Farben gefragt.
Immer was zu tun
„Die Nachfrage ist ziemlich groß“, meint Theresa. „Man nimmt das erst gar nicht so wahr, aber jedes Fest und jeder Feiertag ist mit Blumenschmuck verknüpft. Und jetzt kommen Ostern und das Frühjahr. Da bin ich schon vorgewarnt, dass wir gefragt sein werden.“ Aber auch in ihrem ersten halben Lehrjahr ist Theresa nicht langweilig geworden. Dort war nicht nur von Weihnachten bis zum Valentinstag alles dabei, sondern auch Allerheiligen und Allerseelen. „Da hatten wir auch einiges zu tun“, erzählt sie. Denn Blumen Tauber betreut auch den Friedhof in Wattens. Das gibt den beiden Lehrlingen nicht nur die Möglichkeit, im Freien zu arbeiten, sondern auch die Möglichkeit, sich ein wenig in den Gärtnerei-Bereich auszuprobieren. „Das geht etwas über die Floristik hinaus – und auch da gibt es viel zu lernen“, meint Theresa: „Welche Pflanzen ähnlich viel Wasser benötigen, wie sie zusammenpassen und vieles mehr. Das ist ziemlich interessant.“
Ein wenig Respekt hat sie noch vor der Beratung – auch wenn sie sehr gerne mit Menschen arbeitet. Denn im Austausch mit Kunden und Kundinnen kommen alle Aspekte ihrer Ausbildung zusammen: botanisches Wissen, ein Auge für ästhetische Kompositionen und die. „Da möchte man natürlich nichts Falsches sagen“, meint sie. „Das war gerade am Anfang ein wenig herausfordernd.“ „Aber je mehr ich lerne, desto sicherer fühle ich mich dabei.“
Auch draußen gibt es als Florist:in viel zu tun, unter anderem Gestecke für Gräber zusammenzustellen.
Endspurt
Laura ist bereits im dritten Lehrjahr. Auch sie hat ihren Weg zu Blumen Tauber durch ein Schnupper-Praktikum gefunden. Nach dem Abschluss der Polytechnischen Schule hat sie so mehrere Berufe ausprobiert – nicht zuletzt in zwei Floristik-Betriebe. „Die Arbeit hat mir gleich ziemlich gut gefallen“, erinnert sie sich zurück. „Kreativ, viel draußen, Arbeit mit den Händen und an etwas, das man anfassen kann.“ Außerdem hat sie sich bei Blumen Tauber von Anfang an wohl gefühlt – vor allem wegen des familiären Arbeitsklimas. „Großbetriebe sind nichts für mich“, ist sie überzeugt. „Hier geschieht alles ein wenig mehr auf Augenhöhe, man hat es nicht mit zu vielen Kollegen und Kolleginnen zu tun, sondern es ist alles einfach ein wenig direkter, persönlicher und angenehmer.“
Auch ihr gefällt der kreative Aspekt der Arbeit sehr. Und der kommt nahezu in allen Bereichen zum Tragen: „Natürlich ist da das Zusammenstellen von Gebinden, Gestecken und mehr. Wir verpacken zudem auch Blumen als Geschenke. Da muss man schon ein wenig mitdenken und einen Blick für Ästhetik haben. Aber das hat sich bei mir schnell entwickelt.“ Dazu kommt die Friedhofs-Arbeit. An die sie sich erst gewöhnen musste. „Das war schon ein wenig“, meint sie. „Und körperlich auch richtig anstrengend. Aber ich mag es, draußen zu sein. Und es ist eine schöne Aufgabe, sich um die Gräber zu kümmern und sie zu pflegen. Inzwischen mache ich das sehr gerne.“
Das Frühjahr mit Ostern und Muttertag ist die Hochsaison für Gärtnereien.
Viele Möglichkeiten
Laura wird ihre Lehre im Herbst abschließen. Davor warten aber noch die Frühlings- und Oster-Saison auf sie und ihre Kollegen und Kolleginnen. „Gerade um die Zeit gibt es immer eine Menge zu tun“, erklärt sie. „Sobald es warm genug ist, arbeiten wir besonders viel im Freien, pflanzen um, topfen ein und mehr. Und natürlich ist die Nachfrage zu Ostern und im Frühling, wenn die Garten-Saison beginnt, besonders groß.“
Wie es für sie nach der Lehre weitergeht, weiß sie noch nicht genau. Aber Möglichkeiten hat sie einige – vom Einstieg in das Berufsleben über die Meisterprüfung bis hin zu einer weiteren Ausbildung. „Ich überlege, ob ich vielleicht noch eine zweite Lehre in der Gärtnerei oder im Gartenbau mache“, meint sie. „Das konnte ich ja schon ein wenig ausprobieren und es gefällt mir ziemlich gut. Außerdem wäre es eine tolle Qualifikation für später.“