In der zweite Sommersaison seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie erholt sich der Sommertourismus, vom Vor-Krisen-Niveau ist man aber noch weit entfernt.
Die frisch veröffentlichten Statistiken zum „Halbzeitstand“ im Tiroler Sommertourismus zeigen einen positiven Trend für die Tiroler Beherbergungsbetriebe: von Mai bis Ende Juni konnten mehr als 7,2 Millionen Nächtigungen verzeichnet werden, ein Plus von 18,9 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020. Gute Nachrichten nach Monaten des Stillstands, auch wenn die Buchungslage noch weit hinter den Zahlen des Jahres 2019 hinterherhinkt. Im Vergleich zur letzten Sommersaison vor der Corona-Krise wurden 3,2 Millionen Nächtigungen weniger registriert, was einem Minus von 30,7 Prozent entspricht. Auch bei den Ankünften liegt die Sommersaison 2021 abgeschlagen hinter dem Jahr 2019: coronabedingt kam es zu einem Rückgang von 1,1 Millionen Ankünften von Gästen.
Asiatische Touristen fehlen
Bei der Statistik der Herkunftsländer der Touristen zeigt sich das bekannte Bild: die meisten Gäste stammen aus Deutschland, den Niederlande, der Schweiz und Liechtenstein, gefolgt von Gästen aus den anderen europäischen Nachbarländern. Besonders auffällig – aufgrund der unterschiedlichen und teils sehr strengen Quarantäne- und Einreiseregeln ist der Rückgang bei Touristen aus dem asiatischen Kontinent besonders stark: 91,4 Prozent weniger Russen, 94,4 Prozent weniger Ankünfte aus Saudi Arabien, 97 Prozent weniger Gäste aus Südkorea. Chinesische Touristen, die vor der Pandemie zu einer der stärksten Gästegruppen außerhalb Europas gehörten, sind fast vollkommen abwesend. Eine verpflichtende dreiwöchige Quarantäne in einem Quarantänehotel bei der Rückkehr ins Land der Mitte halten die meisten Touristen von einer Reise nach Europa ab – vor allem da die Kosten für die Absonderung selbst zu tragen sind.
Starker Saisonstart
Der Tiroler Tourismus startete stark in die Sommersaison 2021. Im Mai und Juni wurden mehr als 2,5 Millionen Nächtigungen verzeichnet. Im Juli vielen die Nächtigungszahlen jedoch unter das Niveau vom Vorjahr, mit mehr als 143.000 Nächtigungen weniger als im Jahr 2020. Grund dafür: Es kamen zwar mehr Gäste als 2020 nach Tirol, diese blieben im Vergleich aber weniger lang als zuvor.
Wie die Buchungslage im August, dem traditionell stärksten Sommermonat für den Tiroler Tourismus, aussieht, wird sich erst zeigen. Experten vermuten jedoch, dass das verhältnismäßig kalte und regnerische Wetter und die Verschärfung der Einreiseregeln in Deutschland dazu führen könnten, dass die Ankünfte und Übernachtungen unter dem Niveau vom letzten Jahr bleiben.