Der Tourismus ist ein zentraler Wirtschaftsfaktor in Tirol. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die gut ausgebaute Infrastruktur. Deshalb wollen wir in der Rubrik „In Zahlen“ verschiedene touristische Bauwerke und ihre wichtigsten Kennzahlen vorstellen. Diese Woche präsentieren wir die Europabrücke.
Die Europabrücke ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, eine architektonische Meisterleistung und ein touristisches Ausflugsziel in einem – und sie gilt als Symbol der europäischen Völkervereinigung.
Fakten
- Spatenstich: 25. April 1959
- Eröffnung: 17. November 1963
- Lebensdauer: rund 85 Jahre (bis 2040-2044) - aktuell liegt laut Asfinag noch kein Sanierungsplan vor
- Standort: Wipptal, zwischen Patsch und Schönberg im Stubaital
- Gesamtlänge: 820 Meter / Hauptbrücke ist 657 Meter lang
- Gesamthöhe: 192 Meter
- Breite: 24,6 Meter (1984 um 1,2 Meter je Seite verbreitert)
- Gefälle: 4,05 Prozent
- Konstruktion: Balkenbrücke
- 55.000 Kubikmeter Erd- und Felsaushub, 70.000 Kubikmeter Beton, 1.400 Tonnen Bewehrungsstahl, 60 Tonnen Spannstahl, 6.000 Tonnen Stahlkonstruktion, 3.150 Tonnen Fahrbahnbelag
- Verkehr: rund 45.000 Fahrzeuge pro 24 Stunden
über 15 Millionen Fahrzeuge pro Jahr
3 Fahrstreifen je Fahrtrichtung
Nutzung
- Für Kraftfahrzeuge, A 13 Brenner Autobahn
- Für Fußgänger, seit 1984
- Für Bungee-Jumping, 1. Sprung im Jahr 1993, mit 192 Metern der weltweit sechst höchste Sprung
- Für Windkraft, Mautstelle Patsch, seit 2023
Die Europabrücke ist das Kernstück der A 13 Brenner Autobahn und ein markantes Bauwerk in der Verbindung von Nord- und Südeuropa. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung im Jahr 1963 war sie mit 192 Metern über der Sillschlucht rund zehn Jahre lang die höchste Brücke Europas. Immerhin zählt sie heute noch als höchste Brücke Österreichs sowie als höchste Balkenbrücke Europas.
Die Hauptbrücke selbst ist 657 Meter lang und wird von fünf Stahlbeton-Pfeilern gestützt. Der mittlere Pfeiler galt bei der Fertigstellung mit einer Höhe von 146,5 Metern als weltweit höchster Brückenpfeiler in Massivbauweise.
Nach vierjähriger Bauzeit wurde sie am 17. November 1963 mit den Worten „verbinde in Frieden und Freiheit die Völker Europas“ für den Verkehr freigegeben.
Die „alte Brennerstraße“ mit ihren vielen Serpentinen ist auch heute noch befahrbar und gewährt einen imposanten Blick auf die Brücke. Die am besten zugängliche Fotostelle bietet allerdings die denkmalgeschützte Europakapelle in Schönberg, die damals wie heute ein beliebtes Ausflugsziel ist.
Schon gewusst?
Die Trisannabrücke der Arlbergbahn gilt als „Europabrücke“ des 19. Jahrhunderts. Das 87 Meter hohe Bauwerk überspannt mit einer Länge von 230 Metern den Eingang des Paznauntals – und hat es sogar bis in Ed Sheerans Musikvideo zu „Perfect“ geschafft.