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Fuck Creativity? Wir brauchen KI!

„Wenn der Arsch auf Grundeis geht, ist es Zeit die Birne anzufeuern – oder feiner gesagt: Wir brauchen KI – Kreative Intelligenz.“ Tom Jank

Fuck Creativity? Wir brauchen KI!

„Wenn der Arsch auf Grundeis geht, ist es Zeit die Birne anzufeuern – oder feiner gesagt: Wir brauchen KI – Kreative Intelligenz.“ Tom Jank

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Kreativität: Bei diesem Wort denken viele an Architektur, Design, Kunst, Werbung, Grafik, Film- und Musikwirtschaft – also die Kreativwirtschaft im engeren Sinn. Doch „eng“ ist bei Kreativität immer schlecht. Während Ressourcen üblicher­weise weniger werden, wenn man sie nutzt, ist es bei Kreativität umgekehrt. Wenn in einem Land ein kreatives Klima herrscht, sprießen neue Ideen – und zwar überall.

Nur mit einer ausgeprägten Kreativität im ganzen Land werden wir die zukünftigen Herausforderungen meistern. Eine ausgeprägte Kreativität bedeutet: sich strukturell auf eine Zeit vorbereiten, in der es vornehmlich um Ideen und neue Handlungsweisen geht. Fuck Creativity! können wir uns also nicht leisten. Wohin wir auch schauen, werden Probleme zum Dauerbrenner: Leben, Wirtschaft, Demokratie, Klima … Wenn der Arsch auf Grundeis geht, ist es Zeit die Birne anzufeuern – oder feiner gesagt: Wir brauchen KI – Kreative Intelligenz: die Fähigkeit, die Umwelt kritisch wahrzunehmen, neue Ideen zu entwerfen, daraus die besten zu erkennen und dann: Probleme lösen. Schon 2004 beschrieb Alan Rowe Kreative Intelligenz als eine Fähigkeit zur Reflexion, wie jemand die Welt um sich herum wahrnimmt und wie jemand dabei vorgeht, Dinge zu tun und Ideen zu entwickeln, umzusetzen und Resultate zu erreichen.

Und anders als KI – Künstliche Intelligenz – stehen hier die urmenschlichen Aspekte im Vordergrund. Sie sind es auch, die in Zukunft den Unterschied machen werden. Da darf ich meinen Freund Christoph Holz (Digital Sensemaker) zitieren, der zu diesem Thema einer der schlauesten Köpfe im Bundesland ist: „Wenn alles digitalisiert ist, was unmenschlich ist, ist das, was übrig bleibt, der Mensch: Empathie, Kreativität und Eigenverantwortung“, und ich würde noch hinzufügen: Motivation bzw. Wille.

Beim Alarm ist es schon zu spät

Ohne diese strukturellen, kreativen Skills werden wir auf die neuen Fragen immer wieder nur die alten Antworten haben. Um im Alarmfall kreativ (re)agieren zu können, braucht es daher eine gut ausgebildete kreative (Prozess-)Kultur … vom Creative Mindset über Kreativmethoden (Creative Problem Solving) bis zur kreativen Umgebung und Management-Skills wie z. B. Creativ Leadership. 

Kreativität sollte daher nicht einigen Eliten vorbehalten sein. Wir müssen ihre wichtigen Parameter standardisieren, damit sie sich gezielt entwickeln kann. Jetzt passen allerdings auf den ersten Blick „Kreativität“ und „Standardisierung“ so gar nicht zusammen. Natürlich lässt sich Kreativität selbst nicht standardisieren – neues Denken und vorgefertigte Schubladen schließen sich aus. Wir reden von kreativen Prozessen. Hier lassen sich sehr wohl standardisierte Voraussetzungen und Rahmenbedingungen schaffen, um – in allen Branchen – die Entwicklung von neuen Ideen zu befeuern.

Anders gesprochen: Es geht um ein kreatives Ökosystem, das den idealen Nährboden für Neues schafft. Genau das gilt es flächendeckend zu entwickeln und damit vom Tischler über den Hotelier bis hin zum Händler dazu beizutragen, dass mehr kreative Ideen entstehen und diese auf fruchtbaren Boden fallen. Um damit dem Standort Tirol genau jenen Vorsprung zu verschaffen, der für erfolgreiches Wirtschaften in Zukunft erforderlich ist.

Beim Alarm ist es schon zu spät

Ohne diese strukturellen, kreativen Skills werden wir auf die neuen Fragen immer wieder nur die alten Antworten haben. Um im Alarmfall kreativ (re)agieren zu können, braucht es daher eine gut ausgebildete kreative (Prozess-)Kultur … vom Creative Mindset über Kreativmethoden (Creative Problem Solving) bis zur kreativen Umgebung und Management-Skills wie z. B. Creativ Leadership. 

Kreativität sollte daher nicht einigen Eliten vorbehalten sein. Wir müssen ihre wichtigen Parameter standardisieren, damit sie sich gezielt entwickeln kann. Jetzt passen allerdings auf den ersten Blick „Kreativität“ und „Standardisierung“ so gar nicht zusammen. Natürlich lässt sich Kreativität selbst nicht standardisieren – neues Denken und vorgefertigte Schubladen schließen sich aus. Wir reden von kreativen Prozessen. Hier lassen sich sehr wohl standardisierte Voraussetzungen und Rahmenbedingungen schaffen, um – in allen Branchen – die Entwicklung von neuen Ideen zu befeuern.

Anders gesprochen: Es geht um ein kreatives Ökosystem, das den idealen Nährboden für Neues schafft. Genau das gilt es flächendeckend zu entwickeln und damit vom Tischler über den Hotelier bis hin zum Händler dazu beizutragen, dass mehr kreative Ideen entstehen und diese auf fruchtbaren Boden fallen. Um damit dem Standort Tirol genau jenen Vorsprung zu verschaffen, der für erfolgreiches Wirtschaften in Zukunft erforderlich ist.

Warum nichts weitergeht!

Kaum ein neues Kunstwerk, eine Erfindung, eine Neuerung, die sich nicht gegen hartnäckigen Widerstand der Bürokraten hätte behaupten müssen. Neid, Dummheit und Ignoranz haben sich stets als verlässlichere soziale Kräfte erwiesen als die Einsicht, dass neue Ideen auch zu einem besseren Leben für alle führen können, so der brand-eins-Autor Wolf Lotter. Möglich war das, weil der Anteil der Kreativen in der Gesellschaft immer klein war. Sie spielten zwar die entscheidende Rolle, wenn es um Fortschritt, Erfindung, Entdeckung und Kultur ging, ihr Platz war aber eindeutig der Hinterhof der Gesellschaft. Aber: Kein ernsthafter Ökonom zweifelt heute daran, dass Ideen und Kreativität das wichtigste Wirtschaftsgut des 21. Jahrhunderts sind. Die Arbeitswelt werde nicht mehr, wie in der Industriegesellschaft, durch schiere Nachfrage bestimmt, sondern durch Angebote, also durch Kreativität, permanente Erneuerung und Innovation.

Die Politik ist gefordert oder am Ende 

Damit es weiterhin wegweisende Ideen geben kann, braucht es also – auch in der Politik – ein für Kreativität förderliches Umfeld. Und vor allem: Es bedarf der Erkenntnis, dass Kreativität per se ein stärkeres Thema werden muss. Landauf, landab. Anders gesagt: Es braucht neue Ansätze für politische Lösungen. Lösungen, die sich kreative Prozesse zum Vorbild nehmen, die die Menschheit seit je begleitet, verändert und bereichert haben. Wir brauchen Ideenreichtum und Offenheit. Und den Mut, sich manchmal auch auf den Weg ins Unvorhersehbare einzulassen – auf Prozesse, deren Ergebnisse wir noch nicht kennen und die mehr als eine Legislaturperiode an Zeit benötigen. Deshalb eine klare Forderung: Kreativität muss Teil der politischen Arbeit sein. Sie muss dort, wie überall sonst, gezielt gefördert werden: in Schulen und Unternehmen ebenso wie bei Wissenschaftlern und Lehrlingen; in Musikvereinen und Krankenhäusern wie auf Tirols Feldern und Skipisten. Nur so werden wir unsere Zukunft besser gestalten und damit auch die Demokratie und gute Politik sichern.

Zur Person

Tom Jank ist freier Kreativdirektor, Stratege, Texter, Mitglied im Creativ Club Austria und Obmann der Fachgruppe Werbung & Marktkommunikation Tirol. Als Co-Initiator von kreativland.tirol sowie dem FÖ N Kreativ-Summit will er Lanzen für die Kreativität brechen.

Kreativ-Ballungsräume

Die Fachgruppe Werbung versucht diesbezüglich das Ihre. In den letzten Jahren hat sie neben ihren klassischen Agenden vor allem vier Projekte (weiter)entwickelt:

  • Tirolissimo
    Der Tiroler Werbepreis ist die Schaubühne für die besten Kommunikationsarbeiten im Land. Der Tirolissimo weist die besten Agenturen aus und ehrt die MacherInnen und ihre KundInnen. Ein Preis mit hohem Ansehen, gekürt von einer (inter-)nationalen Jury.
  • kreativland.tirol
    Damit aus Kreativität gute Ideen und Innovationen mit nachhaltigem Wert werden und damit auch in Tirol Räume für ungewöhnliche Netzwerke, Perspektiven und neue Lösungen entstehen, gibt es seit 2020 das kreativland.tirol als Cluster in der Standortagentur Tirol.
  • Fö N Kreativ-Summit
    Der zweijährliche FÖ N Kreativ-Summit steht an der Schnittstelle zwischen Kreativwirtschaft, Kunst/Kultur und Öffentlichkeit und feiert die Wirkkraft ungewöhnlicher Gedanken und Ideen – mit dem Ziel: Kreativität als öffentliches Anliegen abseits oberflächlicher Klischees zu präsentieren.
  • Kreativ Quartier
    Um den Standort Tirol zu stärken, arbeitet die FG gemeinsam mit CMb.industries an einem Leuchtturmprojekt für die Kreativwirtschaft des Landes. Plan ist es, ein Areal zu finden, an dem sich ein kreatives und produktives Ökosystem entwickelt, wo die Vernetzung und Inspiration zwischen Kreativwirtschaft, Industrie und Handwerk initiiert wird und wo neue Impulse für das Land entstehen.
15. Oktober 2023 | AutorIn: top.tirol Redaktion | Foto: Robert Staudinger

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