Gestern kämpften 36 SchülerInnen und Lehrlinge um den Titel „Sölden sucht das Gastro Supertalent“. Das Event verfolgt ein klares Ziel: junge Menschen für die Gastronomie und den Tourismus zu begeistern.
Kochen, Servieren, Präsentieren – in diesen drei Disziplinen galt es bei der dritten Auflage von „Sölden sucht das Gastro Supertalent“ zu glänzen. Bewertet wurden die TeilnehmerInnen von einer vierköpfigen Jury aus Spitzenköchen bestehend aus Peter Fankhauser, Thomas Penz und Olli Mijic sowie Head-Judge Phillip Stohner.
Nachwuchs dringend nötig
Hinter dem Event stand vor allem die Notwendigkeit, den gastronomischen Nachwuchs zu fördern und zu motivieren. Die schwierigen Arbeitsbedingungen der letzten Jahrzehnte haben den Tourismus viele Fachkräfte gekostet. „In den Gründerjahren, als alles schnell nach oben ging, hat man relativ wenig auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschaut, genauso wenig wie der Unternehmer oder die Unternehmerin auf sich selbst geschaut hat“, gibt Norbert Schöpf, Geschäftsführer der Villa Blanka und Mitinitiator des Wettbewerbs, zu.
Jugend und Gastronomie passen zusammen: Das bewies das Gastro Supertalent in Sölden.
Heute sei das anders: bessere Arbeitszeiten, gute Bezahlung und attraktivere Benefits. „Schlecht bezahlen ist heute keine Option mehr, sonst bekommt man keine Fachkräfte“, weiß auch Phillip Stohner, Spitzenkoch, Präsident des Tiroler Kochverbandes und ebenfalls Mitinitiator des Wettbewerbs.
Privileg Tourismusberuf?
Mit dem Korrekturstift an den Arbeitsbedingungen allein ist es nicht getan – auch Initiativen wie eben das Gastro Supertalent in Sölden helfen, das Image der Branche zu verbessern. „Der Nachwuchs ist da, wir müssen ihn nur gezielt fördern und pushen – dann bewegt sich etwas“, zeigt sich Stohner überzeugt. Erste Erfolge sind bereits sichtbar, vor allem bei den Kochlehrlingen steigen die Zahlen.
Vorbilder wie Spitzenkoch Peter Fankhauser waren ein besonderer Ansporn für viele der Jugendlichen beim Wettbewerb.
Trotzdem gibt’s noch Baustellen – vor allem im Servicebereich. „Die Ausbildung muss dringend modernisiert werden“, fordert Stohner. Das sieht auch Schöpf so: „Wir wollen vermitteln, dass es ein Privileg ist, mit Menschen zu arbeiten, ihnen ein tolles Essen zu servieren und ihnen einen unvergesslichen Aufenthalt zu bereiten.“ Mit dem Motto „Gastgeber:innenkompetenz der Zukunft“ habe das Gastro Supertalent bereits einen ersten Schritt in diese Richtung gesetzt. Jetzt gelte es, den Schwung mitzunehmen und weiterzumachen.