Jedes Jahr lockt das Gauder Fest rund 30.000 BesucherInnen ins Zillertal. Mit etwa 6.000 Nächtigungen und einer starken medialen Präsenz hat sich das Fest nicht nur als touristisches Highlight, sondern auch als bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Region etabliert.
Wenn sich Zell am Ziller Anfang Mai in ein farbenfrohes Zentrum der Volkskultur verwandelt, wird das beschauliche Dorf zum Schauplatz eines Großereignisses mit spürbaren Effekten für das gesamte Tal. Was einst als lokaler Frühjahrsmarkt begann, hat sich zum größten Trachtenfest Österreichs entwickelt und erfreut sich inzwischen weit über Tirol hinaus großer Bekanntheit.
Vom Volksfest zum Megaevent
Vier Tage lang – vom 1. bis 4. Mai – wird die 1.800-Einwohner-Gemeinde zum Mittelpunkt traditioneller Festkultur. Rund 30.000 BesucherInnen strömen jährlich in den Ort, bei dem der Dorfkern zum 5.000 Mann-Zelt wird. „Das Gauder Fest ist ein Aushängeschild für das Zillertal und unterstreicht eindrucksvoll dessen kulturelle Identität“, betont Ferdinand Lechner, Obmann TVB Zell. Längst ist das Event jedoch mehr als eine nostalgische Feier des Brauchtums.
Die wichtigsten EntscheidungsträgerInnen des Landes waren auch in diesem Jahr bei der offiziellen Eröffnung am Freitag vor Ort.
Seit einer behutsamen Neuausrichtung Ende des 20. Jahrhunderts hat sich die Veranstaltung zu einem relevanten wirtschaftlichen Faktor für die gesamte Region entwickelt. Neben dem verzeichnet das Zillertal während der Festtage etwa 6.000 Nächtigungen. Gäste aus Liechtenstein, Bayern, der Schweiz und Südtirol reisen eigens für das Wochenende ein. „Zum Gelingen des Gauder Festes braucht es viele helfende Hände. In irgendeiner Form ist das ganze Dorf daran beteiligt. Dadurch stärkt es den Zusammenhalt im Ort und die Identität der ganzen Region. Neben der Wertschöpfung in den Tourismusbetrieben, den Vereinen, die beim Gauder Fest den Ausschank übernehmen, profitieren die regionalen Lieferanten viele Dienstleister, die beim Gauder Fest beschäftigt sind“, erklärt Bürgermeister Robert Pramstrahler.
Unter den BesucherInnen finden sich zahlreiche bekannte Persönlichkeiten, was dem Fest auch den Charakter eines besonderen Netzwerktreffens verleiht. Kaum anderswo begegnen sich so viele EntscheidungsträgerInnen in informeller Atmosphäre an einem Ort.
O’zapft is
Was wäre ein Zeltfest ohne Bier – und das Gauder Fest ohne den eigens gebrauten Gauder Bock? Das charakterstarke Getränk wird jedes Jahr im September von Zillertal Bier speziell für die Veranstaltung eingebraut. Mit einem Alkoholgehalt von 7,8 Prozent gilt es als das stärkste Festbier Österreichs, wovon bei den Feierlichkeiten rund 50.000 Liter durch die Zapfhähne fließen. Zum Ausschank kommen 15.300 Krüge, während rund 10.500 Mahlzeiten im Festzelt serviert werden.