Die neunte Auflage des Boost.Up!-Förderprogramms, in dessen Rahmen Startups mit bis zu 20.000 Euro bei der Umsetzung ihrer Ideen gefördert werden, geht in die zweite Hälfte.
Im November letzten Jahres starteten sieben Tiroler Projekte in den neunten Durchlauf des Boost.Up!- Förderprogramms (ehemals Booster-Programm), das von der Gründungszentrum Start Up Tirol GmbH organisiert und durchgeführt wird. Das Programm wird durch das AplusB-Scale-up-Programm des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie – abgewickelt durch die aws – sowie durch das Land Tirol gefördert und durch die Partnerhochschulen des Gründungszentrums unterstützt. Vergangene Woche Donnerstag feierten die angehenden GründerInnen das Bergfest des Programms und präsentierten beim sogenannten Midterm den Fortschritt ihrer Geschäftsideen der letzten sechs Monate. Dies bot ihnen die Möglichkeit, sich Feedback von ehemaligen Programmteilnehmer:innen einzuholen. Die Ideen sind so vielfältig wie die Gründer:innen und bilden die innovative Zukunft Tirols ab. So befinden sich im Programm ein multifunktionales, eigenproduziertes eLastenfahrrad des Unternehmens „zweitwagen” oder die All-in-one-Lösung „Charonium“ aus dem Blockchain-Bereich, die ein sicheres Verwahren und Vererben von digitalen Werten ermöglichen soll. Auch ein hochwissenschaftlicher Ansatz der Medizintechnik des Teams „STAMS Diagnostics” zählt dazu, dessen Idee es ist, Nanopartikel zur Diagnose von Krankheiten einzusetzen, um die personalisierte Medizin im Bereich der Computertomografie umzusetzen.
Das Thema Nachhaltigkeit bei vielen der Ideen im Vordergrund
Zur Zulassung zum Boost.Up!-Programm sollen die Ideen innovativ, skalierbar sowie schützbar sein und einen positiven Beitrag zum Klima leisten. Im aktuellen Durchlauf des Programms steht das Thema Nachhaltigkeit bei vielen der Ideen im Vordergrund: So schafft das junge Unternehmen „revitalyze.io” eine Plattform, die Unternehmen für einen kreislauforientierten Verwertungsprozess von Sekundärmaterialien vernetzt und damit die Wertstoffverwendung in der Baubranche revolutionieren möchte. Sie wurden mit ihrer Idee bei der „aws First Inkubator”-Förderung aufgenommen und haben es außerdem ins Finale vom Josef Umdasch Research Prize geschafft, wodurch sie den ersten Preis beim WSA Global Congress in Mexico gewinnen konnten. Auch bei „Kommando Hanf” dreht sich alles rund um das Thema nachhaltiges Bauen: Wie der Name schon verrät, soll die jahrhundertalte Nutzpflanze Hanf verwendet werden, und zwar als dämmender und Co2-neutraler Baustoff.
Wirtschafts- und Unternehmensstandort weiter auszubauen
„Wir können mit unserem Boost.Up!-Programm die jungen Unternehmen direkt bis zum Markteintritt begleiten und schaffen mit den vielfältigen Ideen aus dem neunten Durchlauf zudem einen Mehrwert für den Wirtschaftsstandort Tirol”, freut sich Marcus Hofer, Geschäftsführer der Start Up Tirol GmbH. Die Gründungsabsicht in Tirol ist ein wichtiges Entscheidungskriterium bei der Wahl der Startups, die beim Förderprogramm teilnehmen wollen, um Tirol als Wirtschafts- und Unternehmensstandort weiter auszubauen. Auch spannende B2C-Ideen, die sich mit dem Aufbau von Produkten und Plattformen beschäftigen, sind Teil des Programms: Das Startup „seedcup” nutzt beispielsweise Kaffeesatz, um daraus einen 100 Prozent biologisch abbaubaren Einweg-Coffee-to-go-Becher herzustellen. Mit dieser innovativen Erfindung konnte das Unternehmen vergangenes Jahr den ersten Platz beim 120-Sekunden-Ideenwettbewerb der Standortagentur Tirol und Wirtschaftskammer Tirol belegen. Auch wird „Green Cloud Nine”, eine Plattform für den einfachen, modernen und unabhängigen nachhaltigen Lebensstil, diesen Sommer ihren Online-Shop eröffnen. Dort kann man DIY- und sofortkaufbare Produkte entdecken, die dabei helfen sollen, schnelle und effektive Veränderungen im täglichen Leben umzusetzen.