Mit einer unerwarteten Nachricht sorgt das Hard Rock Café Innsbruck für Aufsehen: Die Betreibergesellschaft hat ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beim Landesgericht Innsbruck beantragt. 39 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen, die Verbindlichkeiten belaufen sich laut Unternehmensangaben auf rund 2,1 Millionen Euro.
Das Hard Rock Café Innsbruck, Teil der international bekannten Gastronomiekette, hat beim Landesgericht Innsbruck ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt. Der Betrieb, der seit 2017 in der Maria-Theresien-Straße ansässig ist und auf zwei Etagen rund 650 m² Gastronomiefläche bietet, ist mit Verbindlichkeiten in Höhe von rund 2,1 Millionen Euro konfrontiert. Betroffen sind rund 40 Gläubiger sowie 39 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Rahmen des Sanierungsplans wird eine Gläubigerquote von 30 Prozent binnen zwei Jahren angeboten.
Mehrere Belastungsfaktoren führen zur finanziellen Schieflage
Wie der Österreichische Verband Creditreform (ÖVC) berichtet, ist die Insolvenz auf eine Kombination mehrerer wirtschaftlicher Belastungen zurückzuführen. Die anhaltenden Nachwirkungen der COVID-19-Pandemie, ein spürbarer Rückgang der Konsumbereitschaft sowie erheblich gestiegene Personal- und Energiekosten haben den wirtschaftlichen Druck auf das Unternehmen deutlich erhöht. Trotz starker Marke und zentraler Lage konnte der Betrieb diesen Entwicklungen nicht standhalten.
Ungewisse Zukunft: Fortführung wird geprüft
Der Kreditschutzverband KSV1870 bestätigte die Antragstellung durch die Schuldnerin. Ob der Betrieb unter Sanierungsbedingungen fortgeführt werden kann, hängt nun vom weiteren Verfahren ab. „Ob eine Weiterführung ohne Nachteile für die Gläubiger möglich ist, wird sich in Kürze zeigen“, erklärt Wolfgang Spiss vom KSV1870. Entscheidend wird sein, ob ein tragfähiges Sanierungskonzept vorgelegt und wirtschaftlich umgesetzt werden kann.
Erfahrener Sanierungsverwalter bestellt
Mit der Abwicklung des Verfahrens wurde der Innsbrucker Rechtsanwalt Herbert Matzunski betraut. Matzunski gilt als ausgewiesener Insolvenzexperte und war bereits in prominenten Verfahren, darunter beim FC Tirol und der FC Wacker Innsbruck GmbH, federführend tätig. Die erste Gläubigerversammlung ist für den 12. Mai 2025 angesetzt. Die allgemeine Prüfungstagsatzung sowie die Sanierungsplantagsatzung folgen am 23. Juni 2025.
Analyse und Ausblick
Die Insolvenz des Hard Rock Café Innsbruck steht exemplarisch für die angespannte Lage vieler Gastronomiebetriebe in der aktuellen wirtschaftlichen Situation. Die Kombination aus strukturellen Nachwirkungen der Pandemie und massiv gestiegenen Kosten stellt auch etablierte Betriebe vor existenzielle Herausforderungen. Ob das Innsbrucker Hard Rock Café als Marke und Standort erhalten bleibt, hängt nun maßgeblich vom Verlauf des Sanierungsverfahrens und der wirtschaftlichen Umsetzbarkeit der geplanten Maßnahmen ab.