Vergangenen November startete die mit 2,4 Mio. Euro dotierte Ausschreibung von Projekten aus F&E im Health Hub Tirol. Unter den 24 Einreichungen konnten fünf Unternehmen gefördert werden.
Der Health Hub Tirol ist eine Initiative des Landes Tirol mit dem Ziel, Innovationen in den Bereichen Life Sciences, Medizintechnik, E-Health, Pharma und Biotechnologie voranzutreiben. Außerdem obliegt es ihm, das Image Tirols als international anerkannte Gesundheitsregion mit erfolgreichen Unternehmen zu stärken. Der Hub fußt auf vier Säulen: Er stellt Infrastruktur bereit, offeriert branchenspezifische Services für Life-Sciences-Unternehmen, vermittelt Zugangsmöglichkeiten zu Förderungen und stellt den Zugang zu weiterem Kapital her.
„Tirol verfügt über einen erfolgreichen Life-Sciences-Sektor mit zahlreichen etablierten Unternehmen. Darunter befinden sich Weltmarktführer ebenso wie NischenspezialistInnen und Hidden Champions“, erläutert Mario Gerber, Landesrat für Wirtschaft, Tourismus und Digitalisierung. Um den Life-Sciences-Standort Tirol weiter auszubauen, gelte es, die Forschungs- und Innovationstätigkeit der Branche mit geeigneten Förderprogrammen zu unterstützen. „Daher haben wir uns als Land Tirol dazu entschlossen, eine Ausschreibung zu starten, welche mit 2,4 Mio. Euro dotiert ist“, so Gerber.
Die Einreichfrist für das genannte Programm startete am 15. November 2022. Bis 31. Jänner 2023 konnten interessierte Unternehmen ihre Projekte einreichen. Insgesamt 24 Einreichungen gingen bei der Standortagentur Tirol ein, welche das Förderprogramm abwickelt. „Förderberechtigt sind forschungsintensive Gründungen und Unternehmen, Startups und Spinoffs aus Universitäten und Hochschulen sowie Spin-outs aus bestehenden Unternehmen in den Bereichen Medizintechnik, E-Health, Biotechnologie oder Pharmazeutika“, erläutert Marcus Hofer, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol. Die Aktivitäten der Antragsteller müssen zudem einen angewandten und international wettbewerbsfähigen Charakter haben.
Die 24 Einreichungen wurden von internationalen FachgutachterInnen bewertet. Die Förderung geht an die 5 bestgereihten Bewerber. Das Projektvolumen beträgt knapp 3,8 Mio. Euro. Davon werden 2,3 Mio. Euro durch die Förderung des Landes Tirol finanziert, was einer Förderquote von knapp 61 Prozent entspricht. Gefördert werden folgende Unternehmen:
Occyo GmbH
Die Occyo GmbH entwickelt innovative Lösungen für die Bildgebung der Augenoberfläche. Ziel ist es, eine KI-gestützte telemedizinische Lösung für die Diagnose und Überwachung von Augenoberflächenerkrankungen zu entwickeln.
KinCon biolabs GmbH
Die KinCon biolabs GmbH hat sich das Ziel gesetzt, die Entwicklung von personalisierten Medikamenten durch den Einsatz einzigartiger molekularer Reporter zu beschleunigen und – im Falle von Morbus Parkinson – eine Suche nach Wirkstoffen durch deren patentierte Technologie zu ermöglichen.
Leonhard Lang GmbH
Das Familienunternehmen Leonhard Lang GmbH produziert Medizinprodukte und hat sich auf die Entwicklung und Herstellung von innovativen Elektrodensystemen spezialisiert, welche heute weltweit in Krankeneinrichtungen sowie in Notfallsituationen zum Einsatz kommen. Ziel des eingereichten Projekts ist die Entwicklung von neuartigen Hydrogelen für tragbare medizinische Geräte („Wearables“). Diese neuen Hydrogele sollen Wearables mit einer Tragezeit von 7 bis 14 Tagen ermöglichen und dabei hohen Tragekomfort und Biokompatibilität mit hervorragender Signalqualität vereinen.
syndena GmbH
Das Unternehmen syndena GmbH befasst sich mit der Entwicklung und dem Vertrieb von Qualitätssicherungs-Tools im Kontext der Erzeugung hochwertiger Real-World-Daten (RWD) aus elektronischen Patientenberichten für die medizinische Forschung und Biowissenschaften. Ziel des Projekts ist die Prüfung der Machbarkeit eines Systems für die semi-automatische Extraktion von medizinischen Informationen aus elektronischen Patientenakten.
ViraTherapeutics GmbH
Die ViraTherapeutics GmbH befasst sich mit innovativen, virusbasierten Immuntherapeutika. Es ist das Projektziel, ein tieferes Verständnis vom Zusammenspiel zwischen verschiedenen Immunzellen und den Krebszellen zu erlangen. Diese Erkenntnisse werden dazu beitragen, die Therapie mit onkolytischen Viren effizienter zu gestalten.