Die Unternehmensgruppe Trafin plant Investitionen in Retail- und Hotelprojekte in Österreich. Auch in Kitzbühel könnte die Firma investieren.
Die Trafin Consulting- und Entwicklungs GmbH ist in Tirol noch nahezu unbekannt. Nichtsdestotrotz ist der Immobilienentwickler mit Sitz in Wien einer der „Großen“ in Österreich. Das Unternehmen hat seinen Schwerpunkt auf Zentral- und Osteuropa, möchte aber in Zukunft auch vermehrt in Österreich investieren. Auch Kitzbühel scheint dabei für Trafin von Interesse zu sein, wie Geschäftsführer Vassili Tolstunov gegenüber der bestätigt.
Wie aus einer kürzlich lancierten Presseaussendung zu entnehmen war, „steht unter anderem der Ankauf eines bekannten Einkaufszentrums in Westösterreich kurz bevor“. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass erst heuer ein Unternehmen mit dem Namen Trafin Kitz GmbH (mit Firmenadresse in Wien) gegründet wurde. Doch hier relativiert Tolstunov auf Nachfrage: „Kitzbühel ist für uns eine sehr spannende Region, die, wie wir glauben, viele Möglichkeiten bietet. Wir sehen uns aktuell um, aber es gibt noch keine konkreten Projekte.“ Man suche unter anderem auch nach Investitionsmöglichkeiten in Hotels.
Ein potenter Player
Mit der Trafin taucht auf jeden Fall ein potenter Player auf dem Tiroler Markt auf. Erst vor Kurzem hat das Unternehmen in Kiew ein Megaprojekt finalisiert. Das Shopping- und Entertainment Center „Respublika Park“ ist eine der größten Shopping- und Entertainmentmalls Europas. Neben mehr als 500 Shops gibt es einen Virtual-Reality-Themenpark, eine grüne Indoor-Parkanlage, eine 525 Meter lange Indoor-Achterbahn, Red Bull Sky Diving und einen über 9000 Quadratmeter großen Food Court. „Wir sind überzeugt, dass es in diesem Bereich völlig neue, innovative Angebote braucht. Reines Shopping wird in Zukunft nicht mehr funktionieren“, so Tolstunov. Internationale Ankermieter im Respublika Park sind unter anderem die Inditex-Gruppe (u. a. Zara), Calzedonia, McDonald’s und H&M. Rund um das Einkaufszentrum entstehen zudem Hunderte Wohneinheiten. Insgesamt soll das Projekt rund 5000 Arbeitsplätze schaffen. Investiert wurde laut Tolstunov eine Summe im hohen dreistelligen Millionenbereich.
Die T&F Gruppe, zu der die Trafin gehört, arbeitet nach eigenem Bekunden eng mit führenden Finanzinstituten wie N. M. Rotschild und Söhne, Raiffeisen Bank International AG oder UniCredit zusammen. Einige der von der Gruppe durchgeführten Investitionsprojekte wurden von der MIGA (Weltbankgruppe) versichert. Die Ukraine bietet auf jeden Fall für westliche Unternehmen enormes Potenzial. „Man sieht auch, dass die österreichischen Unternehmen, die hier tätig sind, ein hohes Standing haben“, betont der Unternehmer.
Die T&F ist eine familiengeführte Unternehmensgruppe und wurde 1993 in Wien gegründet. Sie hält Beteiligungen in mehreren Ländern und ist in den Bereichen Projektentwicklung, Rohstoffhandel und Agrargüter, Immobilien, IT und Consulting tätig. Die Firmengruppe beschäftigt weltweit rund 500 Mitarbeiter.