Die Innsbrucker Kommunalbetriebe arbeiten derzeit an einem Projekt zur thermischen Grundwassernutzung am Bozner Platz. Die angeschlossenen Gebäude können damit künftig umweltfreundlich mit regionalem Grundwasser geheizt und gekühlt werden.
Die IKB setzt am Bozner Platz ein Projekt zur Nutzung von Grundwasser für Heiz- und Kühlzwecke um. Seit September 2023 wird schrittweise ein neues Grundwassernetz errichtet, mit dem die angeschlossenen Gebäude zukünftig geheizt und gekühlt werden können. Mit dem Vorhaben soll die Wärmewende in Innsbruck vorangetrieben werden.
Grundwassernetz am Bozner Platz
Kernstück des neuen Grundwassernetzes ist das Grundwasserfassungsbauwerk am Bozner Platz. Hier wird Grundwasser aus einem rund 30 Meter tiefen Brunnen gefördert und über ein Leitungsnetz in die angeschlossenen Gebäude verteilt. Dort dient es mittels Wärmepumpen und Kältemaschinen zur Heizung und Kühlung der Gebäude. Das thermisch genutzte Wasser wird danach in den Grundwasserkörper zurückgeführt und steht somit für eine weitere Nutzung bereit.
Profiteure des Netzsystems
Zu den größten Gebäuden, die an das neue Grundwassernetz angeschlossen werden, zählen die RLB-Zentrale „Das Raiqa“, das RLB-Rechenzentrum und die Zentrale der Tiroler Versicherung. Weiters sind der Hauptbahnhof Innsbruck, die Österreichische Nationalbank und das Dampfbad Salurner Straße geplant.
Technische Details
Das Grundwassernetz hat eine jährliche Energieleistung von etwa 4.500 Megawattstunden, was dem Wärmeverbrauch von rund 300 Haushalten entspricht. Die maximale Leistung des Systems beträgt bis zu drei Megawatt, was ungefähr 4,5 Millionen Kilowattstunden oder 450.000 Litern Heizöl gleichkommt. Insgesamt hat das Leitungsnetz eine Länge von rund einem Kilometer.