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In einer Führungsposition muss man flexibel sein

Katherina Schmidt ist 2013 bei Montavit eingestiegen und leitet das Unternehmen in dritter Generation.

In einer Führungsposition muss man flexibel sein

Katherina Schmidt ist 2013 bei Montavit eingestiegen und leitet das Unternehmen in dritter Generation.

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Katherina Schmidt, Geschäftsführerin des Tiroler Pharmaunternehmens Montavit, im Gespräch über Frauen in Führungspositionen, den Standort Tirol und die Herausforderungen der Zukunft.

Sie sind eine der wenigen Geschäftsführerinnen in Tirol. Warum gibt es nach wie vor so wenige weibliche Führungskräfte?

Katherina Schmidt: Ich denke, dass es sehr viele Unternehmerinnen gibt, aber viele davon machen sich als Ein-Personen-Unternehmen selbständig und fallen daher vielleicht nicht so auf. Bei uns im Unternehmen gibt es in allen Ebenen Frauen als Führungskräfte, wir ermöglichen auch eine Führungsrolle in Teilzeit – wobei das eine Herausforderung ist, die nicht unterschätzt werden sollte. Wir leben nach wie vor stark in den klassischen Rollenbildern, und um eine Führungsrolle und Familie vereinbaren zu können, müssen die Rahmenbedingungen passen.

Welche Rahmenbedingungen braucht es dafür?

Vor allem flexible Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Gerade wenn man in einer Führungsposition ist, kann man nicht alles planen, da muss man flexibel sein können. Wenn man Kinder hat, geht das nur mit einem entsprechenden Betreuungsangebot.

Hat sich Montavit unter Ihrer Führung verändert?

Mein Bestreben ist es, unsere Firmenkultur in ihrem Wesen und Kern fortzuführen, weil sie Montavit ausmacht und ein Grund ist, warum wir so großartige Mitarbeiter haben. Aber natürlich verändern sich Dinge bei einem Generationenwechsel. Wir sind in den vergangenen Jahren auch stark gewachsen und Prozesse müssen dementsprechend angepasst werden.

In den letzten Jahren wurde stark in den Standort Absam investiert, die Entwicklung und Produktion findet ausschließlich hier statt. Was macht Tirol zu einem guten Standort für ein Pharmaunternehmen?

Wir haben unsere Wurzeln in Absam und dieses Fundament macht uns stark.Wir fühlen uns wohl in  der Gemeinde und haben sehr gute und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, viele aus der Region. Unsere guten Beziehungen zu den Universitäten und Fachhochschulen in Tirol unterstützen uns in den Bereichen Forschung und Entwicklung, aber natürlich auch bei der Personalsuche. Und die Lage im Herzen Europas ist für unseren Export auch ein wesentlicher Punkt.

Die Coronakrise hat das Wachstum der meisten Pharmaunternehmen gebremst. Wie ist Montavit bisher durch die Krise gekommen?

Wir mussten Umsatzeinbußen hinnehmen, vor allem in den Bereichen Erkältungs-Präparate und Darmgesundheit, und Überseetransporte waren auch sehr schwierig. Die Produktion konnte aber durchgehend aufrechterhalten werden. Wir hatten kaum Kurzarbeit und bisher kaum positive Fälle im Haus. Zusammengefasst kann man also sagen, dass wir mit einem blauen Auge durchgekommen sind. Wir sehen, dass sich die Absatzmärkte wieder stabilisieren, problematisch sind aber nach wie vor die Lieferketten und der Logistikbereich.

Was sehen Sie als die größte Herausforderung der nächsten Jahre?

Den Welthandel zu stabilisieren. Davon hängt ab, ob und wie sich die Länder von der Krise erholen, und dazu gehören eben funktionierende Lieferketten und ein funktionierender und leistbarer Transport.

Wie bereiten Sie sich darauf vor?

Wir können auf gute und langjährige Kunden- und Lieferantenbeziehungen bauen, das ist ein großer Bonus. Wir müssen zwar im Moment noch teilweise lange Lieferzeiten hinnehmen, aber das können wir durch gute Planung und gegenseitiges Entgegenkommen über die Wertschöpfungskette ein wenig abfedern. Im Transportbereich versuchen wir, unterschiedlichste Möglichkeiten auszuschöpfen und die Situation laufend zu beurteilen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Zur Person:

Katherina Schmidt ist 2013 in das 1945 gegründete Familienunternehmen Montavit eingetreten und führt das international erfolgreiche Absamer Pharmaunternehmen in dritter Generation.

07. Oktober 2021 | AutorIn: Lisa Schwarzenauer | Foto: Franz Oss

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