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Innsbrucker im Finale für internationalen Spin-off-Preis

Das Innsbrucker Start-up AQT entwickelt und baut Ionenfallen-Quantencomputer, die bei Raumtemperatur funktionieren und in etwa so viel Strom verbrauchen, wie ein Wasserkocher.

Innsbrucker im Finale für internationalen Spin-off-Preis

Das Innsbrucker Start-up AQT entwickelt und baut Ionenfallen-Quantencomputer, die bei Raumtemperatur funktionieren und in etwa so viel Strom verbrauchen, wie ein Wasserkocher.

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Das renommierte Wissenschaftsmagazin Nature sucht jedes Jahr weltweit die vielversprechendsten universitären Ausgründungen und zeichnet den Gewinner mit dem Nature Spin-off-Preis aus. Am 21. Juni werden fünf von einer Jury ausgewählte Unternehmen um die Siegesprämie von 30.000 Euro kämpfen, darunter zwei Spin-offs der Universität Innsbruck: Alpine Quantum Technologies (AQT) und Parity Quantum Computing (ParityQC).

Der Nature Spin-off-Preis ist eine Auszeichnung für an Universitäten gegründete Unternehmen aus der ganzen Welt. Der Preis gibt den Unternehmern und ihren Firmen internationale Sichtbarkeit und hilft ihnen, zukünftige Finanzierungen zu sichern. Aus der Liste der diesjährigen Bewerber hat eine Jury fünf Top-Spin-offs ausgewählt, darunter die beiden Innsbrucker Quantentechnologie-Unternehmen Alpine Quantum Technologies (AQT) und Parity Quantum Computing (ParityQC). „Dass zwei von fünf Spin-offs im Rennen um diesen prestigeträchtigen Preis von der Universität Innsbruck kommen, erfüllt uns mit großem Stolz“, sagt Rektorin Veronika Sexl. „Es zeigt einmal mehr, wie erfolgreich die Innsbrucker Quantenphysik arbeitet. Dass es nun gelingt, die Durchbrüche in der Grundlagenforschung auch nachhaltig in die Anwendung zu bringen, unterstreicht die tragende Rolle, die Universitäten in der Innovation spielen.“ Im Finale am 21. Juni 2023 präsentieren die UnternehmerInnen ihre Firmen noch einmal vor einer Jury. Auf den Sieger warten 30.000 Euro Preisgeld.

Quantentechnologie aus Tirol

Alpine Quantum Systems (AQT), ein Spin-off der Universität Innsbruck und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, baut Ionenfallen-Quantencomputer. Alle Komponenten sind so konstruiert, dass sie in zwei 19-Zoll-Schränke passen, die mit der bestehenden Infrastruktur und den Installationen in Rechenzentren kompatibel sind. Das System arbeitet bei Raumtemperatur und benötigt weniger als 2 kW Strom – das entspricht etwa dem Verbrauch eines Wasserkochers. „Wir haben in diesem Jahr mit unserem Computer ein Quantenvolumen von 128 erreicht und damit einen europäischen Rekord aufgestellt. Diese Nominierung ist ein schönes Zeichen für die erfolgreiche Entwicklung unseres Unternehmens“, sagt Geschäftsführer Thomas Monz, der gemeinsam mit den Quantenphysikern Rainer Blatt und Peter Zoller das Unternehmen 2018 in Innsbruck gegründet hat. Die Universität Innsbruck ist über die Uni-Holding beteiligt.

Parity Quantum Computing (ParityQC) wurde 2020 in Innsbruck gegründet und vermarktet eine Erfindung, die von Wolfgang Lechner an der Universität Innsbruck mitentwickelt und die 2015 patentiert wurde. Die Quantenarchitekturfirma vertreibt keine Hardware, sondern Baupläne, Betriebssysteme und Algorithmen für Quantencomputer. Als Teil eines Konsortiums wurde das Unternehmen 2022 vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt beauftragt, mehrere Quantenrechner zu konstruieren und zu bauen. Über 200 Millionen Euro sind dafür insgesamt veranschlagt. „Die Nominierung für den Nature Spin-off-Preis freut uns sehr. Die internationale Sichtbarkeit des Standorts Innsbruck als erfolgreiches Zentrum für Quantenphysik wird damit einmal mehr deutlich“, sagen die ParityQC-Gründer Magdalena Hauser und Wolfgang Lechner. Neben ihnen sind auch Investor Hermann Hauser, die Universität Innsbruck und die Österreichischen Akademie der Wissenschaften an dem Spin-off beteiligt.

13. Juni 2023 | AutorIn: top.tirol Redaktion | Foto: Dieter Kühl

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