Travel Europe beantragte ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverantwortung. Betroffen sind 116 MitarbeiterInnen und 1.900 GläubigerInnen.
Der Reiseveranstalter Travel Europe hat Insolvenz angemeldet und beim Landesgericht Innsbruck ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Die Schulden des Unternehmens mit Sitz in Stans belaufen sich auf rund 32 Millionen Euro, wie der Gläubigerschutzverband Creditreform mitteilte.
Diesen gegenüber stehen Vermögenswerte von 12,4 Millionen Euro, die sich allerdings aus offenen Forderungen zusammensetzen und Travel Europe zufolge überwiegend uneinbringlich sind. Insgesamt verteilen sich die Schulden des Veranstalters, der 116 Mitarbeitende beschäftigt, auf 1.900 GläubigerInnen.
Die Kunden von Travel Europe sind überwiegend Reiseveranstalter aus Frankreich, Spanien und dem Vereinigten Königreich. Daher gebe es laut Angaben des Unternehmens keine direkt von der Insolvenz betroffenen UrlauberInnen.
Sanierungsverfahren
Als Ursache für die Insolvenz nennt das Unternehmen die vielfältigen Krisen der vergangenen Jahre, darunter die Covid-19-Pandemie, der Ukrainekrieg und die Inflation, die sich stark auf die Reisebranche ausgewirkt haben. Außergerichtliche Sanierungsversuche blieben erfolglos.
Trotz der schwierigen Lage plant Travel Europe, Teile des Unternehmens im Rahmen des Sanierungsverfahrens fortzuführen. Die 20-prozentige Sanierungsquote soll durch Einnahmen aus dem laufenden Geschäft sowie durch finanzielle Unterstützung von Partnern aus der Tourismusbranche und Investoren gedeckt werden. Laut Berichten laufen bereits Gespräche mit einem Partner aus der Reisebranche, der finanzielle Unterstützung leisten könnte.