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JuVe AutoMotion bringt ersten Wasserstoff-Lkw auf die Straßen

Bringen für Tiroler Lebensmittelhändler MPREIS noch im Spätsommer die ersten drei wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Lkw Österreichs auf die Straße: Die Geschäftsführer der JuVe AutoMotion GmbH Thomas Thaler (li.) und Ewald Perwög.

JuVe AutoMotion bringt ersten Wasserstoff-Lkw auf die Straßen

Bringen für Tiroler Lebensmittelhändler MPREIS noch im Spätsommer die ersten drei wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Lkw Österreichs auf die Straße: Die Geschäftsführer der JuVe AutoMotion GmbH Thomas Thaler (li.) und Ewald Perwög.

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Ein Tiroler Start-up legt den Grundstein für die nachhaltige Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs in Österreich.

Die JuVe AutoMotion GmbH mit Sitz in Innsbruck agiert in den Bereichen Handel, Betrieb und Wartung von wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Nutzfahrzeugen. Für den Tiroler Lebensmittelhändler MPREIS wird die JuVe noch im Sommer 2022 die ersten Brennstoffzellen-Lkw in Betrieb nehmen – die ersten ihrer Art in Österreich. Künftig wird das 2021 gegründete Unternehmen als Full-Service-Anbieter den gesamten österreichischen Markt bedienen. Hyzon Motors liefert bis 2024 insgesamt 70 emissionsfreie Fahrzeuge an die JuVe AutoMotion, die für den Exklusivvertrieb in Österreich verantwortlich zeichnet. Darüber hinaus bietet JuVe Service und Wartung der Fahrzeuge und unterstützt ihre Kunden beim Aufbau geeigneter Tankstelleninfrastruktur für Wasserstoff-Lkw.

Klimabilanz des Güterverkehrs verbessern

Zur Erreichung der Klimaziele muss sich auch die Klimabilanz des Güterverkehrs verbessern. Laut VCÖ verursachte der Straßengüterverkehr im Jahr 2019 mit mehr als acht Millionen Tonnen elf Prozent der Treibhausgas-Emissionen Österreichs, was einem Drittel der Emissionen des Verkehrs entspricht. „Obwohl die Technologien bereits ausgereift sind, sind auf Europas Straßen aktuell nur vereinzelt Brennstoffzellen-Lkw unterwegs. In Österreich ist noch kein einziges dieser emissionsfreien Fahrzeuge im Gütertransport im Einsatz. Das wird sich in den nächsten Monaten ändern“, sagen Ewald Perwög und Thomas Thaler, Geschäftsführer der JuVe AutoMotion GmbH.

Wasserstoff-Lkw als Wachstumsmarkt

In naher Zukunft werden neben batterieelektrischen Schwerfahrzeugen vor allem auch Brennstoffzellen-Lkw (sog. „Fuel Cell Electric Vehicles“, kurz FCEV) eine Rolle spielen, wenn es um die Dekarbonisierung des Güterschwertransports auf der Straße geht. Je nach Studie zur Wasserstoff-Marktentwicklung wird im Antriebsmix 2030 ein Marktanteil von 25 bis 50% für direkt CO2-freie Antriebssysteme angenommen, so Thomas Thaler. Bis es so weit ist, sei jedoch noch einiges an Aufbauarbeit nötig: „Entsprechend leistungsfähige Betankungsanlagen gibt es in Europa aktuell nur vereinzelt, meist im Zusammenhang mit FCEV-Bus-Betankungen.“ Doch auch der Treibstoff für FCEV-Lkw ist noch Mangelware: Die Elektrolysekapazität liegt gesamteuropäisch aktuell bei weniger als 1GW.

„Um den Güterverkehr auf der Straße zu dekarbonisieren, benötigt es nicht nur lieferbare Brennstoffzellen-Lkw. Die Fahrzeuge benötigen eine spezielle Wartung, es braucht Tankstellen, um sie zu betanken und es braucht ausreichend Treibstoff - also Wasserstoff – um sie zu betanken. An dieser Schnittstelle agiert die JuVe AutoMotion GmbH. Eine breite – und vor allem baldige - Einführung von Brennstoffzellen-Nutzfahrzeugen kann nur gelingen, wenn alle Leistungsträger entlang der neuen Wasserstoff-Wertschöpfungskette aufgebaut und schnellstmöglich operativ tätig werden können“, erklärt Thomas Thaler.

MPREIS als erster Kunde der JuVe AutoMotion GmbH

Eine Vorreiterrolle bei der Produktion von sogenanntem „grünem Wasserstoff“, bei dessen Produktion ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien verwendet wird, ist der Lebensmittelhändler MPREIS mit Sitz in Völs bei Innsbruck. Seit März 2022 produziert MPREIS in seiner eigenen Anlage grünen Wasserstoff. Mit diesem sollen künftig die Lastkraftwagen des Nahversorgers betankt werden, langfristig soll die gesamte MPREIS-Flotte auf Brennstoffzellen-Lkw umgerüstet werden. Die JuVe AutoMotion GmbH geht aus diesem ambitionierten Vorhaben hervor, beschafft und wartet als strategischer Partner die Fahrzeuge. Die ersten drei Brennstoffzellen-Lkw werden noch im Sommer 2022 geliefert und in Betrieb genommen. Damit beginnt MPREIS als erstes mittelständisches Unternehmen Österreichs mit der CO2-freien Belieferung seiner Lebensmittelmärkte.

Breites Serviceangebot für Neukunden

Aus diesem Pionierprojekt ging die JuVe AutoMotion hervor. Sie legt den Grundstein für die Entwicklung eines CO2-freien Güterverkehrs im Westen Österreichs. Die Erfahrungswerte fließen maßgeblich in das Serviceangebot der JuVe AutoMotion GmbH ein und machen nun auch Neukunden die breitangelegte Infrastruktur für nachhaltige Mobilitätsangebote im Schwerverkehr in Österreich zugänglich.

Die JuVe AutoMotion agiert in Österreich als exklusiver Vertriebspartner des Brennstoffzellen-Lkw-Herstellers Hyzon Motors Europe, importiert und verkauft die hochmodernen Fahrzeuge. Bei entsprechender Nachfrage wird JuVe auch die Vermietung von Brennstoffzellen-Lkw an Betriebe anbieten.

Und natürlich benötigen Unternehmen, die es MPREIS gleichtun und Brennstoffzellenfahrzeuge anschaffen wollen, ein professionelles After-Sales-Service, die Fahrzeuge fachgerechte Wartung. „Schließlich können wasserstoffbetriebene Lkw nicht in einer herkömmlichen Werkstätte einem Service unterzogen oder repariert werden“, sagt Thaler. „Auch hier sorgt JuVe AutoMotion für ein professionelles und den Sicherheitsstandards entsprechendes Angebot.“ In diesem Bereich kooperiert JuVe mit dem Tiroler KFZ-Meisterbetrieb Auer GmbH in Thaur (Tirol).

Mobilität mit Zukunftspotential

Auch im Bereich Beratung bringt die JuVe AutoMotion ihre Expertise ein, etwa bei nationaler und internationaler Förderungs-Akquise – mit dem Ziel, die Fahrzeugpreise für FCEV-Lkw markt- bzw. wettbewerbsfähig mit vergleichbaren Diesel-Fahrzeugen zu machen. Aktuell liegt der Anschaffungspreis eines FCEV-Lkw nämlich beim 3,5- bis 4-Fachen im Vergleich zu konventionellen Diesel-Lkw. Neben Projektpartnerschaften mit anderen H2-Projekten („upstream“) plant JuVe auch die Aufnahme von H2-Bussen und -Spezialfahrzeugen in das Produktportfolio.

Wertvolle Lerneffekte

Im Sommer 2022 liefert JuVe die ersten drei Hyzon Lkw an MPREIS. Bei den Fahrzeugen handelt es sich um die ersten Wasserstoff-Lkw, die auf Österreichs Straßen unterwegs sein werden. MPREIS plant diese auch auf Touren einzusetzen, bei denen die Fahrzeuge 700 Höhenmeter und mehr überwinden. „Unter Berücksichtigung der Topografie in Tirol, der Tonnagen und der Nebenverbraucher wie bspw. der Kühlung erwarten wir eine Reichweite von ca. 450 bis 500 km pro Tankstopp“, rechnet Thomas Thaler vor. Bei den Fahrten sammelt das Fahrzeug Daten, die online an die Zentrale der JuVe AutoMotion übertragen, dort ausgewertet und an die Firma Hyzon weitergegeben werden. Diese wertvollen Erfahrungen der ersten Fahrten von Hyzon Trucks im Alpenraum fließen sodann in die Produktentwicklung ein. Damit kann der Hersteller seine Brennstoffzellen-Lkw beständig und entsprechend der sich ständig ändernden Anforderungen weiterentwickeln.

11. Juli 2022 | AutorIn: ProMedia | Foto: juvemotion.at / Franz Oss

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